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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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behalten. Er riss mir die Fackel aus der Hand, seine eigene hatte er vor Schreck fallen lassen, und bezog schützend vor uns Position.
    „Bleibt zusammen!“ hörten wir seinen Ruf. Instinktiv gingen wir in Verteidigungsstellung und griffen nach den Messern. Auch wenn der Schein der letzten Fackel nicht weit genug reichte, um mir zu eröffnen was sich gerade in dieser verfluchten Höhle abspielte, war klar, dass wir uns in verdammt brenzliger Situation befanden. Tief in mir regte sich etwas, wie damals an diesem schicksalshaften Tag in Uhleb. Der Sentry erwachte. Das alarmierte nur noch mehr. Ich verspürte nicht das geringste Verlangen, gegen angreifende Mithankor und den Sentry gleichzeitig vorgehen zu müssen. Die Doppelbelastung irritierte derart, dass ich die Kontrolle zu verlieren drohte. Doch was meine Augen dann erfassten, holte mich schlagartig in die Realität zurück.
    Im Schein der Glut ihrer brennenden Artgenossen nahm ich herankriechende Schatten wahr, die sich zögerlich bewegten, es sah beinahe so aus, als ließen sie sich absichtlich Zeit, als wären sie sich ihrer Beute gewiss.
    „Wie viele sind es?“ hörte ich mich sagen.
    Krister atmete schwer. Lag es an der raucherfüllten Luft?
    „Ich weiß es nicht.“
    Fassungslos standen wir da, die Höhlenwand in unserem Rücken, und starrten auf das, was sich annäherte. Der Gang nach draußen wurde wegen seiner niedrigen Höhe nun zur Falle. Davonlaufen wäre eine Möglichkeit gewesen, die beste wahrscheinlich, aber diese Option hatten wir nicht. Blieb der Kampf. Der Kampf gegen einen völlig unbekannten Gegner, den wir nur aus Erzählungen kannten. Der Kampf gegen einen Gegner, der Siegen gewohnt war.
    Ich hörte Krister ächzen, als er mit der Fackel ausholte und sie in die Fratze des ersten Angreifers schlug, der in Reichweite kam. Für den Bruchteil einer Sekunde erhaschte ich den Anblick eines lebenden Mithankor, der sich nicht allzu sehr von dem eines mumifizierten unterschied. Nur glänzten in den bisher leeren Augenhöhlen nun kleine schwarze Spiegel, welche im Schein der Fackel gierig aufflackerten. Dann traf sie ihn punktgenau. Ich hörte nur noch einen spitzen Schrei, einen dumpfen Aufschlag, dann war die Fackel fort.
    „Verflucht!“ Kristers Ausruf holte mich aus der Lethargie. Einem inneren Impuls folgend löste ich mich aus dem Verbund meiner Gefährten, den Dolch mit der rechten Hand fest umklammernd. Als Orientierung blieben nur der Lichtschein der brennenden Mumien sowie der Fackel, die irgendwo vor uns am Boden lag. Mehr und mehr Rauch füllte das Gewölbe, und ich verspürte quälenden Hustenreiz.
    Direkt vor mir nahm ich eine Bewegung wahr, einen dunklen, huschenden Schatten, welcher meine ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Mit lautem Schrei sprang ich nach vorne, ging meiner Einschätzung nach knapp neben diesem Schatten in die Knie und hieb die Waffe in jene Richtung, in der ich den Gegner vermutete. Das Messer schrammte nur über harten Fels. Das enttäuschende kratzende Geräusch von Metall auf Stein war das letzte, was ich hörte. Dann spürte ich ein Gewicht auf meinem Kopf landen.
    Mit einem Schlag war ich aller Sinne beraubt. Ich sah und hörte nichts mehr, spürte nur noch kaltes Kratzen auf dem Gesicht. Ich wollte schreien, doch kein Laut kam über meine Lippen. Mein ganzer Kopf schien plötzlich einbandagiert zu sein. Schlagartig blieb mir die Luft weg.
    Mit beiden Händen griff ich instinktiv nach oben und krallte sie in weiche, krümelnde Masse, den halb verfallenen Körper eines Mithankor. Verzweifelt versuchte ich das unheimliche Wesen von meinem Kopf zu befördern, aber es gelang nicht. Es saß bombenfest. Ich sprang auf und rannte blindlings los. Warme Flüssigkeit drang in die Nase ein, als ich vollends in Panik ausbrach und mit einem dumpfen, merkwürdig schmerzlosen Schlag aus vollem Lauf gegen einen Widerstand prallte, nach hinten taumelte und stürzte. Für einen Augenblick löste sich die Umklammerung um meinen Hals. Ich ergriff diese unerwartete Chance, die sich bot, und schüttelte die Kreatur ab, packte sie mit beiden Händen und schleuderte sie angewidert von mir. Markerschütternd kreischend landete sie inmitten brennender Artgenossen. Ich riss die Augen auf und rang nach Atem. Beißender Rauch strömte stattdessen in die Lungen. Unwiderstehlicher Hustenreiz überfiel mich. Mit beiden Händen fuhr ich mir über das Gesicht, um die klebrige Substanz wegzuwischen, die wie zähflüssiges Harz auf meiner

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