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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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ließ dann die Akte sinken. »Und Sabine Nickel?«
    »Hier haben wir vergleichbare Aussagen zu ihrer Person.«
    »Zuverlässig!«, sagte Falko. »Jeder Freund oder Bekannte hat die beiden Frauen mit dem Wort »zuverlässig« beschrieben. Jeder!«
    »Du glaubst, danach wurden die Opfer ausgewählt?«
    »Allerdings.«
    »Aber wie sieht man denn jemandem auf den ersten Blick an, dass er zuverlässig ist?«
    Falko grinste. »Das ist ja das Spannende – gar nicht. Zumindest nicht, wenn man diejenige nur einmal gesehen hat.«
    »Ich glaube, ich weiß, was du denkst.«
    »Ganz genau. Die Mütter wurden von ihren Entführern beobachtet, und das über einen längeren Zeitraum. Deshalb wussten sie auch, wann sie die Frauen am besten entführen konnten.«
    »Wenn das der Fall ist, könnte jemandem aus deren Umfeld eine Person aufgefallen sein. Ich werde gleich ein paar Leute losschicken, die sich noch mal mit den Verwandten und Bekannten der Mütter unterhalten. Vielleicht finden wir Übereinstimmungen.«
    »Und wir beide fahren zum Einkaufscenter. Ich muss mich in die Entführer einfühlen. Vielleicht können wir dann wenigstens Kerstin Sommer noch retten.«
    »Du willst was? Dich in den Entführer einfühlen?« Kunst sah Falko fragend an.
    »Ja, ich erklär es dir unterwegs. Komm.«
    Sie wollten gerade das Büro verlassen, als es an der Tür klopfte.
    Ein Mann trat ein. »Ah, Bernd, darf ich bekannt machen? Das ist Bernd Riedel, meine rechte Hand. Bernd, Falko Cornelsen, der Profiler aus Lüneburg.« Sie schüttelten sich die Hände.
    »Es wurden zwei männliche Leichen gefunden, die mit den Fällen in Zusammenhang stehen könnten.«
    »Wo?«, fragte Kriminaloberkommissar Kunst.
    »In einem Container auf einer Baustelle.«

16
    Donnerstag, 8 . August, 10 . 05  Uhr
    Noch auf dem Weg hatte Falko seine Frau im Krankenhaus angerufen und ihr mitgeteilt, dass er morgen auf keinen Fall nach Hause kommen werde. Sie fragte nicht nach dem Grund, sondern bat ihn lediglich, sich zu melden, sobald er seine Heimkehr absehen könne. Mit einem niedergeschlagenen Gefühl drückte er die rote Taste seines Handys.
    »Unser Job macht uns ein Familienleben auch nicht gerade leichter«, bemerkte Harald Kunst, der den Wagen lenkte.
    »Bist du verheiratet?«
    »Seit über zwanzig Jahren. Manchmal frage ich mich, wie es meine Frau mit einem wie mir aushält.« Harald lächelte, als er das sagte.
    »So lange ist es bei mir noch nicht.«
    »Wenn wir diesen Irren erst einmal gefangen haben, werde ich mir ein paar Tage freinehmen und einfach mal mit meiner Frau wegfahren. Vielleicht an die See. Wenn man immer nur Leichen sieht, verliert man manchmal den Blick für die Lebenden.«
    »Heike und mir würde ein bisschen Zeit für uns auch guttun.«
    »Was macht deine Frau beruflich?«
    »Sie ist Kinderärztin im Krankenhaus, meist in der Notaufnahme beschäftigt.«
    »Auch kein leichter Beruf. Habt ihr Kinder?«
    »Noch nicht. Aber wir arbeiten daran.«
    Harald Kunst grinste. »Na dann, viel Spaß. Meine zwei sind schon groß, neunzehn und siebzehn Jahre alt. Unsere Ältere studiert seit diesem Jahr.«
    »Was denn?«
    »Journalismus.« Kunst reckte den Hals. »Wir sind da«, sagte er und bog von der Straße zu einer Kiesgrube ab, die durch das gewaltige Polizeiaufgebot überaus belebt wirkte. Es war fast halb elf. Ein Stück von der Absperrung entfernt stoppte der Oberkommissar das Fahrzeug, und sie stiegen aus.
    Ein jüngerer Beamter kam ihnen sofort entgegen. »Guten Morgen! Ein Obdachloser hat sie gefunden.«
    Falko hob die Hand. »Entschuldigen Sie, ich möchte mir erst selbst ein Bild machen. Könnten wir die Fakten vielleicht danach besprechen?«
    Der Polizist sah Harald Kunst an, um dessen Weisung entgegenzunehmen.
    »Ist in Ordnung. Danke«, sagte Kunst, und der Beamte nickte.
    »Gut. Es ist der orangefarbene Container. Der grüne daneben ist leer.«
    Falko sah sich um. Auf dem Gelände standen mehrere verschiedenfarbige Container, die wahrscheinlich als Aufenthaltsräume und mobile Büros genutzt wurden. Es gab weder Bauleute noch andere Personen, die hier zu arbeiten schienen. Ein Stück entfernt saß ein Mann in der geöffneten Heckklappe eines Polizeikombis. Ein Polizist stand neben ihm und schien ihn zu befragen. Seiner Kleidung nach zu urteilen, handelte es sich wahrscheinlich um den Obdachlosen, der die Leichen entdeckt hatte.
    Gemeinsam gingen Harald und Falko zu dem Fundort hinüber. Als sie vor dem Container ankamen, erhielten sie die

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