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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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damit er verstand, warum die Leopardin ihn verletzen und bestrafen musste. „Deshalb haben Sie vermutlich keine Chance, uns von irgendetwas zu überzeugen.“
    Bowen fluchte. „Unsere Informationen waren völlig falsch. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir anders vorgegangen.“
    „Tut mir leid, aber ich kann kein Mitgefühl empfinden.“ Mercy spürte nur Rileys Wolf, seinen wütenden Atem in ihrem Nacken. Nur gut, dass Dorian gleich wieder gegangen war. Sie war nicht sicher, ob sie Bowen vor zwei Männern hätte schützen können, die immer noch unter der Entführung ihrer Schwestern litten.
    Auch wenn Willow noch sehr jung war und Nash ein Mann – war das Mädchen doch dadurch traumatisiert, dass sie ihrem Bruder nicht hatte helfen können. Ihr fragiles Selbstbewusstsein war erschüttert. Mercy wusste, sie würde nie mehr nachts herumstreifen, wenn man sie jetzt falsch behandelte. Und wenn ein Gestaltwandler sich so zurückzog …
    Sie wandte sich um. „Indigo?“
    „Ich übernehme.“
    Mercy überließ es der Wölfin, Bowen zu begleiten, und sah Riley an. „Du musst dich zusammenreißen.“
    In seinen Augen glitzerte es bernsteinfarben, aber er widersprach nicht. „Ich ziehe mich ein wenig zurück. Aus der Entfernung ist es schwerer, dem Scheißkerl den Kopf abzureißen.“ Er drehte sich um und begab sich an den äußersten Rand des Halbkreises um Lucas und Hawke.
    Lucas war das ruhigere der beiden Alphatiere. Zum Teil lag das an seinem Naturell. Aber hauptsächlich war es auf seine Gefährtin zurückzuführen. Hawke jedoch … hatte die eisblauen Augen eines Wolfs, das silbergraue Haar des Wolfspelzes. Er sah genauso aus wie das, was er war – ein Raubtier, das nur die Loyalität zu seinem Rudel kannte. Und Bowen hatte das Rudel bedroht, indem er sich mit dem stärksten Verbündeten der Wölfe angelegt hatte.
    Ihre Blicke trafen sich, als Mercy an Bowens Seite trat, und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Hawke sah aus, als wollte er Bowen auf der Stelle töten. Sie blickte Lucas an, der dem Vertreter des Menschenbundes einen Blick aus seinen grünen Augen zuwarf, der den Panther in ihm verriet. „Sie wollten reden, dann mal raus mit der Sprache.“
    Tja, Lucas konnte zwar besser als Hawke den Zivilisierten spielen, aber im Grunde war er ebenso gefährlich wie der Wolf. „Warum haben Sie sich nicht einen von uns gegriffen?“
    „Weil die Gefahr bestand, dass der paramilitärische Arm des Bundes sich Nash schnappen würde.“
    „Wäre ziemlich dumm von ihnen gewesen“, sagte Mercy. „Nach dem zu urteilen, was beim letzten Mal passiert ist, als sie sich einen von uns holen wollten.“ Alle Angreifer waren getötet worden, einige hatte ein Scharfschütze erwischt, die anderen waren Zähnen und Krallen zum Opfer gefallen.
    „Sollte man meinen“, sagte Bowen bitter. „Die Männer, die auf Ihrem Territorium gestorben sind, waren Freunde von mir, Kameraden.“
    „Von uns können Sie kein Mitgefühl erwarten“, sagte Indigo, die rechts von ihm stand, mit eiskalter Stimme.
    „Damit hatte ich auch nicht gerechnet.“ Bowen wich dem Blick von Lucas nicht aus. „Man hatte uns gesagt, Ashaya Aleine könne den Menschen helfen, die ihnen rechtmäßig zustehende Stellung einzunehmen. Wir haben den Worten unserer Führung vertraut. Geglaubt, sie dächten nur an unsere Zukunft.“
    Ein paar Blätter raschelten in der Morgenbrise, aber selbst die Möwen schwiegen.
    „Später … wurde uns klar, dass wir einen Krieg angezettelt hatten.“ Bowens Stimme klang gepresst vor unterdrückter Wut. „Dafür bin ich nicht Soldat geworden. Die Führungsetage hatte anscheinend dieselben Schlüsse gezogen und befahl uns unterzutauchen. Aber vor zwei Tagen hörten wir von dem Vorhaben, sich Nash zu holen.“ Er hob die gefesselten Hände, ließ sie aber wieder fallen. „Schauen Sie sich meinen Nacken an.“
    Mercy bedeutete Indigo mit einem Kopfnicken, Bowens Kragen hinunterzuschieben, während sie ihn im Auge behielt. „Hat eine Narbe, wo ein Chip sein sollte.“
    „Alle Soldaten des Bundes tragen einen.“ Bowen hob den Kopf. „Man sagte uns, als Schutz – wir hatten angenommen, der Chip schirme uns gegen Mediale ab.“
    Mercy wurde neugierig. Menschen waren für mediale Einmischung am empfänglichsten – Gestaltwandler hatten feste natürliche Schilde. „Ist es tatsächlich so?“
    „Habe es nie ausprobiert.“ Er zuckte die Achseln. „Aber die Führung konnte uns dadurch verfolgen. Als hätten wir einen

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