Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
stärker, sodass keine Nahrungsstaus eintreten, wie sie vielen frühkindlichen Erkrankungen zugrunde liegen. Dann kann man allmählich auch zu komplexerer Nahrung übergehen. Es wird oft behauptet, dass fast alle Erkrankungen in den ersten sechs oder sieben Kindheitsjahren entweder auf emotionale Störungen oder Stockungen in der Nahrungsverarbeitung, durch die sich Schleim ansammelt, zurückzuführen sind. Eine solche Akkumulation von Schleim leistet vielen der bekannten Kinderkrankheiten wie Atemwegsinfektionen, verstopfter Nase, Mittelohrentzündung, Durchfall und allergischen Reaktionen Vorschub.
Selbst wohlmeinenden Eltern passiert es gelegentlich, dass sie Schaden anrichten, indem sie ihr Kind zu früh mit Vollwertkost füttern. Die harte Außenschicht von Vollkorngetreide und die raue Schale von Wurzelgemüse und Obst belasten den kindlichen Darm meist zu sehr. Nebenbei bemerkt besteht bei Nahrung, die aus zu viel Obst und Rohkost zusammengesetzt ist, häufig eine Tendenz zur Abkühlung des Verdauungsfeuers.
Im Folgenden ein paar Richtlinien:
Mindestens die ersten zwei Jahre sollte die Babynahrung gut gekocht und anfangs auch püriert oder zerstampft werden. Außerdem sollte sie ganz einfach sein.
Auf starke Aromen sollte verzichtet werden, bis das kindliche Verdauungssystem besser entwickelt ist.
Raffinierter Zucker wird natürlich möglichst vermieden, und Frucht- oder Gemüsesäfte werden am besten verdünnt.
Alle Nahrung für das Kind sollte warm oder zimmerwarm sein.
Mehl verursacht die Ansammlung von Schleim und kann allergische Reaktionen hervorrufen, sodass in den ersten zwei Jahren besser darauf verzichtet wird.
Vertreter der Zwiebelfamilie sind oft zu stark, daher ist bei ihrer Verwendung Vorsicht geboten und auf Anzeichen von Unverträglichkeit zu achten.
Honig kann Kindern unter acht Monaten schaden.
Salz wird am besten erst zugesetzt, wenn das Kind ein Jahr alt ist.
Eiweiß ist im ersten Jahr nach Möglichkeit zu vermeiden, während Eigelb schon früher zugefügt werden kann.
Alles in allem ist der gesunde Menschenverstand wahrscheinlich immer noch der beste Ratgeber, und der sagt uns, dass wir auf Zucker und Süßstoffe, stark weiterverarbeitete Lebensmittel und chemische Zusätze weitgehend verzichten sollten. Sich Sorgen zu machen nützt dem Kind nichts, und als Vater darf ich wohl meiner Überzeugung Ausdruck geben, dass die Liebe und Unterstützung, die wir dem Kind gewähren, die meisten Lücken in seiner Ernährung ausgleicht. Wenn wir die Grundlagen für eine gute Beziehung zur Nahrung schaffen, bereiten wir unser Kind gut auf das Erwachsenenleben vor, und das ist wichtiger, als sich mit allzu vielen Kleinigkeiten aufzuhalten. Eltern mögen sich aber noch so gut informiert und vorbereitet haben, ein Kind hat trotzdem seinen eigenen Willen und trifft eigene Entscheidungen, was es mag und was nicht.
Sieben Jahre dauert es, bis das Verdauungssystem voll entwickelt ist und sich Kinder eigenständiger Gefühle bewusst sind. Besonders in den ersten zwei Jahren, wenn der Verdauungsapparat noch völlig unterentwickelt ist, wird er oft überfordert, sodass es zu einer »Akkumulationsstörung« kommt, einem Stau von unverdauter Nahrung, der die Milz belastet und zur Blockierung des Systems mit Hitze und Nässe führt. Um die Milz zu unterstützen, werden am besten nicht zu viele Speisen in einer Mahlzeit kombiniert. Auch sollte ein Kind während und unmittelbar nach dem Essen nicht abgelenkt werden, damit dem Magen genügend Verdauungsenergie bleibt.
Ein zweijähriges Kind macht einige bedeutende Verwandlungen durch, es entwickelt ein stärkeres Gefühl seiner eigenen Individualität
und erprobt seinen Willen. In dieser »heißen« Entwicklungsphase treten oft vorübergehende fiebrige Erkrankungen auf. Kinder sind von Natur aus stärker »yang« als Erwachsene, daher kommt Überhitzung bei ihnen häufiger vor. Plötzlich nachlassender Appetit ist ebenfalls in dieser Zeit zu beobachten. Wichtig ist weiterhin, Zucker und andere Süßungsmittel zu vermeiden, aber zugleich für einen fröhlichen, kreativen und stressfreien Umgang mit Nahrung zu sorgen.
In den ersten sieben Lebensjahren sind Kinder zudem empfänglicher für die Emotionen Erwachsener und merken schnell, was ihre Eltern gerade empfinden, ob diese ihre Gefühle offen zeigen oder nicht. Mit sieben Jahren sind die meisten Verhaltensmuster für das Erwachsenenleben bereits angelegt. Wenn das Essen immer eine erfreuliche, entspannte
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