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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wirklich ziemlich erschöpft. Vielleicht morgen Abend?« Alexia wollte dem Vampir nicht noch weitere Informationen geben.
    Lord Akeldama wusste, wann es sich anschickte zu gehen. Er neigte zum Abschied das Haupt, dann kehrten er und Tizzy auf die Straße zurück, wo ein riesiger Kinderwagen auf Prudence wartete, ein Plimsaul-Brothers-Kinderwagen der Sonderklasse mit großen, hochradähnlichen Rädern aus Messing und einem Korb aus Leder, der vergoldet und mit einer übertriebenen Anzahl von Schnörkeln verziert war. Der Griff konnte in der Höhe angepasst werden, und daran baumelte ein Porzellanschild mit der Aufschrift Proud Mary in blumigen Arabesken. Es gab eine Kurbel, mit der man den am Wagen befestigten Sonnenschirm anheben und absenken konnte. Zudem ließ sich der Kinderwagen – ziemlich optimistisch, wie Alexia fand – so umfunktionieren, dass er Platz für mehr als ein Kind gleichzeitig bot.
    Lord Akeldama hatte ihn mit austauschbarer Innenverkleidung, Schleifen- und Spitzenverzierung bestellt und dann ein komplettes Set in jeder erdenklichen Farbe anfertigen lassen, damit es zu jedem Ensemble passte, das er vielleicht tragen würde. Im Licht der Gaslaterne konnte Alexia erkennen, dass er an diesem Abend in Petrol- und Silberfarben gehüllt war, während Prudence ein liebreizendes Kleidchen aus cremefarbener Spitze trug und Tizzy ergänzend einen blassgoldenen Farbton. Das Kindermädchen, das Lord Akeldama begleitete, sah leidgeprüft aus. Irgendwie hatte der Vampir sie dazu gebracht, passend zu seinem Äußeren eine petrolfarbene Schleife anzulegen.
    Sie stolzierten davon. Zweifellos würde der Vampir gern bereit sein, immer wieder stehen zu bleiben und sich von so manchem neugierigen Passanten bewundern zu lassen. Es würde voraussichtlich ein sehr langsamer Spaziergang werden. Lord Akeldama genoss es stets sehr, ein Spektakel aus sich zu machen. Zu seinem Glück zeigte Prudence erste Anzeichen ähnlicher Neigungen. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen, beide mit ähnlich funkelnder Schale.
    Lady Maccon packte ihren Gatten am Arm, schleifte ihn regelrecht mit sich in den hinteren Salon und schloss die Tür fest hinter ihnen, während sich ihr Gatte auf einem Sofa niederließ.
    »O Conall, es ist noch etwas passiert, und in dem ganzen Entsetzen über Dubhs unglückliches Dahinscheiden habe ich vollkommen vergessen, es dir zu erzählen. Ich wurde gestern Abend Zeuge, wie Countess Nadasdy die Metamorphose einer neuen Königin versuchte.«
    »Is’ nich’ wahr!«, stieß Lord Maccon hervor. Er klopfte auf den Platz neben sich, und Alexia machte es sich bereitwillig an seiner Seite bequem.
    »Es war eine ziemlich überstürzte Angelegenheit. Eine ihrer Drohnen hatte einen Unfall. Der Versuch der Countess schlug zwar fehl, aber es mitzuerleben war durchaus faszinierend – von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus. Wusstest du, dass die Nährer-Fangzähne als Erstes eindringen? Oh, und überall war Blut! Aber ich schweife ab, das ist gar nicht der wichtige Teil. Also, wo habe ich denn nur wieder mein Retikül gelassen? Oh, verflixt! Ich muss es fallen gelassen haben, als ich auf dem Bahnhof Ethel herauszog.« Verärgert über sich selbst schnalzte sie mit der Zunge. »Nicht so wichtig. Ich denke, ich kann mich an den Inhalt des Briefes erinnern.«
    »Brief? Wovon redest du eigentlich, meine Liebste?« Lord Maccon betrachtete seine Frau fasziniert. Alexia wurde selten so nervös. Es war bezaubernd. Es weckte in ihm den Wunsch, sie heftig an sich zu ziehen und so lange zu streicheln, bis sie mit ihrem aufgeregten Gestammel aufhörte.
    »Die Königin des Alexandria-Stocks höchstselbst hat Prudence und mich zu sich eingeladen … das heißt, sie befiehlt uns zu sich!«
    Das riss Lord Maccon aus der Versonnenheit, mit der er soeben die großartige Figur seiner Frau betrachtet hatte. »Matakara? Tatsächlich?« Er sah beeindruckt aus.
    Alexia war überrascht. Ihr Gemahl war selten von irgendetwas beeindruckt, das mit Vampiren zu tun hatte. Tatsächlich war Lord Maccon selten überhaupt von irgendetwas beeindruckt, Punktum. Außer vielleicht gelegentlich von Lady Maccon.
    »Sie befiehlt uns, sie so bald wie möglich in Ägypten zu besuchen. In Ägypten , wohlgemerkt.«
    Lord Maccon zuckte über die Ungeheuerlichkeit einer solchen Forderung nicht einmal mit der Wimper, sondern meinte nur: »Nun, falls das so ist, werde ich dich begleiten.«
    Alexia stockte. Sie hatte sich ihre Argumente, weshalb sie die

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