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Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Sektfrühstück um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Moran
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verhärtet. Dabei muss ich an das erste Mal denken, als ich bei meinem Freund übernachtete, der wie ich in der Oberstufe war, und mein Dad versuchte, Ruhe zu bewahren. Kein Vater wünscht sich, dass die Töchter erwachsen werden, und auf diese Weise schon gar nicht.
    »Das soll wohl ein Witz sein! Bist du dir sicher?«
    »Ich bin sicher, dass sie auf der Toilette waren, aber was den Rest anbelangt, habe ich keine Beweise. Es waren nur Geräusche … sie bat mich, es dir nicht zu sagen, aber ich musste es tun.«
    Zwei Sekunden lang, in denen sich Gefühle aufbauen wie eine Granate kurz vor der Explosion, sagt er gar nichts. Ich lege meine Arme um ihn, doch er kriegt es kaum mit.
    »Ich weiß, das ist ein Schock, aber …« Ich spreche den Satz nicht zu Ende. Damit sagen möchte ich eigentlich, dass es zur Krise kommen muss, denn Tallulah ist ganz offensichtlich unter ihrer Paris-Hilton-Masche zutiefst unglücklich, und vielleicht ist dies alles nur ein Hilfeschrei, eine Chance für die beiden, wieder zueinanderzufinden. Aber dies wäre ein Schritt, der vermutlich zu sehr nach Stiefmutter riecht. Außerdem, es ist doch wohl offensichtlich, oder?
    »Gut!«, sagt er und lässt seine Faust durch die Luft sausen. »Du«, dabei deutet er auf mich, »du wirst Matt anrufen und ihm kündigen.«
    O nicht doch.
    »Willst du das nicht tun?«, hake ich hoffnungsvoll nach.
    »Ich habe dazu keine Zeit, ich muss mich mit der anderen Sache befassen. Aber keine Sorge, ich werde ihn später anrufen. Lydia ist heute nicht da, ich werde sie aufspüren müssen. Die kleine Madam wird in der Schule sein, also wird es warten müssen, bis sie nach Hause kommt.«
    Sei nicht zu hart zu ihr, möchte ich ihm gern mit auf den Weg geben, behandele sie nicht wie eine Rekrutin, die sich unentschuldigt von der Truppe entfernt hat, doch ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, zumal es mich ja auch nichts angeht. Ich sehe sie noch immer vor mir, wie sie mich auf dem Klo höhnisch grinsend abserviert hat, dem noblesse oblige -Gebaren ihrer Mutter nicht ganz unähnlich, aber dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie eher Mitgefühl als Bestrafung braucht. Als ich mich gerade mit meinen Überlegungen blamieren will, klopft es an der Tür. Ich entferne mich von Oscar und ziehe mich auf die andere Schreibtischseite zurück.
    »Was ist denn?«, schreit Oscar.
    »Tut mir leid, Chef«, meldet sich Mac Steak und steckt sein trauriges Schweinsgesicht durch die Tür. »Ich muss Sie dringend sprechen.«
    »Kein guter Zeitpunkt.«
    »Fünf Minuten«, sagt Mac flehend.
    Oscar wedelt zustimmend mit der Hand. Ich mache Anstalten zu gehen. »Bleib«, knurrt Oscar, und ich werfe Mac einen entschuldigenden Blick zu, der mich … ansieht, als würde er sich am liebsten gleich umbringen. Was ist denn heute los?
    »Oscar, mein Lieber, Sie waren immer nur gut zu mir«, beginnt er und errötet dabei. »Sie müssen wissen, dass dies nicht meine Entscheidung ist. Weit gefehlt.«
    »Spucken Sie’s aus«, fordert Oscar ihn auf.
    »Ich kann Sie nicht mehr beliefern«, sagt Mac und schrumpft regelrecht vor ihm zusammen.
    »Was?! Ich habe diese verdammten Preisrichter im Nacken, der wichtigste Wettbewerb meiner ganzen Karriere soll in weniger als einem Monat über die Bühne gehen. Das können Sie mir doch nicht antun.«
    »Ich hatte Angus Torrences Leute an der Strippe. Sie haben uns dreißigmal mehr Umsatz angeboten, als wir hier machen, einen Dreijahresvertrag zur Belieferung all seiner Restaurants, aber exklusiv. Ich führe einen Familienbetrieb, mein Lieber. Mein Bruder meint, wir können das nicht ablehnen.«
    »Dieser, dieser Blödmann .« Eigentlich sagt er nicht Blödmann, aber um des Anstands willen tun wir besser so, als täte er es. »Er versucht, mich in den Ruin zu treiben. Das ist eine Kriegserklärung. Und Sie, Sie können sich verpissen«, sagt er und sticht mit dem Finger nach Mac.
    »Moment mal«, sage ich und lege eine Hand auf Oscars bebenden Arm, bevor ich mich daran erinnere, dass ich nur eine kleine Leibeigene bin. »Sie befinden sich, wie ich das sehe, in einer unmöglichen Lage, Mac …«
    »Wieso unmöglich?«, fällt Oscar mir ins Wort. »Wo ich doch so viel für Sie getan habe.«
    »Mein Geschäft liegt darnieder«, sagt Mac weinerlich.
    »Können Sie uns nicht wenigstens noch einen Monat lang beliefern, Mac?«, frage ich. »Nur so lange, bis wir den Wettbewerb hinter uns haben? Sie wissen doch, wie wichtig Oscar der

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