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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    Um für Ablenkung zu sorgen, während Alexia ihre Gefühle wieder beruhigte, begann Mrs Tunstell in äußerst ausschmückender Manier von ihren Abenteuern im Basar zu plappern. Madame Lefoux hörte aufmerksam zu und schnappte an den richtigen Stellen schockiert nach Luft, und als die Geschichte zu Ende war, fühlte sich Alexia bereits besser, wenn auch noch nicht wieder völlig auf der Höhe.
    Sie richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf die französische Erfinderin. »Und was ist mit Ihnen, Genevieve? Ich hoffe, Ihre Erkundung der Stadt war erfreulicher als unsere.«
    »Nun, sie war jedenfalls weniger aufregend. Ich hatte etwas Geschäftliches zu erledigen. Allerdings haben sich dadurch, wie es scheint, mehr Fragen als Antworten ergeben.«
    »Ach ja?«
    »Ja.«
    Alexia wagte einen Versuch aufs Geratewohl. »Ich weiß, dass Sie von der Countess auf diese Reise geschickt wurden, um mich im Auge zu behalten und herauszufinden, was Matakara von Prudence will. Aber könnte es vielleicht sein, dass der wahre Grund Ihres Aufenthalts in Ägypten der ist, die Ausbreitung der Gottesbrecher-Plage für den OMO zu untersuchen?«
    Genevieve zeigte Alexia ihre Grübchen. »Ah, ich verstehe. Sie haben es auch bemerkt, nicht wahr?«
    »Conall und mir kam der Verdacht am Abend unserer Ankunft, und eine Nachricht von Biffy hat es jüngst bestätigt. Seit etwa fünfzig Jahren breitet sich die Plage aus.«
    Madame Lefoux nickte anerkennend. »Genau genommen glauben wir, dass es eher seit vierzig Jahren so ist.«
    »Haben Sie eine Idee, was der Grund dafür sein könnte?«
    »Nun …« Madame Lefoux druckste herum.
    »Genevieve, das hatten wir doch schon. Halten Sie es allmählich nicht für klüger, mir einfach zu sagen, was los ist? Oder wollen Sie wieder eine Waffe mit gewaltiger Tentakelage bauen und erneut die halbe Stadt niederreißen?«
    Die Französin schürzte die Lippen, dann starrte sie Ivy einen Moment lang aus grünen Augen misstrauisch an und sagte schließlich: »Es ist nicht so, dass wir genau wüssten, was es ausgelöst hat, aber es gibt da eine schreckliche Übereinstimmung. Wie soll ich es ausdrücken? Sehen Sie, Alexia, Ihr Vater befand sich zufällig etwa genau zu diesem Zeitpunkt in Ägypten.«
    »Natürlich tat er das.« Alexia war nicht im Geringsten überrascht. »Aber, Genevieve, woher wollen Sie denn so etwas wissen? Selbst bei all Ihren Kontakten?«
    »Nun, genau das ist das Problem. Alessandro Tarabotti arbeitete zu diesem Zeitpunkt für den OMO .«
    »War das, nachdem er sich mit den Templern überworfen hatte? Fahren Sie fort. Da muss es noch mehr geben.«
    »Ja, es war nach seiner Templerzeit. Er kam hierher, und etwas geschah, woraufhin er sich ohne Vorwarnung vom OMO abwendete.«
    »Das klingt nach meinem Vater. Er war nie einer Organisation gegenüber besonders loyal.«
    »Ach, aber er nahm dem OMO die Hälfte seines geheimen Informationsnetzwerks.«
    Alexia verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend. »Hat er die Informanten alle getötet?«
    »Nein, sie wurden abtrünnig und arbeiteten von da an für ihn statt für uns.«
    Alexia spürte dieses leise Kribbeln in ihrem Bauch, das ihr sagte, dass irgendetwas von Bedeutung geschehen würde.
    »Es unterliegt dem Gesetz zur Geheimhaltung wissenschaftlicher Informationen von 1855.« Professor Lyall ließ sich schwer neben Biffy auf das kleine Sofa im hinteren Salon plumpsen und schob ihn sanft zur Seite, damit er Platz hatte. Biffy stupste liebevoll zurück. Lyall war gerade erst von BUR zurückgekehrt und roch nach einer Londoner Nacht, Ätzlösung und Themse.
    »Warst du schwimmen?«
    Der Beta ignorierte die Bemerkung, um seine Klage fortzusetzen. »Es ist alles unter Verschluss.«
    »Was alles?«
    »Die Berichte über Ägypten, angefangen zu dem Zeitpunkt, da sich die Plage auszubreiten begann. Geheime wissenschaftliche Unterlagen entziehen sich meinem Rang und meiner Befugnis. Überhaupt haben keine Übernatürlichen, Drohnen, Claviger oder Personen mit einem vermuteten Übermaß an Seele Zugriff auf diese Akten. Ich habe schon damals für BUR gearbeitet und wusste dennoch nichts von diesem Gesetz zur Geheimhaltung wissenschaftlicher Informationen.« Professor Lyall wirkte leicht verärgert, nicht etwa, weil er es nicht gewusst hatte, wie es bei Lord Akeldama der Fall gewesen wäre, sondern weil er es aus Prinzip nicht gutheißen konnte, wenn eine effiziente Lösung von Rudel- oder BU R -Angelegenheiten

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