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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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Polizei weitergegeben, weshalb auch großzügig darüber hinweggesehen wurde, dass sich die Geschäfte, die er neben seiner Kunst betrieb, am Rande der Legalität abspielten.
    »Sven, du hast also die Uhr gekauft, die wir suchen?«
    »Möglich.« Sven Reinert trat von einem Fuß auf den anderen, wühlte schließlich in seiner Tasche und zog das Schmuckstück hervor.
    »Deine Fingerabdrücke sind also schon mal darauf verewigt«, meinte Falko.
    Sven Reinert verdrehte die Augen.
    Sarah reichte Falko eine Plastiktüte, damit Reinert die Uhr hineinfallen lassen konnte.
    Falko betrachtete das Schmuckstück von allen Seiten. Das Armband sah aus wie viele andere auch. Doch das Ziffernblatt und die Brillanten, die das Sternbild des Widders darstellten, entsprachen eindeutig der Beschreibung. »Dann erzähl mal, Sven, wer dir das Ding verkauft hat?«
    »Das war definitiv ’n Junkie.«
    »Woher weißt du das so genau? Hat er Stoff von dir kaufen wollen?«
    »Klar wollte er, aber ich hätt’s auch so gesehen. War ziemlich fertig, der Typ. Hat am ganzen Körper gezittert, konnte nicht still stehen.«
    »Hast du ihm was verkauft?«
    Reinert grinste. »Wenn, dann hab ich ihm ein kleines Geschenk sozusagen on top gegeben. Immerhin wäre der Handel doch strafbar. Ich habe höchstens meinen Eigenbedarf geteilt. Aus reiner Freundlichkeit, versteht sich.«
    »Schon klar. Würdest du ihn wiedererkennen?«
    »Höchstens an der Kleidung. Der hatte ein Kapuzenshirt an, ich konnte kaum was von seinem Gesicht erkennen.«
    »Die Farbe?«
    »Vom Gesicht?«
    »Von der Kleidung.« Falko wurde langsam ungeduldig.
    »Schwarzes Shirt, schwarze Hose. Und der Kerl hat gestunken.«
    »Wonach?«
    »Schweiß, Dreck, Rost, was weiß ich.«
    »Rost?«, fragte Falko verwundert.
    Sven Reinert überlegte kurz. »Das war spontan. Aber doch, stimmt, der hat irgendwie nach Rost gerochen.«
    Falko nickte. Ein vom Menschen intensiv wahrgenommener Rostgeruch wird vor allem durch Blut hervorgerufen.
    »Hatte er Blut an der Kleidung?«
    »Ich hab keins gesehen.«
    »Und die Hände? Als er dir die Uhr gegeben hat.«
    Reinert schüttelte den Kopf, wobei sich eine Strähne aus seinem Zopf löste. »Ist mir nicht aufgefallen.«
    Sarah schlug einen Block auf. »Wie groß war er?«
    Reinert sah Falko an. »Nicht ganz so groß wie Sie, aber vielleicht so viel mehr als ich.« Er deutete mit Zeigefinger und Daumen einen Abstand von etwa fünf Zentimetern an. »Ich würde also mal schätzen, so eins fünfundachtzig.«
    Sarah notierte es.
    »Ist dir an seiner Sprache etwas aufgefallen? Hat er mit Akzent gesprochen?«
    »Hm, ich würde mal sagen, aus Norddeutschland war der nicht.«
    »Geht es etwas konkreter?«
    »Ne, also er hat jetzt nicht berlinert oder bayrisch gesprochen oder so. Das hätte ich erkannt. Es ging vielleicht so ein bisschen in die Richtung dieser Karnevalverrückten.«
    »Rheinland?«, warf Sarah ein.
    »Kann sein. Ich kann’s echt nicht sagen.«
    »Hat er dir sonst noch was angeboten? Oder vielleicht irgendwas erzählt.«
    »Der hat kaum gesprochen. Und er wollte nur die Uhr loswerden.«
    »Hat er gesagt, wo er von hier aus hinwill?«
    »Ne, natürlich nicht, aber er hat sich in Richtung Toiletten davongemacht. Ist aber schon ’ne Weile her.«
    »Hast du ihn von dort noch mal zurückkommen sehen?«
    Reinert schüttelte den Kopf. »Ich war eine Zeitlang da vorn auf einer der Bänke. Hatte noch ’ne Verabredung.«
    »Mit wem?«
    »Herr Kommissar, das geht nun doch nur mich etwas an.« Er hob bedauernd die Arme. »Ich muss schließlich meine Kontakte pflegen.«
    »Verstehe. Kannst du sonst noch irgendwas über den Kerl sagen?«
    »Ich wüsste nicht, was. Na ja, vielleicht doch. Er wollte anfangs zweihundert für die Uhr haben und wurde sauer, als ich ihm sagte, mehr als zwanzig und der Stoff …« Er räusperte sich. »Also das kleine Geschenk, wollte ich sagen, seien nicht drin. Er hat geflucht, weil er meinte, dass die Uhr viel mehr wert sei.«
    »Da dürfte er recht haben«, stellte Falko fest.
    »Ach ja? Solchen Kram kriegst du doch heute in jedem Modeschmuckladen. Glitzert und funkelt, und ist doch nur Blech.«
    »Das war’s dann.«
    »Meine zwanzig Euro.« Sven Reinert streckte die Hand entgegen.
    »Du weißt, dass die Uhr Bestandteil der Ermittlung in einem Kapitaldelikt ist?«
    Reinert verdrehte die Augen. »Nennen Sie es, wie Sie’s wollen, Herr Kommissar. Sie können mir die Kohle auch wegen meiner hübschen Augen geben. Aber wenn ich hier

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