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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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Gen. Das muss aufhören!«
    Ich starre ihn an. Das Blut pocht in meinen Schläfen. Art wird rein gar nichts zugeben. Er dreht es so, dass ich mir alles einbilde. Zutiefst traurig erkenne ich, dass ich ihm nicht mehr vertraue.
    »Gut.« Ich wende mich ab und blicke aus dem Fenster. Die Sonne scheint herein und fällt auf eine Reihe von Flecken am unteren Rand des Glases. Es ist ein kalter, klarer Tag, und von hier aus kann ich bis hinüber zur anderen Seite des Flusses sehen. Das klare Licht sorgt dafür, dass sich die höchsten Gebäude scharf gegen einen strahlend blauen Himmel abzeichnen.
    Hinter mir schließt sich die Tür. Art ist gegangen.
    Ich muss der Polizei davon berichten. Vielleicht ist das Überwachungsband auf dem Memorystick in meiner Tasche tatsächlich eine Fälschung, aber ich muss es ganz sicher wissen. Sie können die Bücher von Loxley Benson überprüfen … sie können herausfinden, ob das Geld, das Art an MDO gezahlt hat, auf irgendeine Weise seinen Weg zu Rodriguez gefunden hat.
    Ich schlüpfe aus Arts Büro. Ich meide das Sitzungszimmer und gehe durch den offenen Bereich. Dort sitzen die jüngeren Mitarbeiter – in schicken Anzügen und mit geschniegeltem Haar – über ihre Computer gebeugt. Ich muss mich beherrschen nicht zu laufen, als ich den Korridor erreiche, von dem die Vorstandsbüros abgehen. Tris sieht mich, als ich vorbeigehe, und ruft mir ein »Hallo« zu. Ich tue so, als hätte ich es nicht gehört.
    Ich komme am Empfangsbereich vorbei. Camilla telefoniert. Ich schiebe die Hand in die Tasche, will mich vergewissern, dass der Memorystick noch da ist. Meine Finger umschließen ihn; ihn zu spüren gibt mir Mut. Ich blicke über die Schulter. Camilla, die noch immer in ihr Headset spricht, sieht mir nach. Ich hebe die Hand, winke ihr kurz zu und zwinge mich zu einem Lächeln. Sie winkt zurück und schaut dann hinunter auf ihren Schreibtisch.
    Mit wild pochendem Herzen eile ich an der Damentoilette und den Aufzügen vorbei die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Vorbei an dem Wachmann – wieder ein schnelles Winken – und nach draußen. Auf dem Bürgersteig halte ich einen Moment lang inne, spüre die kalte Luft im Gesicht, sehe dann zurück. Aus Arts Gebäude scheint mir niemand zu folgen.
    Lorcans Wagen steht gleich um die Ecke. Ich haste in diese Richtung. Mein Handy klingelt. Es ist Art. Er hat bereits bemerkt, dass ich weg bin. Ich schalte das Handy aus und laufe. Hier ist kein Verkehr, es gibt nur ein paar geparkte Autos. Keine Fußgänger. Die Sonne scheint und doch fröstle ich. Ich schlinge mir den Schal fester um den Hals. Ich will so schnell wie möglich zu Lorcan und dann zur Polizei. Die Straße ist leer.
    Ich betrete die Straße, ohne nach rechts oder links zu schauen.
    Mit aufheulendem Motor braust ein Auto auf mich zu. Jede Zelle in meinem Körper erstarrt, als ich zurückspringe. Der Wagen fliegt so nah an mir vorbei, dass ich beinahe das Metall spüren kann. Im Bruchteil einer Sekunde ist er verschwunden. Ich stehe da und starre ihm, bis ins Mark erschüttert, nach.
    Ich merke, dass ich die Luft anhalte. Als ich den Mund öffnen will, packt mich jemand am Arm. Starke Finger ziehen mich herum. Kneifen mich in den Arm. Schieben mich zurück zum Bürgersteig. Es ist ein Mann, dessen Gesicht durch eine Kapuze verdeckt wird. Ich versuche zu schreien, doch meine Stimme gehorcht mir nicht. Bevor ich weiß, wie mir geschieht, drängt der Mann mich gegen eine Wand. Er packt mich am Nacken, drückt mir die Luft ab.
    Ich ringe nach Luft. All meine Sinne sind aufs Äußerste gespannt, mein Herz hämmert. Ich kann mich nicht bewegen. Mein Blick heftet sich auf den Mund des Mannes, seine dünnen Lippen. Er ist riesig – überragt mich um Längen. Er beugt sich zu mir vor. Ich spüre seinen Atem an meinem Ohr.
    »Es reicht jetzt, Geniver«, zischt er. Mit der freien Hand greift er in eine meiner Jeanstaschen. Dann in die andere. Ich spüre, wie sich seine Finger in den Jeansstoff krallen. Ich will mich losreißen, doch sein Griff um meinen Hals ist wie eine Klaue. Ich kriege keine Luft, möchte ihn treten, doch meine Beine gehorchen nicht.
    In meiner Tasche schließen sich die Finger des Mannes um den Memorystick. Mein Herz pocht wie wild, meine Ohren dröhnen, und mein ganzer Körper ist wie erstarrt. Der Mann zieht seine Hand aus meiner Tasche, beugt sich ganz nah zu mir vor, während die andere Hand mir noch immer die Kehle zudrückt. »Du weißt doch, was Lucy O’Donnell

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