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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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Erleuchtung kam.
    »Owen …« Er rührte sich nicht. »Ach, Owen, ich kann es nicht fassen. Bist du … liegt es daran? Du bist eifersüchtig!«
    »Vielleicht.« Und als hätte sie ihm ein Geständnis abgerungen, das ihm zupass kam: »Ja, eifersüchtig.«
    Sie erhob sich und trat zu ihm. Sie schwankte leicht, aber ihr war ganz warm und wohlig. »Aber, Liebling, deswegen brauchst du dich doch nicht zu schämen. Ich … ich finde es entzückend!« Sie stand dicht hinter ihm, so daß ihr sein Geruch in die Nase stieg: Zigarrenrauch und Männlichkeit und ein Hauch Schweiß. Es machte sie sexy. Wie sagten junge Leute heute? Es machte sie an. Sie spürte eine Flamme im Unterleib hochzüngeln. »Weißt du«, flüsterte sie, »es gibt niemanden außer dir, Owen.«
    »Worüber habt ihr noch geredet?« Er war davon ganz besessen. Anscheinend hatte er gar nicht zugehört. »Außer den sonnigen Jugendtagen?« Er drehte sich unvermittelt zu ihr um. »Was hatte er über heute zu sagen?«
    »Er interessierte sich für uns.«
    »Und … was hast du ihm erzählt?« Sein Ton klang leise und fast drohend in seinem Misstrauen. »Na?«
    »Ich habe die Wahrheit gesagt. Ja, ich habe zugegeben, daß wir eine Romanze haben.«
    »Jesus.«
    »Owen, Andrew ist ein Mann von Welt. Er … hat es sich bestimmt schon gedacht. Und ich habe nichts zu verbergen, und will es auch nicht mehr. Und du?«
    Owen marschierte im Halbkreis um sie herum und überlegte.
    »Was hat er gesagt? Über uns.«
    »Beruhige dich doch, Owen.«
    »Was?«
    »Wenn du es unbedingt wissen willst …« Nun spazierte sie im Zimmer umher, wenn auch auf recht unsicheren Beinen, wobei sie einen Bogen um die Ginflasche machte. »Er sagte, das sei sehr verständlich bei einem so gut aussehenden Mann, da würde wohl jede Frau schwach. Er könne verstehen, daß ich dich liebe.«
    »Liebe? Hat er lieben gesagt?«
    »Ja, Liebling, das hat er.« Sie blieb verwirrt stehen, denn das Wort schwang erdrückend zwischen ihnen, denn bisher war davon noch nie die Rede gewesen. »Ich habe ihm nur die Wahrheit gesagt.« Sie hörte sich lachen, entzückt. »Ich habe nicht erwähnt, daß du eifersüchtig bist, Owen, weil ich das wirklich nicht ahnen konnte. Ich kann dir gar nicht sagen, wieviel mir das bedeutet.«
    Sein Bart kräuselte sich, und er grinste sie an. »In Kürze werde ich dir genau zeigen, wie eifersüchtig ich bin.«
    »Ich gehe schon hinauf und ziehe mich aus und … warte.«
    Er ging zu ihr und küßte sie und nahm sie so fest in die Arme, daß ihre Brüste schmerzten und sie meinte, die Rippen würden den Druck nicht aushalten. Er zwang ihre Lippen auseinander und füllte mit seiner Zunge fast ihren Mund. Sie verging fast.
    Doch plötzlich hörte er auf, trat zurück und ließ sie los, so daß sie fast den Halt verlor.
    »Owen, was ist?«
    Zuerst antwortete er nicht, sondern nahm wieder seinen Rundgang auf. »Also … so spielen sie ihre Karten. Darauf sind sie also aus.«
    »Wer?« Verwirrt schaute sie ihm zu. »Wer sind sie?«
    »Andrew Cameron und seine Mischpoke!«
    »Andrew war auf gar nichts aus.«
    »Sie sind alle gegen mich, weißt du.«
    »Alle? Owen, du hast manchmal eine Art, die ich nicht verstehe.«
    Er reagierte nicht darauf, sondern ging mit halb geschlossenen Augen auf und ab. »Wahrscheinlich hat er dich mit allen möglichen Gerüchten gefüttert.«
    »Gefüttert hat er mich mit einem köstlichen Fasan und …«
    »Hat er Erics Hund erwähnt?«
    »Erics Hund? Nein. Du hast mir doch gesagt, daß dein Bruder den Hund deines Hilfstrainers …«
    Er drehte sich unvermittelt zu ihr um. »Du stehst auch auf ihrer Seite, was?«
    »Owen, was ist los?«
    »Was hat er dir sonst noch gesagt?«
    »Owen …«
    »Antworte mir, verdammt. Was für anderen Scheiß hat er dir in die Ohren geblasen, der aalglatte Hund?«
    »Owen, bitte. Lassen wir den Fernseher laufen und gehen nach oben. Und dann zeige ich dir, wie sehr ich dich mag und …«
    »Was hat er von Vincent Van gesagt?«
    »Vincent Van?« Allmählich kam sie überhaupt nicht mehr mit. »Harold Johnstons Name wurde erwähnt. Wir kennen ihn beide seit vielen Jahren, noch aus der Zeit, als seine Frau … Es war schlimm.«
    »Was war schlimm?«
    »Das mit seinem Pferd. Ach, Owen, hör auf mit deinen Attacken. Ich bin müde und ich …« Aber sie unterbrach sich, denn allmählich kam ihr seine Art sehr seltsam vor, er wirkte so defensiv. »Owen«, flüsterte sie, »du steckst schon wieder in

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