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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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der Damentoilette im Eingangsbereich gehört hatte und glaubte, dort sei eine Vergewaltigung im Gange.«
    »Und?«
    »Rate mal, wer da so emsig bei der Dienststelle angerufen hat?«
    »Langer?«
    »Bingo!«
    »Also hat er die Kollegen abgehängt?«
    »Ja, aber nur kurz. Sie haben sich gerade auf den Weg gemacht, als sie sahen, dass bereits zwei Streifenbeamte in Richtung Toilette rannten. Also haben sie umgedreht. Langer war weg. Aber am Südende haben sie ihn gefasst. Wollte sich gerade Stoff besorgen.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Wieder in der Zelle, die er ja schon kennt. Was willst du jetzt mit ihm machen?«
    Falko stand auf. »Wir gehen zu ihm. Mir ist gestern Abend etwas aufgefallen. Ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir ihn anpacken müssen.«
    Sie gingen über den Flur, als Falko plötzlich stehen blieb. »Woher wusstest du, dass er in der Zentrale angerufen und die angebliche Vergewaltigung gemeldet hat?«
    »Ich hab eins und eins zusammengezählt. Als die Kollegen ihn herbrachten, musste ich nur sein Handy checken.«
    Cornelsen grinste. »Aber klar, das Handy. Nichts geht mehr ohne in unserer modernen Welt. Ich brauche die Verbindungsnachweise für Langers Handy von da an, als er sich das erste Mal in Lüneburg eingewählt hat.«
    »Wozu?«
    »Ist nur so ein Gedanke. Sieh dir den Mord an der Ganter an. Alles deutet auf einen unorganisierten Täter hin, der durchdreht. Ein gestohlenes Fahrzeug, das er mitsamt geklautem Fernseher versenkt. Eine Uhr, die er unter Wert beim erst besten Hehler versetzt. Was fehlt noch?«
    »Der Laptop.«
    »Genau, der Laptop. Er muss ja irgendwie mit dem Käufer in Kontakt getreten sein. Und der Zeitraum, den sich Langer hier in Lüneburg aufhält, ist nicht lang. Wir müssen also herausfinden, mit wem er hier in dieser Zeit Kontakt hatte. Ich würde darauf wetten, dass wir dann auch den Käufer des Laptops finden.«
    »Warum soll dabei das Handy im Spiel gewesen sein? Ich meine, wer sagt dir, dass er das Ding nicht auch am Bahnhof verscherbelt hat?«
    »Sven Reinert sagte, ihm sei nur die Uhr angeboten worden. Vielleicht hat Langer mehr Chancen gesehen, wenn er den Laptop irgendwo anders anbieten würde. Dort, wo die Leute alle Laptops brauchen.«
    »An was denkst du dabei?«, fragte Timo.
    »Schulen, Uni, in die Richtung.«
    »Also Kommando zurück, und wir lassen Langer erst mal noch ein bisschen schmoren und überprüfen erst die Sache mit dem Handy?«
    »Ganz recht. Vielleicht haben wir dann schon was in der Hand und können ihn bei der Vernehmung mit dem Laptop konfrontieren.«
    »In Ordnung.« Damit ging Timo Breitenbach in sein eigenes Büro und schloss die Tür.
     
    Nicht mal eine Stunde später betrat Timo Falkos Büro. »Du hattest den richtigen Riecher.« Er legte ihm einen Ausdruck auf den Schreibtisch. »Diese Handynummer«, er deutete auf eine markierte Zeile, »ist in Langers Handy gespeichert, am Tag nach Rebecca Ganters Tod. Das Telefonat dauerte vier Minuten. Etwa eine Stunde später hat Langer die Nummer zurückgerufen. Allerdings dauerte das nur wenige Sekunden. Wahrscheinlich ging die Mailbox an. Nur fünf Minuten danach wurde er zurückgerufen, diesmal dauerte das Telefonat sechs Minuten. Ansonsten hat Langer während seiner Zeit in Lüneburg überhaupt nicht telefoniert, außer natürlich gestern Abend, als er die Zentrale angerufen hat.«
    »Und wem gehört die Nummer?«
    »Einem Kai Oberling. Ich habe ihn schon kontaktiert. Er kennt Rafael Langer nicht, was aber nicht ungewöhnlich ist, denn das Handy läuft nur über ihn. Genutzt wird es von seiner Tochter Mia.«
    »Und?«
    »Ja, die habe ich ebenfalls angerufen. Sie studiert Umweltwissenschaften hier in Lüneburg an der Leuphana-Uni. Sie kennt Rafael Langer ebenfalls nicht. Aber: Als ich sie auf die Telefonate und die Nummer ansprach, sagte sie nach kurzem Überlegen, dass sie nicht mit einem Rafael Langer, aber mit einem Patrick Meyer telefoniert habe. Er hat ihr einen Laptop verkauft.«
    »Das ist nicht dein Ernst?« Cornelsen grinste breit. »Dann haben wir ihn!« Er schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte.
    »Ein Streifenwagen ist schon zur Uni unterwegs. Als Mia Oberling hörte, worum es geht, hat sie sofort zugesagt, nur schnell den Laptop zu holen und sich dann auf den Weg zu machen. Aber sie hat kein Auto. Also habe ich zwei Leute losgeschickt.«
    »Na, endlich kommen wir weiter. Sag mir gleich Bescheid, wenn sie da ist.«
    »Ach ja, noch was.« Timo Breitenbach verzog das

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