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Sekunde der Wahrheit

Titel: Sekunde der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hayes Joseph
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sollten Sie jetzt gehen und wiederkommen, wenn Owen zu Hause ist.«
    Seine Erwiderung klang unverkennbar ironisch gemeint. »Vergessen Sie nicht, ihm auszurichten, daß ich hier war.« Er öffnete die Eingangstür. »Und noch etwas, falls es Ihnen nichts ausmacht. Sagen Sie ihm, daß ich ihm das Genick breche und sein Gehirn den Hunden verfüttere, wenn er sich in die Nähe von Stall 27 wagt. Und anschließend stecke ich ihn ins Gefängnis, vielleicht mit Ihnen als Begleitung.«
    Er ging hinaus und schloß leise die Tür hinter sich. Sie starrte darauf. Was hatte der junge Mann da Merkwürdiges gesagt? War er wirklich betrunken? Sie hatte allmählich Zweifel. Was glaubte er, daß Owen angestellt hatte? Oder was sie getan haben könnte?
    Sie beschloß, daß sie nun wirklich einen Gin nötig hatte. Vielleicht wurde ihr der seltsame Zwischenfall dann klarer, bis Owen heimkam.
    Wo stecken sie denn alle?
    Weinst du etwa, Kimberley?
    Nein.
    Doch, du weinst. Wie ein kleines Mädchen.
    Ich weine nie.
    Lügnerin.
    Geh weg.
    Du weinst, weil du allein bist. Wenn ich weggehe, bist du noch mehr allein.
    Ich hasse dich. Warum bringst du mich immer dazu, Dinge zu tun und zu sagen, die ich nicht will?
    Das ist, was du wirklich fühlst und meinst, deshalb.
    Was meine ich?
    Es ist alles Scheiße.
    Das glaube ich nicht. Ich will nicht.
    Du glaubst es doch.
    Clay liebt mich. Clay weiß, daß die Welt nicht Scheiße ist. Ich spüre es auch.
    Wo ist Clay jetzt?
    Er hilft mir. Ich werde jetzt baden.
    Das hast du schon versucht. Es hilft nicht.
    Ich weiß, ich weiß.
    Starbright ist schon tot.
    Nein!
    Du weißt, daß er tot ist.
    Nein, er ist nicht tot, nein!
    Was kann Clay tun?
    Das wirst du schon sehen.
    Andrew meint, Clay steckt dahinter.
    Andrew ist beknackt.
    Er meint, dein kostbarer Clay habe das Komplott geschmiedet und das Feuer legen lassen. Jetzt, wo er das Geld vom Trail hat.
    Clay würde das einem Pferd nicht antun.
    Und Lord Randolph?
    Daran will ich nicht denken. Nein, nein. Ich will nicht und ich kann nicht. Du versuchst, mich in den Wahnsinn zu treiben.
    Hast du gehört, was Clay gesagt hat? Er meint, dein Vater habe Lord Randolph in den Tod getrieben.
    Warum sollte er, warum sollte er?
    Du marschierst schon wieder durch die Gegend. Du reibst dich auf.
    Das will ich. Warum sollte Andrew … tun, was du gesagt hast?
    Damit er die Schuld auf Clay schieben kann, natürlich.
    Aber warum, warum?
    Damit du nicht mit ihm Blue Ridge verläßt.
    Andrew würde das nicht tun.
    Warum nicht, Kimberley?
    Weil Andrew mich sehr liebt.
    Vielleicht. Stimmt schon. Wie Irene.
    Verdammte Irene. Zum Teufel mit meiner Mutter, zur Hölle mit ihr ein für allemal.
    Sie weiß es nicht einmal. Warum sollte sie sich darum kümmern. Sie liebt dich nicht.
    Das hat sie nie. Ich hab' nicht mal eine beschissene Ansichtskarte von der Riviera bekommen.
    Das meine ich ja.
    Geh weg, geh weg, ich hasse dich.
    Nicht mich. Dich. Ich bin du, Kimberley.
    Ich brauche ein bißchen Hasch. Den Whisky habe ich ausgetrunken. Der Etagenkellner ist weg. Es wird langsam hell – was soll ich nur so allein tun? Warum bin ich bloß immer so verdammt allein?
    Vergiß nicht: Ich bin da.
    Du quälst und folterst mich nur. Du hasst mich auch.
    Ich bin du. Du weißt, wie du mich nennst: die andere Kimberley. Wenn ich dich hasse, dann heißt das, daß du dich selbst hasst.
    Ich wollte, ich könnte dich umbringen.
    Niemals, Kimberley. Nicht, solange du lebst.
    Wenn ich Hasch hätte oder ein paar Pillen, Uppers oder Downers, dann könnte ich dich vertreiben.
    Andrew hat wahrscheinlich Schlaftabletten dabei.
    Nicht Andrew. Er braucht sie nie. Er ist zu stark, zu …
    Könnte doch sein, daß … Fragen schadet nicht. Ruf ihn in seinem Zimmer an.
    Ja, das tue ich. Vielleicht kommt er sogar.
    Er wird nicht kommen, Kimberley. Wetten?
    Ich versuche es.
    Er wird nicht mal in seinem Zimmer sein.
    Andrew, bitte antworte, antworte bitte!
    Warum machst du dir was vor? Er liebt dich nicht, ebenso wenig wie Irene.
    Vater, antworte bitte, bitte!
    Wie Clay.
    Clay hängt an mir. Sag das nicht. Clay mag mich.
    Du weißt doch, wo Andrew ist, oder?
    Nein …
    Doch, du weißt es!
    Vielleicht.
    Du schuldest ihr tausend Dollar, Kimberley? Erinnerst du dich? Sie hat auf Hotspurs Sieg gesetzt.
    Es war nicht fair. Ich habe sie gezwungen.
    Die irische Tante ist eine tolle Frau, Kimberley.
    Du hast mich gezwungen. Das tust du immer!
    Jedenfalls hat sie gewonnen. Zahlst du deine Wettschulden nicht?
    Ich

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