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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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nicht Alexia an, sondern ihren behaarten Gatten. Als wäre nichts Unziemliches geschehen, fragte er höflich: »Dürfen wir Ihnen noch etwas Kaffee anbieten, bevor Sie uns verlassen?«
    Sie gingen die kalte Steintreppe zum Eingangsbereich hinunter.
    »Nein, danke«, antwortete Alexia ebenso höflich. »Ich denke, wir sollten besser gehen.«
    »Mama, Mama!«
    »Ja, mein Liebes?«
    Prudence holte tief Luft und sagte dann langsam und sehr deutlich: »Mama, hol sie da raus.«
    Alexia sah ihre Tochter verblüfft an. »Sprechen wir jetzt etwa in ganzen Sätzen, Prudence?«
    Prudence verkniff die Augen zu engen Schlitzen und sah ihre Mutter missmutig an. »Nein.«
    »Ach, nun ja, dennoch ist das eine interessante Theorie. Du meinst, die Königin ist eine Gefangene? Sie ist dort gegen ihren Willen?«
    Biffy und Lyall taten beide so, als wäre in der vorhergegangenen Nacht nichts von Bedeutung geschehen. Sie trafen sich mit Lady Kingair und setzten ihre Ermittlungen fort, als hätte es keinen Kampf, keine lebensverändernde Entscheidung und keine zart aufkeimende Romanze gegeben.
    Lady Kingair schnupperte und starrte dann die beiden Männer misstrauisch an, sagte aber nichts. Sie ließ sich auch nicht anmerken, ob ihr auffiel, dass die beiden entspannter miteinander umgingen und sich gelegentlich leicht berührten.
    Biffy war sich sicher, dass Floote es wusste, weil Floote solche Dinge offenbar immer wusste, doch der Butler kam ihren Wünschen mit derselben fürsorglichen Tüchtigkeit nach wie immer. Vielleicht sogar noch eifriger, da er sich zurzeit nicht um Lady Maccon kümmern musste.
    Lyall ging noch einmal alle Hinweise durch, die sie über die Besitzer von privaten Luftschiffen in London zusammengetragen hatten, und überprüfte sie hinsichtlich politischer und wirtschaftlicher Interessen in Ägypten, konnte jedoch keine entsprechenden Verbindungen erkennen.
    Lady Kingair vertiefte sich in Herstellung und Vertrieb von Sundowner-Munition, um herauszufinden, wer darauf Zugriff haben könnte, doch auch ihre Nachforschungen schienen zunächst ergebnislos.
    Biffy konzentrierte seine Recherchen auf Ägypten und darauf, was Dubh dort herausgefunden haben könnte. Der Mann hatte sich eindeutig innerhalb des Einflussbereichs der Gottesbrecher-Plage befunden, sonst wäre er nicht so geschwächt gewesen. Biffy nahm sich die Passagier- und Frachtlisten der von Ägypten ausgehenden Züge und Dampfschiffe vor und versuchte, an Gepäckinformationen zu gelangen, denn er verfolgte aufgrund von Dubhs ausgemergeltem Zustand die Theorie, dass er auf seiner Heimfahrt zumindest mit einem Teil einer außernatürlichen Mumie gereist war. Er musste sich ihrer entledigt haben, oder sie war gestohlen worden, denn kein anderes außernatürliches Geschöpf in London hatte bei Dubhs Rückkehr irgendwelche negativen Auswirkungen verspürt.
    Biffy war niemand, der sich leicht ablenken ließ, aber nach mehreren Stunden, die er in alle möglichen Verzeichnisse vertieft gewesen war, schlug ihn eine obskure Abhandlung über die Natur der Gottesbrecher-Plage in den Bann. Diese Arbeit war vor etwa fünfzig Jahren verfasst worden und bezog sich wiederum auf einen anderen Bericht aus der Zeit der ersten Antiquitätenexpeditionen etwa einhundertzwanzig Jahre früher. Etwas in den beiden Dokumenten kam ihm merkwürdig vor, obwohl er nicht den Finger darauf legen konnte. Das versetzte ihn in hektische Aktivität. Er holte Bücher über Ägypten aus der Bibliothek nach unten und schickte Floote los, um aus dem Außenministerium Berichte zu dem Thema zu beschaffen.
    Die Gottesbrecher-Plage war für das Tageslichtvolk von eigentümlich geringem Interesse, während Vampire und Werwölfe die Angelegenheit geheim hielten, darum gab es nur wenig handfeste Informationen.
    »Biffy, ich möchte Sie in Ihrer Lektüre nicht stören, aber Sie scheinen ein wenig von Ihrer ursprünglichen Aufgabe abgewichen zu sein.«
    Biffy blickte zu seinem Beta hoch und rieb sich müde die Augen. »Hmm?«
    »Du scheinst dich …« Er stockte und warf einen schnellen Blick zu Lady Kingair, die sich im selben Raum aufhielt, aber ganz den Eindruck erweckte, als wäre ihr nichts aufgefallen. » Sie scheinen sich tiefer und tiefer in die Vergangenheit zu arbeiten«, sprach er dann weiter, »fort von unseren Mordermittlungen. Sind Sie einer Sache von Bedeutung auf der Spur?«
    »Da ist etwas Seltsames an dieser Plage.«
    »Sie meinen, abgesehen davon, dass diese Plage überhaupt existiert und

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