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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ihn nach etwaigen Werkzeugen abgesucht.«
    »Dann müssen Sie was übersehen haben, Welpe!«
    »Vielleicht habe ich die völlig lächerliche Vorstellung übersehen, dass ein Butler Schlösser knacken könnte!«
    »Vielleicht hab’n Sie das, Sie kleiner …«
    Professor Lyall trat dazwischen. »Jetzt warten Sie mal einen Augenblick, Lady Kingair. Haben Sie gerade eben auch in Flootes Zimmer nachgesehen, als Sie nach ihm gesucht haben?«
    Die Alpha zuckte mit den Schultern, dass sich die langen Flechten ihres dichten Haars über ihren nackten Brüsten bewegten. Immer noch funkelte sie Biffy wütend an. Der blieb ungerührt, da er wusste, dass er alles getan hatte, was man von jemandem an seiner Stelle verlangen konnte, und gab vor, interessiert seine Maniküre zu begutachten. Aus irgendeinem Grund war die Verwandlung jedes Mal eine Katastrophe für die Nagelhaut.
    »Hat er seine Habseligkeiten mitgenommen?«, fügte Lyall seiner ersten Frage hinzu.
    Lady Kingair war nicht daran interessiert, die Einzelheiten von Flootes Verschwinden in Erfahrung zu bringen, wollte nur jemandem die Schuld dafür geben – und zwar Biffy.
    Biffy wandte sich ab, um im Keller herumzustöbern und vielleicht einen Hinweis zu finden, wie Floote es geschafft hatte, aus einem eigentlich ausbruchsicheren Weinkeller zu entfliehen.
    Er sah nicht, dass sie die Gestalt wechselte. Die einzige Warnung, die er bekam, war Lyalls Schrei.
    Später war Biffy sich nicht ganz sicher, was er getan hatte oder warum es geschehen war. Er reagierte instinktiv, doch es waren zwei Instinkte im Spiel – der Werwolfinstinkt, der aus Selbsterhaltungstrieb die Gestalt wechseln wollte, und der Biffy-Instinkt, der den Schmerz der Verwandlung mehr als alles auf der Welt hasste, mehr noch als ein schlecht geschnittenes Jackett oder eine lockere Halsbinde. Diese beiden Instinkte kämpften gegeneinander, als sich die große wütende Wölfin auf ihn stürzte.
    Er verwandelte sich.
    Es gelang ihm einfach nur nicht ganz, alles zu verwandeln.
    Nur seinen Kopf.
    Das stoppte Lady Kingair auf eine Art und Weise, wie es sonst nichts vermocht hätte. Alle vier Pfoten vor Überraschung steif von sich gestreckt, kam sie mitten im Angriff schlitternd zum Halten und starrte ihn an.
    Biffy verstand nicht, was vor sich ging. Er fühlte sich immer noch wie er selbst, und es hatte nur ganz wenig wehgetan, aber sein Kopf fühlte sich geschwollen und schwer an, so als hätte er eine Erkältung, doch seine Sinne waren mit einem Mal viel schärfer.
    Professor Lyall eilte an Lady Kingair vorbei und blieb stumm vor ihm stehen. Vor Verblüffung stand dem Beta der Mund leicht offen, kein Ausdruck, den Biffy je auf dem Gesicht seines Geliebten zu sehen geglaubt hätte.
    »Was geht hier vor?«, versuchte er zu fragen. Doch alles, was er herausbrachte, war ein kleines Winseln und ein kurzes Bellen.
    »Biffy«, sagte Professor Lyall sanft. »Wusstest du, dass du zur Anubis-Gestalt fähig bist?«
    Biffy bellte ihn erneut an. Er begann leicht zu zittern. Vor Angst und Stress, nicht weil er nackt in einem Keller stand. Werwölfen war selten kalt, selbst in menschlicher Gestalt. Oder halb menschlicher Gestalt.
    Lady Kingair verwandelte sich wieder zurück in ihr vollständig menschliches Selbst. Sie wirkte immer noch wütend und ungeduldig, aber sie schien auch weitaus weniger willens, gegen ihn zu kämpfen, als noch vor wenigen Augenblicken.
    »Er hat sich nich’ wie ein Alpha verhalten .«
    Lyalls ganze Aufmerksamkeit galt Biffy. Er warf der Kingair-Alpha nur einen flüchtigen Blick zu. »In manchen Belangen schon«, antwortete er.
    Biffy wollte dagegenhalten, dass er absolut lächerlich aussehen musste. Der Kopf eines Wolfes, ganz zottig und gelbäugig, auf dem schlanken, blassen Körper eines Dandys. Ich will kein Alpha sein , schrie er innerlich. Ich will nicht die Hälfte meiner Zeit damit verbringen, gegen Herausforderer zu kämpfen. Ich will nicht die Verantwortung für ein ganzes Rudel tragen. Ich will nicht früh sterben oder wahnsinnig werden. Macht, dass es weggeht!
    Doch wieder konnte er nichts anderes tun als winseln.
    »Ist schon gut, Welpe«, beruhigte ihn Lyall. »Du kannst dich einfach zurückverwandeln. Zumindest glaube ich, dass es so funktioniert.« Nachdenklich runzelte er die Stirn. »Da habe ich mehreren Alphas gedient und nie daran gedacht, sie zu fragen, ob die Anubis-Gestalt irgendwie anders funktioniert als eine vollständige Verwandlung. Ein schöner Professor bin

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