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Selbstmord der Engel

Selbstmord der Engel

Titel: Selbstmord der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bild von den Engeln machen können, und viele von ihnen hatten das übernommen.
    Sie waren unterschiedlich und sahen trotzdem gleich aus. Das mochte an ihren Haltungen liegen, an ihrem schleppenden Gang, denn kein Engel zeigte Bereitschaft, sich in die Höhe zu schwingen und dieses Tal des Jammers zu verlassen.
    Etwas anderes war es für Carlotta nicht. Ein Tal des Jammers, in dem sich keine Freude und auch keine Hoffnung ausbreitete. Das perfekte Gegenteil eines Paradieses.
    Carlotta ließ sich noch tiefer sinken. Sie schwebte herab. Sie glitt wie auf Wolken nieder. Alles hätte deutlicher werden müssen, und es wurde auch klarer, aber es hatte nicht den Anschein, weil dieses Grau einfach überwog. Es gab keine Farben. Die Häuser waren grau wie das Gestein.
    Mit einem letzten Ruck ließ sich Carlotta fallen. Sie hatte sich die Strecke zuvor genau ausgerechnet und freute sich, dass sie es schaffte. Dicht vor den Füßen eines Engels berührte sie den Boden und blieb zunächst stehen, um ihn anzuschauen.
    Der Engel bewegte sich nicht.
    Carlotta lächelte.
    Das brach das Eis zwischen ihnen, und der Engel öffnete seinen Mund. Mit einer leisen Stimme, die tief in der Kehle geboren war, flüsterte er die Begrüßung.
    »Willkommen in der Hölle...«
    ***
    Das Vogelmädchen bewegte sich nicht von der Stelle. Es war auch nicht zusammengeschreckt, obwohl es sich nach diesen Worten angeboten hätte.
    Hölle, hatte das Wesen gesagt. Hölle und nicht Paradies. Genau das war es.
    Die Engel wussten Bescheid. Trotz seiner Perfektion hatten sie den Lügen-Engel durchschaut, aber Carlotta hatte schon während der Antwort festgestellt, dass dieser Engel nicht in der Lage war, sich aus der Hölle zu befreien.
    Carlotta schaute ihr Gegenüber an. War er jung? War er alt? Keines von beidem traf zu. Sie sah den Engel als alterslos und neutral an.
    Ein glattes Gesicht ohne eine Falte. Klare Augen, ein schmales Gesicht, ein Körper, der von einem weiten Umhang verborgen wurde und deshalb keine weiblichen oder männlichen Merkmale preisgab. Fahle Gesichtshaut, Lippen, die kaum zu sehen waren, und das Vogelmädchen fühlte sich wie eine Person, die erschienen war, diese Person zu retten. Sie wollte nicht, dass sie unter dem Einfluss des Lügen-Engels blieben. Wenn sich alle zusammentaten, musste es klappen.
    »Ist das für dich die Hölle?«, fragte sie noch mal nach.
    »ja.«
    »Dann verlass sie. Hol die anderen zusammen. Verlasst die Hölle. Ihr seid gemeinsam stark. Ihr müsst Belial etwas entgegensetzen, und dazu seid ihr in der Lage.«
    Der Engel schüttelte den Kopf.
    So leicht gab Carlotta nicht auf. »Wie heißt du?«
    »Ich habe keinen Namen.«
    Auch das noch. »Und die anderen?«
    »Sind auch namenlos«, sprach die Gestalt mit tonloser Stimme.
    »Das glaube ich nicht.« Carlotta schüttelte den Kopf. »Nein, das kann doch nicht wahr sein. Jeder hat einen Namen. Ihr müsst ebenfalls einen haben und...«
    Der Engel hob die Schultern. »Wir sind ein Nichts. Wir gehören nicht hierher und nicht dorthin. Wir sind heimatlos. Wir haben versucht, eine Heimat zu finden. Wir haben sogar die Erde besucht, und auch dort konnten wir nichts finden. Man will uns nicht. Wir haben unsere Bestimmung noch längst nicht gefunden und werden sie nie finden, denn wir sind anders als die übrigen Engel.«
    »Wie anders?«
    »Machtlos. Ja, wir haben keine Macht. Wir können auch nicht kämpfen. Wir sind nicht stark. Fußvolk. Man kann uns nicht mit den anderen Engeln vergleichen, die ihre eigenen Reiche besitzen und dort herrschen. Und so sind wir nichts anderes als Freiwild für die Mächtigen.«
    »Wie für Belial, nicht?«
    »Ja. Auf ihn haben wir gehört. Er wollte uns in das Paradies führen. Das ist nicht gelungen. Es ist hier nicht das Paradies, das wir uns vorgestellt haben. Es ist ein anderes. Wir nennen es die Hölle der Engel. Ohne Hoffnung auf Rettung.«
    Carlotta wurde allmählich wütend. Sie stampfte mit dem rechten Fuß auf. »Nein, verdammt, so nicht. Bitte nicht so. Dieses Denken ist falsch. Man kann immer etwas tun. Man muss sich nur zusammenreißen und die eigene Angst überwinden.«
    »Das sagst du.«
    »Ja, und ich weiß, wovon ich rede. Ich will nicht groß über mein Schicksal sprechen und es auch nicht mit deinem vergleichen, aber es ist schwer genug gewesen, das kannst du mir glauben. Sehr hart, von allen getreten. Ich habe mich...«
    »Lass es sein.«
    »Nein, nicht.« Carlotta war wütend. »Kannst du es nicht versuchen? Du

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