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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wieder einsetzt. Sobald ein Ballon oben ist, so las ich, lässt ein Drifter ihn vor dem Abend keinesfalls wieder absinken.«
    »Wie überaus erfinderisch.«
    »Du siehst also, sein Heim sinkt vermutlich gerade. Er muss zu ihm zurück, sonst weiß er nicht, wo es landet.«
    »Oh, Ivy, ich denke kaum …« Alexia verstummte.
    Lord Conall Maccon stand in der Eingangstür des Hotels, mit einem Brief in der Hand, und er sah nicht erfreut aus.

13

    Nutzlose Briefe zerstören Leben
    A lexia Maccon vergötterte ihren Gatten und hätte niemals die Absicht verfolgt, ihm irgendwelchen Schmerz zu bereiten. Er war ein Werwolf der empfindsamen Sorte, mit einem Hang zu extremen Gefühlsausbrüchen und einer besonderen, vielleicht sogar zwanghaften Hochachtung für solch noble Konzepte wie Ehre, Loyalität und Vertrauen.
    »Weib.«
    »Guten Abend, mein Gemahl. Hast du gut geschlafen?« Alexia blieb auf der Türschwelle des Hotels stehen und drehte sich ein wenig zur Seite, damit sie beide den Eingang nicht völlig blockierten. In Anbetracht der Masse ihres Gatten war das keine geringe Leistung.
    »Unwichtig. Ich habe einen äußerst erschütternden Brief erhalten.«
    »Ah, ja, nun. Ich kann es erklären.«
    »Oho?«
    »Denkst du, wir könnten uns vielleicht auf unser Zimmer zurückziehen, um diese Angelegenheit zu besprechen?«
    Der Earl ignorierte diesen völlig vernünftigen Vorschlag. Alexia nahm an, dass ihr eine wohlverdiente Runde öffentlicher Demütigung bevorstand. Hinter Conalls drohend aufragender Gestalt, im Foyer des Hotels, drehten sich bereits Gäste um, um dem Schauspiel in der Eingangstür ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
    Lord Maccon durfte sich einer fassbreiten Brust rühmen und dem dazugehörigen dröhnenden Organ. Nun war er so aufgebracht, dass er mit seiner Stimme Untote hätte wecken können – was er vermutlich in manchen Bereichen der Stadt auch tat. »Randolph Lyall hat die ganze vermaledeite Sache damals ausgeheckt! Er hat Kingair dazu gebracht, mich zu verraten, hat mich dazu gebracht, nach Woolsey zu gehn, hat dafür gesorgt, dass ich seinen alten Alpha bezwinge. Alles das! Und er hat’s nie für nötig gehalten, mir diese Kleinigkeiten zu beichten.«
    Die normalerweise goldbraunen Augen des Earls waren schmal und gelb vor Wut geworden, und in den Mundwinkeln zeigten sich leicht seine Eckzähne. Seine Stimme wurde sehr kalt und furchteinflößend.
    »Offensichtlich hast du jedoch von alldem gewusst, Weib. Und du hast es mir nich’ gesagt. Ich kann so was gar nich’ glauben. Aber meine eigene Urururenkelin versichert mir, dass es wahr is’, und warum sollt sie lügen?«
    Alexia hob beschwichtigend die Hände. »Aber, Conall, bitte betrachte es einmal aus meiner Perspektive. Ich wollte es nicht vor dir geheim halten. Das wollte ich wirklich nicht. Aber ich sah, wie aufgebracht du wegen Kingair und diesem Verrat warst. Ich wollte es nicht ertragen, dich noch einmal so verletzt zu sehen, nachdem ich dir von Lyall erzählt hätte. Er kannte dich damals noch nicht. Er hat nicht daran gedacht, was du verlieren würdest. Er hat nur versucht, sein Rudel zu beschützen.«
    »Oh, glaub mir, Alexia. Ich weiß genau, was der alte Lord Woolsey für einer war. Und ich weiß ganz genau, womit Lyall es zu tun gehabt hat. Ich versteh sogar, wozu er durch Liebe und Verlust getrieben worden is’. Aber so ein Geheimnis vor mir zu haben, nachdem wir ein Rudel geworden sind, nachdem ich ihm mein Vertrauen geschenkt hab … Und was noch schlimmer is’, dass du es ihm gleichgetan hast! Du, die du keine solche Entschuldigung nich’ vorbringen kannst wie er.«
    Besorgt biss sich Alexia auf die Unterlippe. »Aber, Conall, Lyall und ich wussten beide, dass du ihm nie wieder vertrauen würdest. Doch du brauchst ihn – er ist ein guter Beta.«
    Lord Maccon sah sie an, und sein Blick war sogar noch kälter als zuvor. »Damit das mal klar is’, Alexia: Ich brauch niemanden! Am allerwenigsten ’ne Frau wie dich und so einen Beta! Wenn du mir in dieser Ehe irgendwas schuldig bist, dann die Wahrheit über mein Rudel! Ich würd bei nichts andrem die Wahrheit verlangen. Aber mein Rudel , Alexia … Es war deine Pflicht, es mir in dem Augenblick zu sagen, als du es rausgefunden hast!«
    »Nun, um der Wahrheit Genüge zu tun, zu diesem Zeitpunkt hatte ich andere Sorgen. Da war dieser Oktomat, und Prudence wollte geboren werden – du weißt schon, solche Kleinigkeiten, beinahe ein Honiglecken.« Alexia versuchte sich an

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