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Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Sekundentod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sekundentod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Mattfeldt
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anders hingelegt haben. In der Schublade ist es nicht.«
    »Heike, wir müssen reden.«
    »Was? Warum?«
    »Weil ich zu Hause bin. Was auch immer du gerade machst, lass es sein und komm her.« Er drückte die rote Taste, um ihr keine Möglichkeit mehr zu einer Reaktion zu geben.
     
    Etwa fünfundvierzig Minuten später traf Heike zu Hause ein. Falko konnte ihren geröteten Augen ansehen, dass sie geweint hatte.
    »Wie lange bist du schon zurück?«, fragte sie etwas heiser.
    »Seit vorhin, als ich dich angerufen habe. Warum fragst du? Willst du deine weiteren Lügen abgleichen?«
    »Falko, bitte …« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Wie lange geht das schon so?«
    »Ist das wichtig?«
    »Jetzt komm mir bloß nicht so!« Er funkelte sie wütend an. Es kostete ihn Kraft, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    »Setzen wir uns«, sagte er so ruhig, wie es ihm möglich war, und deutete auf den Küchentisch. »In Anbetracht der Umstände habe ich darauf verzichtet, für uns zu kochen, wie ich es vorhatte.«
    »Würdest du bitte nicht zynisch werden?«
    »Das ist wirklich nicht der Moment, wo du mir sagst, wie ich mit meinen Gefühlen umzugehen habe.« Er ging zum Tisch hinüber, zog einen Stuhl zurück und setzte sich. Heike folgte ihm langsam und setzte sich ebenfalls.
    »Also. Fang an.«
    Sie schluchzte, stand wieder auf, holte sich ein Taschentuch und setzte sich erneut. »Es ist einfach so passiert«, begann sie zögerlich.
    Falkos Herz krampfte sich zusammen. In diesem Moment brach für ihn eine Welt, nein, seine Welt zusammen.
    Sie sprachen über drei Stunden miteinander. Heike gestand, bereits seit Monaten ein Verhältnis mit einem Arzt zu haben, den sie im Krankhaus kennengelernt hatte. Sie hatten sich regelmäßig getroffen. Während Falko in Düsseldorf war, war Heike durchgehend bei ihm gewesen. Die Gründe, die sie für ihr Verhalten anführte, überraschten Falko nicht. Es war die viele Arbeit, die wenigen gemeinsamen Unternehmungen und das immer über allem schwebende Gefühl, der nächste Fall sei der wichtigste. Wie sie sagte, war sie kopflos in diese Affäre hineingestolpert und hatte schließlich nicht mehr gewusst, wie sie es hatte beenden sollen.
    »Willst du es denn überhaupt beenden?«, hatte Falko gefragt.
    »Ich habe auf dem Weg hierher immer wieder darüber nachgedacht. Noch vor Kurzem hätte ich gesagt, dass ich dich nicht verlieren will. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, das ist schon längst geschehen.«
    »Du mich? Entschuldige bitte, aber du bist diejenige, die einen Lover hat.«
    Heike sah zu Boden. »Ich erwarte nicht, dass du mich verstehst.« Sie räusperte sich. »Ich bin schon lange nicht mehr glücklich. Und ich denke, du auch nicht.«
    »Warst du es nicht, die vor Kurzem noch sagte, es noch einmal mit einer Schwangerschaft versuchen zu wollen?«
    Sie sah ihn an. »Ich denke, ich brauche einmal Abstand von alldem hier. Ich werde mir eine kleine Wohnung nehmen, um in Ruhe über alles nachzudenken.«
    »Ach, und du glaubst, dass du mich in der Zeit in der Warteschleife parken kannst? Ne, Heike, das mach ich nicht mit.«
    »Gut. Dann wird es das Beste sein, dass ich mir eine Wohnung nehme, in der ich dauerhaft leben kann.« Sie stand auf.
    »Und das war’s dann, oder wie?«
    Sie hob den Kopf. Ihr Blick wurde arrogant. »Es sieht danach aus. Du kannst dich freuen. Jetzt kannst du diese widerlichen Modelle von deinen Tatorten mitten im Wohnzimmer aufbauen. Das ist doch sowieso das Einzige, was dich interessiert.«
    »Ich erkenne dich nicht wieder«, antwortete Falko betreten.
    Sie sagte nichts mehr, verließ einfach die Küche und ging nach oben. Als sie wieder herunterkam, hatte sie zwei Koffer dabei. »Ich werde mir deinen großen Koffer leihen. Du bekommst ihn schnellstmöglich zurück.« Damit ging sie und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.
    Es war also vorbei. Konnte das wirklich wahr sein? Damit hatte er nicht gerechnet. Da versuchte er, von Berufs wegen die Menschen zu durchschauen, und merkte nicht, wie es in seiner eigenen Ehefrau aussah.
    Vermutlich fuhr sie jetzt direkt zu dem anderen und ließ sich trösten. Der Gedanke kam ihm wie bittere Galle hoch. Er versuchte, keine Bilder darüber in seinem Kopf entstehen zu lassen. Ob überhaupt noch die Chance bestand, seine Ehe zu retten? Die Bitterkeit, die sie ihm mit den letzten Worten entgegengeschleudert hatte, ließ nicht viel Raum für Spekulationen.
    Er griff zum Telefon und tippte Marcos Handynummer

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