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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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hereinplatzten, und schüttelte den Kopf.
    »Nein!«, schrie Lady Kingair mit gequälter Stimme. Sie schob den Butler beiseite und beugte sich über ihren Beta. »O nein, Dubh!«
    Der Werwolf war tot.
    Lady Kingair begann zu weinen. Tiefe Schluchzer, die Trauer einer alten Freundin und langjährigen Gefährtin.
    Alexia wandte den Blick von solch nackten Emotionen ab, nur um festzustellen, dass das Gesicht ihres Gatten ebenfalls von Kummer geprägt war. Sie hatte vergessen, dass Dubh zu seinem ehemaligen Rudel gehört hatte. Auch wenn sie persönlich nicht viel füreinander übriggehabt hatten, war der Tod eines Unsterblichen nichts, was einen unberührt ließ. Es war eine Tragödie verlorenen Wissens, wie der Brand der Bibliothek von Alexandria.
    Alexia ging zu Conall, schlang die Arme um ihn und zog ihn eng an sich, ohne sich darum zu kümmern, dass andere es sehen konnten. Entschlossen übernahm sie das Kommando – schließlich brauchte jeder ein Hobby, und das Kommando zu übernehmen war das von Alexia – und führte ihren Gemahl sanft zu einem großen Sessel, in dem er Platz nehmen musste. Sie schickte Floote nach einem Schlückchen Formaldehyd und wies einen Claviger an, Professor Lyall zu holen. Dann trat sie in den Flur, um den dort wartenden Werwölfen zu bestätigen, was sie aufgrund von Lady Kingairs Schrei bereits ahnten – dass sie einen der ihren verloren hatten.

5

    Unter der Tarnung von Schauspielern
    L ady Maccon hatte alle Hände voll zu tun und kam einfach nicht dazu, ihrem Gatten gegenüber die Angelegenheit mit Königin Matakara anzusprechen.
    Niemand fand an diesem Tag viel Schlaf, mit Ausnahme von Biffy. Als er, das jüngste Mitglied des London-Rudels, nach Hause kam, begab er sich angesichts des Tohuwabohus sehr vernünftigerweise sogleich mit der neuesten Ausgabe des Le Beaux Assemblée zu Bett.
    Lady Maccon verbrachte den Vormittag damit, ein schwarzes Kleid für sich selbst, schwarze Westen für das Rudel und Trauerbinden für das Personal aufzutreiben. Dubh hatte zwar nicht zur Familie gehört, aber er war in ihrem Haus gestorben, und sie fand, dass man ihm angemessen Ehre erweisen sollte. BUR befand sich in Aufruhr, und die Claviger waren völlig aus dem Häuschen wegen des Dramas, deshalb behielt Alexia ebenfalls ein Auge auf sie.
    Sobald es wieder Abend wurde, reiste Lady Kingair mit Dubhs Leichnam nach Schottland ab, wovon sie sich nicht abbringen ließ. Allerdings kündigte sie an, nach der Beerdigung in aller gebotenen Eile zurückzukommen, um die Ermordung ihres Betas aufzuklären. Ihr Tonfall ließ erkennen, dass sie nicht viel von der Fähigkeit der Engländer hielt, wenn es um derartige Angelegenheiten ging.
    Nach ihrer doch recht überstürzten Abreise standen Lord und Lady Maccon wie benommen im Foyer und starrten einander an, erschöpft durch den Schlafmangel. Als es an der Vordertür klopfte, waren sie völlig unvorbereitet darauf, Lord Akeldamas geschminktes Gesicht zu sehen, ebenso wenig wie eine quietschfidele Prudence, die Tizzy auf seinen Armen trug.
    »Dada! Mama!«, begrüßte ihre Tochter sie.
    »Oh, mein Liebling!«, sagte ihre Mutter und versuchte, einen frohen und glücklichen Eindruck auf ihr Kind zu machen. »Guten Abend, Lord Akeldama, Viscount Trizdale. Bitte kommen Sie doch herein.«
    »Höflichsten Dank, mein Puddingbäckchen «, erwiderte Lord Akeldama. »Aber wir wollten einen kleinen Spaziergang im Park unternehmen. Ich glaube nicht, dass wir noch viel länger in den Genuss dieses herrlichen Wetters kommen. Das Möpschen und ich hatten uns gefragt, ob ihr Lieben vielleicht Lust hättet, uns zu begleiten?«
    »Oh, wie freundlich von Ihnen, aber es tut mir wirklich leid, Mylord. Wir hatten einen ziemlich schweren Tag.«
    »Das haben mir meine kleinen Drohnen- Schätzchen bereits berichtet. Hier war vergangene Nacht und den ganzen heutigen Tag über eine Menge los. Jemand hatte offenbar einen ernsten Unfall. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass du Woolsey einen Besuch abgestattet hast, meine liebe Alexia. Aber, mein fabelhaftes Schätzchen, ganz in Schwarz? Das kann doch gewiss nicht nötig sein?«
    Lady Maccon hielt seinem verbalen Ansturm mit gefasster Anmut stand, bis beinahe zum Schluss. »Oh, du liebe Güte, Woolsey! Conall, mein Liebster, das habe ich völlig vergessen! Ich muss sofort mit dir darüber sprechen. Ja, wie Sie sagten, Lord Akeldama, wir waren sehr beschäftigt. Es tut mir leid, dass ich so kurz angebunden bin, aber ich bin

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