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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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auf den Tisch, presse die Handflächen gegen den kalten Stahl und versuche, ruhig zu bleiben. In der klinischen Atmosphäre des Verhörraums mit den kahlen Wänden und dem geschrubbten Fußboden klingt meine Geschichte hysterisch. »Ich wurde ausgeraubt.«
    Manning wirft schnell einen Blick auf meine Handtasche, die über der Rückenlehne meines Stuhls hängt.
    »Der Memorystick befand sich in meiner Hosentasche …«, erkläre ich. »Der Mann wusste …«
    »Okay«, sagt Manning langsam. »Und Sie denken, dass der Arzt, der bei der Totgeburt Ihrer Tochter dabei war, diesen Mann beauftragt haben könnte, ihn zu stehlen. Und für den Tod der Frau bei dem Verkehrsunfall letzte Woche verantwortlich ist, eben der Frau, die, wie Sie behaupten, letzte Woche zu Ihnen kam und Ihnen erzählt hat, dass Ihr Kind lebt?«
    Ich nicke, fühle mich mit einem Mal erschöpft. Ich kann in Mannings mitleidvollen Augen erkennen, dass sie mir nicht glaubt. Lorcan hatte recht – ohne irgendeinen Beweis klingt meine ganze Geschichte lächerlich weit hergeholt, eine melodramatische Seifenoper.
    Kriminalmeisterin Manning räuspert sich. »Aber bis vor einer Woche haben Sie geglaubt, Ihr Baby sei tot geboren …?«
    »Ja.« Ich senke den Blick.
    Sergeant Manning lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück. Er gibt ein müdes Knarren von sich, das zu ihrem Gesichtsausdruck passt.
    »Hören Sie, ich weiß, dass es keine richtigen Beweise für das gibt, was ich sage, aber deswegen bin ich ja hierhergekommen, damit Sie den Beweis finden «, beharre ich. » Und mein kleines Mädchen finden.«
    Manning betrachtet mich eingehend. »Haben Sie mir alles erzählt? Ich meine, wenn Sie glauben, dass dieser Dr. Rodriguez so getan hat, als sei Ihr Baby tot, warum sollte er Ihnen dann den Film geben, der zeigt, dass es lebte?«
    Ich beiße mir auf die Lippe. »Na ja, gegeben ist nicht ganz zutreffend.«
    Manning runzelt die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Wir … Ich bin in sein Haus eingebrochen und habe ihn mitgenommen.«
    Die Polizistin seufzt. »Mrs. Loxley …«
    »Ich habe auch einen Zeitungsausschnitt gefunden.« Den, fällt mir ein, habe ich noch immer in meiner Handtasche. Eifrig nehme ich ihn heraus und reiche ihn der Kriminalmeisterin. »Das ist der Anästhesist, der bei meinem Kaiserschnitt dabei war. Der, der Dr. Rodriguez assistierte.«
    Kriminalmeisterin Manning nimmt ihn und hält ihn vorsichtig zwischen Finger und Daumen. Sie wirft einen Blick auf die Schlagzeile. »Von einem flüchtigen Fahrer getötet«, sagt sie. »Und?«
    »Ja, finden Sie das denn nicht verdächtig?«
    Manning starrt mich an. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie glauben, der Tod dieses Mannes sei auch kein Unfall gewesen?«
    »Nein.« Enttäuschung wallt in mir auf. »Nein, ich sage nur, dass Rodriguez ihn vielleicht umgebracht hat, weil er ihm drohte aufzudecken, dass mein Baby lebend zur Welt gekommen ist. Warum sollte Rodriguez den Ausschnitt sonst aufheben?«
    »Weil sie Kollegen waren?«, schlägt Sergeant Manning vor. »Weil sie zusammen gearbeitet haben?«
    Einen Moment lang herrscht Schweigen.
    »Ihr Verlust tut mir sehr leid, Mrs. Loxley«, sagt sie, beugt sich vor und tätschelt mir den Arm. »Ich hatte auch eine Fehlgeburt. Nach zehn Wochen. Ich weiß, dass es schwer zu akzeptieren ist.«
    Ich schüttle den Kopf. Ich kann nicht sprechen, bin zu wütend. Wie kann diese Frau es nur wagen, den Verlust von Beth mit ihrer eigenen Erfahrung zu vergleichen? Wie kann sie es nur wagen anzudeuten, mein Schmerz habe mich aus dem Gleichgewicht gebracht?
    Sergeant Manning interpretiert mein Schweigen eindeutig als eine Art Zustimmung. Sie tätschelt noch einmal meinen Arm und verlässt den Raum.
    Zehn lange Minuten später kommt sie zurück.
    »Ein Einbruch in das Haus von Dr. Rodriguez in Mendelbury wurde nicht gemeldet«, teilt sie in einem Ton mit, der etwas Endgültiges hat.
    Ich nicke, lasse diese Nachricht sacken. Rodriguez hat den Einbruch nicht gemeldet. Natürlich hat er das nicht. Warum sollte er die Aufmerksamkeit auf den Memorystick lenken, den ich gestohlen habe? Vor allem, nachdem er ihn ja zurückbekommen hat.
    »Wir werden die Beschreibung des Mannes, der Sie überfallen hat, in Umlauf bringen, und hier habe ich eine Nummer von einer Organisation zur Opferbetreuung.« Manning hält inne. »Wie gesagt, es tut mir sehr leid, Mrs. Loxley. Können wir jemanden für Sie anrufen? Jemanden, der Sie nach Hause bringen kann?«
    Eines ist mir jetzt klar: Die Polizei wird mir

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