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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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meine …«
    »Das hätte er so von dir erwartet, Chris. Darauf würde ich wetten.«
    »Ja – schon. Er hat immer versucht, mich glücklich zu machen. Er hat es wirklich versucht, weißt du. Möchtest du auch einen Schluck von dem guten Gin, Owen?«
    »Nein, danke. Ich bin schon high genug.«
    Noch etwas höher und ich fliege wie ein Drachen oder platze vor Übermut.
    »Fireaway für das Derby zu nominieren … weißt du, da hat er sich auch von mir überzeugen lassen.«
    Süße Unschuld, er hat sich vielleicht von dir überreden lassen, aber nur, weil ich es dir eingeblasen habe. Und du hast mitgespielt im Februar, weil ich habe, was du brauchst, auch wenn es dir damals noch nicht klar war. Aber scharf bist du schon auf mich gewesen.
    »Stuart hat mir immer jeden Wunsch erfüllt, und er sagte, ich sollte immer haben, was ich will. Es war ja nicht sein Fehler, daß er krank war und nicht mehr konnte … du weißt schon was.«
    »Bumsen.« – »Bitte sag das Wort nicht. Bitte.«
    Sogar diese Herzanfälle von Rosser waren Glück – Owens Glück. Jetzt hatte er es geschafft, hatte Höhen erreicht, von denen er als rotznasiger Junge nur träumen konnte, als er von den Vorplätzen Milch klaute, um den Hunger zu stillen …
    »Es ist mein Fehler, daß er nicht bei uns ist, Chris. Teufel. Ich kann eigentlich besser fliegen, und das hätte mir nicht passieren dürfen.«
    »Nein, nein. Ich will nicht, daß du dir die Schuld gibst, es war nicht deine Schuld …«
    Dumme Kuh. Eine feine Dame, aus der besten Kiste. Toby hätte gesagt, daß so eine nur zum Anschauen ist. Du würdest dich wundern, Paps.
    »Du hast uns gerettet. Jedenfalls uns beide. Du hast unser Leben gerettet.«
    Ja, das sollst du auch denken, dumme Kuh. Dafür kriegst du auch in Kürze wieder deine Belohnung. Bis du vor Wollust stöhnst! Ich bringe dich in Fahrt heute nacht! Niemand hat es dir so besorgt, wie ich es kann. Ich merke das. Du bist gut im Bett, frustrierte Frauen sind es meistens.
    »Ich werde allmählich schläfrig, Liebling. Die Sonne. Und … alle meine alten Freunde … und dein Bart sieht in der Sonne … so hell aus …«
    Den spürst du auch am liebsten zwischen den Beinen …
    »Ich bin so glücklich … trotz allem. Es ist wie nach Hause kommen – nach all den Jahren. Alle nennen mich Chrissie … das hat schon lange niemand mehr getan. Geht es dir auch so, Owen? Wenn du deinen Bruder triffst …«
    So ähnlich, aber viel besser.
    »Hat er sich groß verändert?«
    »Nicht viel. Eigentlich kein bißchen …«
    Der Narr, lehnt siebeneinhalbtausend Dollar ab und riskiert, daß seinem Pferd etwas passiert. Meint, es hat einen Schutzengel, ein paar Tage vor dem Derby. Na, der Idiot hat heute eine Lektion erteilt bekommen. Fast hätte es den Klepper erwischt. Zweimal. Aus der Startbox und dann …
    »Das ist nett. Du hast nie erwähnt, daß du 'n Bruder hast …«
    War für mich keine Überraschung. Deshalb sind wir hergekommen meine feine Dame. Ist nur verwunderlich, daß der Klepper nicht in das Durcheinander der Pferdeleiber gerast ist. Hätte mir auch nicht gepaßt, will ihn am Sonnabend kriegen …
    »Ich wollte immer eine Schwester haben. Oder einen Bruder. Ich werde ein Nickerchen machen, Liebling. Du weckst mich auf, wenn wir zu Hause sind, ja?«
    Zu Hause. Als wäre es ein Zuhause und sie beide ein Ehepaar …
    »Du weckst mich und trägst mich hinein …«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Verheiratet. Das wäre gar keine so schlechte Idee. Du hast mich wieder auf etwas gebracht, du läufige Hündin.
    Entsetzt und noch nach einer Stunde bis ins Mark erschüttert, mußte Brigid, Gott vergebe ihren Egoismus, an Molly denken. Sie betete normalerweise nicht mehr, aber am liebsten hätte sie ein Dankgebet ausgesprochen daß Molly nicht geritten war.
    Andrew fuhr den blauen Mercedes schweigend. Er wirkte wie ein Fremder. Seine Reserviertheit war verständlich, aber sie fand die Stimmungsschwankungen bei ihm verwirrend trotz der Umstände. Ehe er sich um Olivers gekümmert und den Sohn mit dem Rollstuhl aus der Loge geholt hatte, wollte er sie ins Hotel fahren, aber sie hatte abgelehnt. Sie wollte bei ihm bleiben und nicht allein sein, und so hatte sie gewartet und beim letzten Rennen des Tages zugesehen, das normal verlaufen war. Als er wieder bei ihr aufgetaucht war, hatte er ernst und distanziert gewirkt. Im Wagen war er höflich auf ihre Fragen eingegangen, aber mit ausdrucksloser Stimme und ohne sie

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