Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
kommuniziert, wird einfach mehr gemocht. Vertrauen und positive Atmosphäre sind überall die Basis. Ob Sie das Herz Ihres oder Ihrer Liebsten für sich öffnen wollen, Ihrem pubertierenden Kind nützliche Ratschläge nahebringen oder Geschäftspartnern etwas präsentieren möchten.
Wir lernen in der Schule viel über Sachthemen, aber das ist letztendlich nur das Wissen, das ohnehin im Lexikon steht. Wer dann in den Schulprüfungen die richtigen Antworten ankreuzen kann oder den passenden Satz hinschreibt, bekommt gute Noten. Mit guten Schulzeugnissen hat man es bei der Stellenbewerbung leichter – Karriere macht man meist aber nur, wenn man neben der Fachkompetenz auch über soziale und kommunikative F ä higkeiten verfügt.
Kommunikative Fertigkeiten sind wichtiger als gute Schulnoten
Meiner Ansicht nach sollte an unseren Schulen und Universit ä ten auch Beziehungslehre unterrichtet werden. Der TUI-Chef Michael Frenzel erzählte mir einmal, dass zu seinen Topmanagern früher ein herausragender Fachmann gehörte, der nur leider nicht mit Menschen umgehen konnte. Er war in seinem Fach ein Ass und hatte viel Berufserfahrung, aber immer wieder kündigten wertvolle Mitarbeiter in seinem Umfeld oder baten um Versetzung. Der Grund war ganz einfach der, dass er nicht wusste, wie man konstruktiv kritisiert, ohne zu verletzen; wie man Vorschläge eines Mitarbeiter integriert, anstatt alles abzubügeln, was nicht von einem selbst kommt. Als emotionaler Neandertaler war er für eine Führungsposition nicht geeignet und musste aus dem Unternehmen ausscheiden – obwohl seine fachliche Qualifikation untadelig war.
Nicht nur in Führungsetagen, sondern in nahezu jedem Beruf und jeder Position spielt das Zwischenmenschliche eine entscheidende Rolle. Es mag noch angehen, wenn es sich um einen Forscher in einem Labor handelt, der hinter Reagenzgläsern und Mikroskopen sitzt. Die Leitungsebene in seiner Institution wird er jedoch nur dann erreichen, wenn er zumindest unfallfrei kommunizieren kann. Denn um ein Team formen zu können, braucht man Empathie und emotionale Intelligenz.
Letztlich beruht alles auf Kommunikation – wer nicht kommunizieren kann, ist wie ein Nichtschwimmer im Meer: Er wird untergehen oder kann sich höchstens an andere geklammert über Wasser halten. Wenn Sie etwas kaufen wollen, müssen Sie mit dem Verkäufer kommunizieren. Ob Sie Ihr Kind einschulen lassen, in einer fremden Stadt nach dem Weg fragen, ein Bewerbungsgespräch führen oder beim Team-Meeting Ihre Mitarbeiter briefen – nichts davon würden Sie hinbekommen ohne Kommunikation. Wir sprechen immerzu mit anderen Menschen oder tauschen nonverbale Botschaften aus.
Oder denken Sie an kranke, ältere oder behinderte Menschen: Meist ist nur von der Pflege die Rede oder von Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, die diese Personen benötigen. Aber genauso wichtig sind die netten Worte, die ihnen jemand schenkt. Diese oftmals einsamen Menschen sehnen sich hauptsächlich danach, dass ihnen jemand zuhört und lieb mit ihnen spricht. Sie benötigen eben auch emotionale Pflege und geistige Nahrungsaufnahme.
Lernen Sie Beziehungssprache
Bilden Sie sich im Lehrfach »emotionale Kommunikation« fort – möglichst bald und spätestens bevor Sie Ihren nächsten Job antreten oder Ihre nächste Beziehung eingehen. Lesen Sie Fachbücher, besuchen Sie ein Seminar, lassen Sie sich coachen. So werden Sie lernen, sich positiv zu verständigen – eine Fähigkeit, die nicht nur im Beruf, sondern genauso in der Familie, im Freundeskreis und im Verhältnis zu Ihren Nachbarn sehr nützlich ist.
Sie können lernen, über den Wortlaut der gesprochenen Sätze hinaus die Gefühle des anderen herauszuhören. Wenn wir etwas sagen, spricht nämlich nicht allein unser Verstand, sondern vor allem unser Gefühl. Ein verbaler Gedankenaustausch ist deshalb immer zugleich eine Gefühlsübermittlung – und was wir fühlen, überlagert die rationalen Botschaften. In dem, was wir sagen, steckt meist auch ein verdeckter Wunsch, zum Beispiel nach Harmonie, nach Dominanz oder danach, von dem anderen gemocht zu werden. Dialoge drücken oft, wenn auch im Verborgenen, Wut, Lust oder Frust aus.
Entscheidender als das, was wir sagen, ist oftmals die Art und Weise, wie wir kommunizieren.
Gerade bei der ersten Begegnung mit einem Menschen empfiehlt es sich, möglichst solche Themen anzusprechen, für die er sich erkennbar besonders interessiert. Wenn Sie spannend über sein Lieblingsthema
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