Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
Gedanken, Hoffnungen, Ideen und Einstellungen in chemische Stoffe umzuwandeln. Alles fängt offenbar damit an, woran wir glauben.
Norman Cousins
Minderwertigkeitsgefühle, das Empfinden, dass die persönlichen Bedürfnisse nie befriedigt werden, das Gefühl, nichts mit der Welt zu tun haben zu wollen: Praktisch alle Empfindungen können die Aufnahmefähigkeit blockieren und die Psyche so programmieren, dass die Nahrung keine Chance hat. Ebenso wie der Geist muss auch der Körper auf den Nahrungsempfang eingestellt sein. Es ist wichtig, entspannt zu essen und mit Freude bei der Sache zu sein. Die Art und Weise, wie und in welcher Umgebung und Atmosphäre wir essen, ist ausschlaggebend für die Nährstoffaufnahme. Wenn wir beim Essen mit unseren Gedanken woanders sind, zum Beispiel bei irgendwelchen beruflichen Problemen, oder wenn wir dabei fernsehen, entziehen wir dem Verdauungsprozess Energie. Ein ebensolcher Konflikt entsteht, wenn wir in aller Hast und Eile oder gar auf der Straße im Gehen etwas essen: Die eigentlich für die Verdauung benötigte Energie wird von der Bewegung verbraucht. Je ruhiger und entspannter die Atmosphäre und wir selbst beim Essen sind, umso besser können wir die Mahlzeit auch verdauen.
Wir bewegen uns durch die Welt, indem wir sie essen. Wir schlucken sie herunter, nehmen ein paar Teile davon zu uns und scheiden den Rest wieder aus. Einer der grundlegendsten Organisationsprozesse eines lebendigen Organismus ist sein Essverhalten. Nahrung ist das Mittel, durch das wir die Welt in uns selbst neu erschaffen.
Harriet Beinfeld und
Effrem Korngold:
Between Heaven and Earth
Die Kraft, die Nahrung umzuwandeln, ist der andere Teil der Gleichung. Sobald Nahrung vom Körper aufgenommen wurde, muss sie in Energie und Nährstoffe aufgeschlüsselt werden, die der Körper verarbeiten kann. Dies hängt von der Funktionsstärke des Verdauungssystems ab, über das die MILZ herrscht, und von der Feurigkeit des Yang. Mit beidem werden wir uns später genauer befassen. Die Transformationskraft ist also vom Feuer (Yang) des Körpers abhängig und kann durch Übungen und die Aufnahme unterstützender Nahrungsmittel gestärkt werden.
Der Bezug zur Nahrung steht im Mittelpunkt unseres Lebens. Die Nahrung stellt eine unserer Hauptmöglichkeiten dar, in Kontakt zu unserer Umwelt zu treten: indem wir sie zu uns nehmen, sie in unser Fleisch und Blut verwandeln – durch den Prozess der Transformation. Daran, wie wir essen, lässt sich unsere Beziehung zur Natur ablesen, und darin spiegeln sich alle anderen Beziehungsmuster. Wenn unsere Ernährung zum Beispiel von Mangel geprägt ist, werden unsere Beziehungen auch eher karg sein. Wenn Gier vorherrscht oder Respektlosigkeit, spiegelt sich in der Regel auch das in den Beziehungen wider. In letzter Konsequenz wird an der Beziehung zur Nahrung die Beziehung des Essers zu sich selbst deutlich.
Die Erforschung dieser Beziehung ist vielleicht unbequem, aber man kann daran wachsen.
Hier im Westen hat die Beziehung zur Nahrung normalerweise nur noch wenig mit dem Hungerstillen zu tun. Vielmehr ist sie von emotionalen Bedürfnissen geprägt. Wir essen, um uns wohl zu fühlen, um eine Leere zu füllen, um uns abzulenken, um Verlangen und Sucht zu befriedigen. Die Wahl der Nahrungsmittel wird oft vom Einkaufserlebnis und von der Berieselung mit Werbung bestimmt, und natürlich vom Budget. Solcherart einer Flut von Informationen - und Fehlinformationen – ausgeliefert, lassen wir uns leicht von der Weisheit unseres Körpers abbringen.
Dabei ist es unser eigener Körper, der uns die nötigen Informationen über unsere Nahrungsbedürfnisse liefern kann. Je tiefer wir in uns hineinhorchen, umso angemessener und gesünder wird unsere Ernährung sein. Um dieses Horchen zu lernen, brauchen wir unter Umständen Anleitung. Dieses Buch soll Sie darüber informieren, wie Sie zu tieferen Erkenntnissen über sich selbst kommen; ich empfehle allerdings nachdrücklich, möglichst viele Regeln (einschließlich aller in diesem Buch aufgestellten Richtlinien) gleich wieder zu vergessen, sobald Sie eine klare Beziehung zu Ihrem eigenen inneren Wissen aufgebaut haben. Außerdem rate ich Ihnen, die hier gegebenen Informationen mit Ihren eigenen Erfahrungen abzugleichen.
Wir bewegen uns durch die Welt, indem wir sie essen. Wir schlucken sie herunter, nehmen ein paar Teile davon zu uns und scheiden den Rest wieder aus. Einer der grundlegendsten Organisationsprozesse eines lebendigen
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