Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Schwierigkeiten zu überwinden und das große Ganze im Auge zu behalten. Die Regulierungsfunktionen der physischen Leber werden nur als ein Aspekt der umfassenderen Funktion betrachtet, das ungehinderte Strömen von Qi zu garantieren.

    Bei jedem Organ gibt es so etwas wie eine Signatur, eine bestimmte Schwingung, durch die es mit allen anderen Aspekten des Kosmos verbunden ist. So besitzt zum Beispiel die Leber eine Affinität zu Pflanzen wie dem Löwenzahn oder zu Getreidearten wie dem Roggen, die der Leberfunktion dienen. Außerdem haben bestimmte
Jahreszeiten, Klimata, Farben und Himmelsrichtungen (in diesem Fall sind es der Frühling, der Wind, das Grün und der Osten) einen inneren Bezug zum jeweiligen Organ. Darüber hinaus schwingt das Organ auch harmonisch mit gewissen Planeten und musikalischen Klängen mit. Beim Qi-Gong werden die Organe manchmal als Planeten im Sonnensystem des Körpers bezeichnet, von denen Schwingungen bestimmter Frequenzen ausgehen und die jeder ein eigenes »Schwerkraftfeld« besitzen.
    Die äußeren und inneren Bahnen eines Meridians stellen eine Verbindung zwischen dessen Ausgangsorgan und anderen inneren und äußeren Bereichen und Strukturen her. Der Leber-Meridian beispielsweise unterhält eine Verbindung zum Fuß, zu den Genitalien, zur Kehle, zu den Augen und zum Scheitelpunkt des Kopfes. Innerlich verbindet er die Leber mit dem Magen, der Lunge, der Gallenblase und dem Zwerchfell. Meridiane sind der Weg, auf dem sich die physischen Funktionen eines Organs dem Körper mitteilen.
    Im Folgenden wird jedes Organ einzeln behandelt und erklärt, wie es gesund erhalten werden kann.
    Die Milz
    Ebenso, wie aus der Sicht des Menschen die Erde den Mittelpunkt des Kosmos darstellt, nimmt das »Erdorgan« Milz einen zentralen Platz im menschlichen Körper ein. Man kann wohl sagen, dass unser Wohlbefinden von unserer Fähigkeit abhängt, Nahrung aufzunehmen und zu verarbeiten. Dies ist in der chinesischen Medizin Aufgabe der MILZ. Die Milz ist für die Zufuhr von Nährstoffen zuständig, die in jeder Hinsicht gesunde Funktionen gewährleisten. Sie ist ein Organ für Nahrung und Umwandlung.

    Durch die transformative Tätigkeit der Milz werden aus der Nahrung Nährstoffe, werden Informationen verdaut und in Wissen umgewandelt sowie Sinneserfahrungen gemacht und in ein inneres Gefühl von Wohlbehagen verwandelt. Die Milz ist es auch, durch die der Körper heilsame Energie aufnimmt. 14 Sie ist für die Ernährung verantwortlich: Eine starke Milz stellt sicher, dass man gut genährt ist. Eine schwache Milz kann zu Unterernährung führen. Auf physischer Ebene kann es passieren, dass man sich gut ernährt, aber nicht stark genug ist, um die Nahrung in Nährstoffe aufzuschlüsseln. In emotionaler Hinsicht mag eine Situation zwar den Anschein erwecken, als biete sie dem Gefühl Nahrung, während man in Wirklichkeit unfähig ist, das Gebotene zu verwerten.
    In der Geschichte der chinesischen Medizin hat die Auffassung, dass die Behandlung einer Krankheit immer bei der Milz und ihrem Partnerorgan, dem Magen, beginnen müsse, ganze Schulen ins Leben gerufen. Ohne die zentrale Fähigkeit, Nahrung und Erfahrungen in verwertbare Stoffe umzuwandeln, fehlt dem Leben sein innerer Halt. Darum wollen wir den Funktionsbereich der Milz nun genauer in Augenschein nehmen und sehen, wie wir die Milzenergie unterstützen und kräftigen können.
    Der physische Wirkungskreis der Milz
    Die transformativen Aktivitäten der MILZ Sind am deutlichsten im Verdauungsprozess verkörpert, und so kann sie praktisch als stellvertretend für den gesamten Verdauungsapparat vom Mund bis zum Anus und für all die verschiedenen Säfte und Umwandlungsstoffe, die darin ihr Wesen treiben, betrachtet werden. Dazu gehört auch die Bauchspeicheldrüse, die Enzyme in den Dünndarm ausschüttet und so die Nährstoffaufnahme verbessert. Ein Maßstab für die Kraft der Milz ist die Stärke des Verdauungssystems. Seine Tätigkeit verwandelt Nahrung in BLUT und QI.

    Die Beschaffenheit von Blut und Qi ist folglich im Wesentlichen von der Milz abhängig. Die in der Milz erzeugte Nahrung wird durch die Meridiane weitertransportiert zum Bindegewebe. Blut und Qi, aus der Umwandlung im Verdauungstrakt entstanden, kräftigen Gewebe und Muskeltonus. Muskel- und Bindegewebe stützen den ganzen physischen Körper, geben ihm seine Gestalt, halten ihn aufrecht und sorgen dafür, dass alles an seinem Platz bleibt. Bei erschlafftem Bindegewebe sackt der