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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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gesprochen, die seit Jahren hier an der Klinik ist. Die kannte Rodriguez anscheinend gut. Sie ist sich ziemlich sicher, dass er in der Nähe geblieben ist.« Er runzelt die Stirn. »Ist irgendwie zu Geld gekommen, hat die Schwester gesagt.«
    »Sie hat dir also seine Adresse gegeben?« Das Herz klopft mir bis zum Hals.
    »Das nicht, aber sie hat mir den Ort genannt, wo er hingezogen ist. Ein Dorf in den Cotswolds namens Mendelbury. Offensichtlich sehr hübsch. Hat im letzten Jahr einen regionalen Gartenwettbewerb gewonnen.«
    Ich sehe ihn staunend an.
    Lorcan zieht ein Stück Papier aus der Tasche. »Sie hat mir sogar ihre Telefonnummer gegeben«, sagt er schelmisch, »falls sie mir … uns … noch auf irgendeine andere Weise helfen kann.«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch. »War ja klar!« Einen kurzen, lächerlichen Augenblick lang verspüre ich Eifersucht. Dann ist dieser Moment vorbei. Lorcan grinst noch immer. Langsam beruhigt sich mein Herzschlag wieder. Die Wahrheit ist: Es gefällt mir nicht, dass er andere so manipulieren kann. Was verrückt ist. Denn dieser Mann versucht nur, mir zu helfen.
    Lorcan steckt den Zettel in seine Tasche und startet den Motor. »Mendelbury?«
    Ich schaue auf die Uhr des Armaturenbretts. Es ist beinahe zwei. »Ja klar, aber wie sollen wir Dr. Rodriguez finden, wenn wir nur wissen, dass das Dorf, in dem er lebt …«
    Lorcan zuckt die Achseln. »Wir müssen wohl an jede Tür klopfen, bis wir ihn finden – oder jemanden, der weiß, wo er wohnt.« Er fährt hinaus auf die leere Straße.
    Ich lache. »Du bist verrückt.«
    Er wirft mir von der Seite her einen Blick zu. »Stimmt, bin ich«, gibt er zu und schaltet in einen anderen Gang. »Aber glaub ja nicht, ich würde dir einen Gefallen tun. Es macht mir Spaß, den Nachmittag mit dir zu verbringen.«
    Ich schaue aus dem Fenster, bin verlegen und erfreut zugleich.
    »Verdammt, wie viele Häuser denn noch?«, stöhnt Lorcan, als wir uns auf eine Bank gegenüber von Mendelburys Dorfanger fallen lassen. Das Dorf ist nicht groß – meine Suche per Google hat ergeben, dass es nur knapp über 2000 Einwohner hat –, und der größte Teil liegt im Umkreis von diesem Dorfanger. Links von uns steht eine jahrhundertealte wunderschöne Kirche aus Sandstein. Die umliegenden Häuser sind aus demselben örtlichen Sandstein, mit kleinen Fenstern und efeubewachsenen Mauern.
    Wir haben um diesen Platz herum alle Häuser abgeklappert, um zu sehen, ob ihre Bewohner Dr. Rodriguez kennen. Bis jetzt hatten wir kein Glück, aber die Hälfte der Häuser scheint auch unbewohnt zu sein – ich vermute, es sind Wochenendhäuser, die montags bis freitags leer stehen.
    Wir haben den Besuchern des Pubs gegenüber der Kirche unsere Coverstory erzählt, aber auch dort kannte niemand Dr. Rodriguez. Lorcan bestand darauf, für jeden von uns ein Sandwich zu bestellen, doch meins blieb mir im Halse stecken. Ich werde diese schreckliche Angst nicht los – Angst davor, dass wir Rodriguez trotz all unserer Anstrengungen am Ende nicht finden werden, und Angst vor der Hoffnung, die immer stärker wird, je länger ich nach ihm suche. Und wenn Beth doch nicht mehr lebt? Oder schlimmer noch: Wenn sie immer noch bei den Leuten ist, die sie bekommen haben, und die nun merken, dass ich ihnen auf der Spur bin – was, wenn sie dann Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass ich Beth nie finden werde?
    Wir machen weiter, jeder von uns in einer der Straßen, die vom Dorfplatz wegführen. Hier treffe ich mehr Bewohner an, doch keiner kennt den Doktor. Ich wünschte, ich hätte ein Foto von ihm – meine Beschreibung von ihm als groß, dunkelhaarig, mit gleichmäßigen Gesichtszügen und einer langen, schiefen Nase klingt nach einem Kitschroman. Wir treffen uns erneut auf dem Platz, um uns auszutauschen.
    »Nichts«, sagt Lorcan mit einem Seufzer.
    »Man könnte doch meinen, dass er mit seinem spanischen Namen hier auffällt«, brumme ich.
    »Nur wenn du überhaupt schon mal von ihm gehört hast.« Lorcan seufzt wieder.
    Ich umfasse meine Knie. Der Himmel über uns ist strahlend blau, die Sonne brennt auf unsere Gesichter. Es wird frischer und kühler. »Tut mir leid.«
    Lorcan tätschelt mir den Rücken. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ist schon in Ordnung. Ich musste nur mal ein bisschen stöhnen.«
    Plötzlich wird mir bewusst, wie nah wir nebeneinander sitzen, und ich stehe auf. »Ich mache weiter. Warum bleibst du nicht einfach eine Weile hier sitzen?«
    »Nein,

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