Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
die Kräfte übernatürlicher Wesen aufhebt?«
    »Ja.«
    »Was ist Ihnen aufgefallen, mein Junge?« Lyall kauerte sich neben Biffy, der umgeben von Büchern und Manuskripten auf dem Fußboden saß.
    Lady Kingair hob den Blick von ihren eigenen Schriftstücken.
    Biffy deutete auf eine Zeile in dem älteren Text. »Sehen Sie, hier, dem Bericht zufolge reichte die Seuche vor einhundertzwanzig Jahren bis nach Kairo. Schauen Sie, es wird ausdrücklich erwähnt, dass die Pyramiden sauber seien.«
    Lyall neigte den Kopf, ein Zeichen, dass Biffy fortfahren sollte.
    »Und hier, eine ähnliche Erwähnung. Es scheint, als sei niemand daran interessiert gewesen, das genaue Ausdehnungsgebiet der Plage zu kartografieren, vermutlich weil dazu ein Werwolf mit einem Interesse an wissenschaftlicher Forschung nötig gewesen wäre, der zudem bereit gewesen wäre, regelmäßig menschlich zu werden, während er durch die Wüste reist. Aber soweit ich es beurteilen kann, erstreckte sich die Gottesbrecher-Plage vor fünfzig Jahren immer noch von Assuan bis Kairo.«
    »Und?«
    Biffy breitete eine Landkarte des Niltals aus. »Unter Berücksichtigung des Geländes und wenn die Seuche Gewässer und auffällige Landmarkierungen meidet, wie es Werwölfe und Vampire ebenfalls tun, müsste ihre Ausdehnung in etwa so sein.« Mit einem Graphitstift zog er einen unregelmäßigen Kreis auf der Karte. »Soweit ich sagen kann, blieb dieser ursprüngliche Ausdehnungsbereich Tausende von Jahren unverändert, seit die Werwölfe entmachtet wurden und die Plage ihren Anfang nahm.«
    Interessiert beugte sich Lyall über die Karte. »Und was beunruhigt Sie? Das hier scheint alles so zu sein, wie es die Heuler singen. Ramses, der letzte Pharao, verlor die Fähigkeit zur Verwandlung und wurde wegen der Gottesbrecher-Plage alt und zahnlos.«
    »Ja, nur dass sie sich irgendwann nach diesem letzten Bericht, dem aus dem Jahr 1824, bewegt hat.«
    »Was? Wie bewegt?«
    »Nun, vielleicht nicht bewegt. Vielleicht ist ausgeweitet ein besseres Wort dafür. Sehen Sie sich die jüngeren Berichte über die Plage an. Sie stammen von den Alexandria-Vampiren und einem Einzelgängerwolf, der die Wüste aus irgendeinem religiösen Eifer heraus durchquerte. Aber nach zurückhaltender Schätzung würde ich sagen, dass sich die Gottesbrecher-Plage in den letzten fünfzig Jahren etwa einhundert Meilen weit ausgedehnt hat.« Biffy zeichnete einen zweiten, größeren Kreis auf der Karte. »Hier. Sie schließt nun Siwa und Damanhur mit ein und erstreckt sich bis an die Außenbezirke von Alexandria.«
    »Was?«
    »Etwas geschah vor fünf Jahrzehnten, das die Plage wieder angefacht hat.«
    »Das ist nicht gut«, sagte Professor Lyall schlicht.
    »Glauben Sie, dass Dubh davon wusste, als er auf dem Weg zurück zu uns war?«, fragte Lady Kingair.
    »Er war fortgeschickt worden, um nach Mumien von Außernatürlichen zu suchen. Was ist, wenn er mehr gefunden hat?«
    »Warum war er dann so versessen drauf, darüber mit Lady Maccon zu sprechen?« Lady Kingair schien dieses Detail besonders ärgerlich zu finden.
    »Nun ja, schließlich ist sie eine Außernatürliche«, sagte Biffy.
    »Wir müssen ihnen auf der Stelle ein Ätherogramm senden. Haben Sie eine feste Sendezeit mit Lady Maccon vereinbart, Biffy?«, fragte Lyall.
    »Ja, ich … Woher wissen Sie das?«
    »Weil es genau das ist, was ich an Ihrer Stelle getan hätte. Wann ist es so weit?«
    »Morgen bei Sonnenuntergang.«
    »Sie müssen Lady Maccon diese Information mitteilen.«
    »Natürlich.«
    »Und außerdem müssen Sie sie warnen, vor … Du weißt schon«, flüsterte Lyall und wies mit dem Kopf auf Lady Kingair.
    »Ja, dass dein Geheimnis raus ist und unser Rudel sich verändern wird, ich weiß.«
    Lyall legte den Kopf schief und senkte die Stimme. »Hast du dich immer noch nicht mit dieser Veränderung abgefunden?«
    »Du wirst mich verlassen, und du wirst mich mit einer großen Menge an Verantwortung zurücklassen.« Biffy sah aus den Augenwinkeln zu ihm hoch, wobei er vorgab, weiter interessiert die Karte von Ägypten zu studieren, um jegliche Gefühlsregung zu verbergen.
    »Ich glaube, du hast möglicherweise gerade bewiesen, wie verdient mein Vertrauen in dich ist.«
    »Nun, Gentlemen«, unterbrach sie Lady Kingair. »Wie wär’s, wenn Sie beweisen, dass Sie Lord Maccons Vertrauen verdienen, indem Sie rausfinden, wer meinen Beta erschossen hat?«

12

    Alexia und Ivy treffen einen Mann mit Bart
    L ady Alexia Maccon erwachte

Weitere Kostenlose Bücher