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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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und drei Reihen feiner bestickter Spitzenrüschen entlang der Kante der Bespannung, was die zahlreichen dort versteckten Taschen vollständig verbarg. Außerdem war es ihm gelungen, den Stoffbezug so zu drapieren, dass er sich aufplusterte, wenn der Schirm geschlossen war, um dadurch etwaige verdächtige Ausbeulungen zu verhüllen. Oben, nahe der Spitze, befanden sich noch eine weiße Rüsche und eine große schwarze Federquaste, die geschickt die Sprungfedern und den Lademechanismus tarnten, mit denen die Spitze aufgeklappt wurde, um verschiedene tödliche Gegenstände und Substanzen zu verschießen. Leider hatte er am Griff nur sehr wenig verändern können. Er war aus Messing, sehr schlicht, mit drei kleinen Erhebungen, an denen man laut Gustave Trouves Anmerkungen drehen musste, um verschiedene Resultate zu bewirken. Er hatte nicht Madame Lefoux’ Vorliebe für einfallsreich versteckte Knöpfe, allerdings hatte Biffy gegen die Schlichtheit angekämpft, indem er um verschiedene Stellen des Griffs hübsche Bänder gewunden hatte, ohne die ursprüngliche Funktion dadurch zu beeinträchtigen. Vervollständigt hatte er die Ausschmückung, indem er die Innenseite mit weißen Chiffonrüschen ausgekleidet und zwei schwarze Pompons am Griff befestigt hatte, die zur Zierde dienten und es Alexia, wie sie erfreut feststellte, auch erlaubten, sich das Accessoire am Leib festzubinden, damit sie es nicht verlegen konnte.
    Der Sonnenschirm war recht auffällig für ihren Geschmack, aber das schlichte schwarz-weiße Farbschema verlieh ihm eine gewisse Vornehmheit, und all die zusätzlichen Rüschen halfen dabei, die Geheimnisse in seinem Innern zu verbergen.
    »O Conall, ist er nicht absolut bezaubernd? Hat Biffy nicht glänzende Arbeit geleistet?«
    »O ja, wenn du es sagst, meine Liebe. Aber was ist mit Mr Trouve?«
    »Gute Frage. Um seinen Teil der Arbeit loben zu können, muss ich den Parasol zuerst einmal auf die Probe stellen, nicht wahr?«
    Lord Maccon warf einen Blick auf die immer noch missmutig starrenden Gentlemen um sie herum, deren friedvolles Kartenspiel und Zigarrengepaffe durch die dreiste Lady Maccon und ihre alberne Post unentschuldbar gestört wurde.
    »Vielleicht lieber anderswo, Weib.«
    »Was? Oh, natürlich. Irgendwo an einem abgeschiedenen Ort und unter freiem Himmel. Man kann ja nicht wissen, was aus dieser kleinen Schönheit hier herausgeflogen kommt.«
    Freudig erhob sich Alexia, und sie verließen den Rauchsalon, nur um im Gang mit Mrs Tunstell zusammenzustoßen.
    »Alexia! Lord Maccon! Was für ein glücklicher Umstand! Ich war gerade auf der Suche nach Ihnen. Mrs Dawaud-Plonk hat die Kinder zu Bett gebracht, und Tunny und ich haben uns gefragt, ob Sie sich für eine Partie Whist zu uns gesellen würden?«
    »Ich spiele kein Whist«, entgegnete Conall ziemlich knapp.
    »Oh, beachte ihn gar nicht!«, sagte seine Frau, als sie Ivys gekränkte Miene sah. »Er ist ein bisschen schwierig, wenn es ums Kartenspielen geht. Ich könnte mich euch anschließen, in einer Viertelstunde oder so, aber just gerade eben wurde mir ein neuer Sonnenschirm geliefert, und Conall und ich sind auf dem Weg zum Promenadendeck, um ihn auszuprobieren.«
    »Oh, wie fabelhaft! Aber, Alexia, es ist doch gar nicht sonnig draußen.«
    »Nicht diese Art von ausprobieren.« Lady Maccon zwinkerte Mrs Tunstell zu.
    Ivy war nur einen Augenblick lang perplex. »Oh! Gerüschter Parasol?«
    »Ganz genau, Kapotthütchen.«
    Ivy war begeistert. »Also so was !« Sie hob die Hand und wackelte leicht mit den Fingern vor ihrer kecken kleinen Nasenspitze. Das war ihre nicht gerade subtile Geste dafür, dass etwas Geheimes im Gange war. Alexia konnte sich glücklich schätzen. Ivys erster Vorschlag war es gewesen, dass sie, wenn sie sich geheime Informationen mitzuteilen hatten, in einem kleinen Kreis herumhüpften und sich dann mit dem Finger auf äußerst lächerliche Weise auf den Mund deuteten.
    Dennoch war Lord Maccon von Ivys absurd wackelnden Fingern fasziniert.
    Lady Maccon stieß ihn in die Rippen, damit er mit dem Starren aufhörte.
    Ivy indes beendete ihre seltsame Geste. »Darf ich ihn mir ansehen?«
    Bereitwillig bot Lady Maccon das Accessoire dar.
    Mrs Tunstell war angemessen begeistert. »Schwarz und weiß – sehr elegant! Und ist das Chiffon? Also, das kann sich sehen lassen! Sehr schön gemacht. Aber du weißt natürlich, dass Scharlachrot und Gelb in diesem Frühling viel angesagter sind.«
    Alexia warf ihr einen Blick zu,

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