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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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hatte keine Wahl, als ihn zu beseitigen.«
    »Recht gewagt, aber …« Lyall verstummte abrupt und sog witternd die Luft ein. »Ach, herrje«, sagte er lapidar.
    Biffy schnupperte ebenfalls. Er fing einen Duft nach freien Feldern und Landluft ein, allerdings nicht den, den er von seinem eigenen Rudel her kannte. Das war ein feuchtes, üppiges, unglaublich grünes Feld, meilenweit im Norden – Schottland.
    Biffy wirbelte herum, rannte zur Tür und riss sie auf – nur um Lady Kingairs ergrauende Schwanzspitze durch den Vordereingang von BUR und schnell hinaus in die Nacht verschwinden zu sehen.
    Er spürte Lyalls Gegenwart neben sich. »Was hast du mit Floote gemacht, mein kleiner Dandy?«
    »Im Weinkeller eingesperrt.«
    »Das ist nicht gut. Sie wird ihn umbringen, bevor wir ihm noch irgendwelche weiteren Informationen entlocken können.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass es eine schlechte Idee ist, das Hauspersonal zu fressen.«
    Die beiden Männer sahen sich einvernehmlich an und entledigten sich dann ihrer Kleider.
    Biffy sah Lyall nach, wie er der Alpha hinterherhetzte. Er hoffte fieberhaft, dass ihnen kein weiterer Kampf mit der Wölfin bevorstand, da er nicht glaubte, dass er das durchstehen würde.
    Er setzte Lyall nach, so schnell er konnte, und holte den schmächtigeren Wolf ein, kurz bevor sie das Stadthaus des Rudels erreichten. Professor Lyall war bekannt dafür, einer der schnellsten Kämpfer Englands zu sein, aber Biffy war ihm an Muskelmasse immer noch überlegen und konnte ihn so in einem einfachen Rennen schlagen. Er war außerordentlich stolz auf sich.
    Sie stürmten durch die offene Tür des Stadthauses der Maccons, wo Lady Kingair fieberhaft schnüffelnd von Zimmer zu Zimmer hetzte. Offensichtlich hatte sie mit ihrer Jagd nach dem Butler im Obergeschoss begonnen, weil sich dort die Dienstbotenquartiere befanden. Flootes Geruch war im gesamten Haus so vorherrschend, dass sie Mühe hatte, seine Fährte aufzunehmen.
    Biffy und Lyall sprangen die wütende Alpha an und drängten sie in den vorderen Salon. Mit dem Schwanz schlug Biffy die Tür hinter ihnen zu.
    Professor Lyall wechselte die Gestalt und baute sich vor der wütenden Wölfin auf. »Lady Kingair, denken Sie nicht, dass wir zivilisiert darüber sprechen könnten, nur dieses eine Mal?«
    Die langgliedrige Wölfin setzte sich auf die Hinterläufe, als würde sie über diesen Vorschlag nachdenken, und dann, einen Augenblick später, zog sich ihr ergrauendes Fell zurück, und sie stand in menschlicher Gestalt vor dem Professor.
    Sidheag Kingair war ein Bild von einer Frau, obwohl sie erst ziemlich spät in ihrem Leben zum Werwolf gemacht worden war. Völlig unbefangen verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Professor, ich will nich’ zivilisiert sein. Falls der Mann meinen Beta umgebracht hat, is’ es mein Recht, ihn zu töten.«
    »Falls.«
    Sie warf einen Blick auf Biffy, der nach dem Rennen und dem kurzen Kampf mit heraushängender Zunge hechelnd auf den Hinterläufen saß. »Aber ich hab gehört, dass er gesagt hat …«
    »Sie haben gehört, wie er spekulierte . Es ist noch nichts bewiesen.«
    »Das klang mir aber nich’ nach Spekulation.«
    Biffy wollte außer Schwanzwedeln und mit den Ohren zucken auch noch etwas anderes zur Unterhaltung beitragen, deshalb nahm er all seinen Mut zusammen, stellte sich dem Schmerz und verwandelte sich.
    »Wir müssen innerhalb der Grenzen britischen Rechts handeln, Lady Kingair, und ebenso das Rudelprotokoll beachten. Das Erste, was wir tun müssen, ist den Mann zur Rede stellen und ihn verhören.«
    Lady Kingair verzog angewidert die Lippen. »Verhören? Wenn Sie darauf bestehen.«
    Professor Lyall drehte sich zu Biffy um. »Wenn du bitte vorgehen würdest?«
    Biffy befolgte den Wunsch seines Betas und schritt mit einer gewissen Beschämung nackt durchs Haus, unter den Augen der halben Dienerschaft.
    Sie marschierten zum Weinkeller hinunter. Die Tür war nur leicht angelehnt, ohne jedes Anzeichen von Gewaltanwendung, und der Keller selbst war leer.
    Floote war fort.
    Lady Kingair brach augenblicklich in rasenden Zorn aus. »Er is’ entwischt!«
    Professor Lyall schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Wir haben diesen Raum sogar gegen den Ausbruch von Werwölfen gesichert.«
    »Dann muss ihn irgendwer rausgelassen haben. Oder die Tür war nicht richtig abgeschlossen.« Zähnefletschend knurrte sie Biffy an.
    Der war empört. »Ich versichere Ihnen, sie war sicher verschlossen, außerdem habe ich

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