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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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haben, wenn nötig auch gegen meinen Willen. Also wurde ich außer Gefecht gesetzt. Und um zu helfen, habt ihr mich arglos genau dort hingebracht, wohin ich aus freien Stücken niemals gegangen wäre. Wer auch immer die Fäden in der Hand hält, Avalea ist bloß ein Teil davon, sie ist meines Erachtens nach ebenfalls nur Mittel zum Zweck, ein kleines Rädchen im Getriebe. Ich verstehe aber nicht, warum sie mich nicht schon früher aus dem Weg geräumt hat, wenn sie es von Anfang an beabsichtigte.“
    „Vielleicht eben doch nicht“, vermutete Krister.
    „Womöglich. Oder ihr Auftraggeber änderte seine Meinung.“
    „Du bist der Meinung, es gibt irgendwelche Hintermänner, Drahtzieher? Wer denkst du könnte das sein?“
    „Ich weiß es nicht, Luke.“
    „Dieser Sentry... was bewirkt er in dir?“ Kristers Unruhe hatte sich nicht gelegt. Ich spürte sein Misstrauen mir gegenüber deutlich. Meine Güte, nach allem was ich ihnen erzählte, musste er mich ja für ein Monster halten, einen Besessenen, womöglich gar für eine nicht kalkulierbare Gefahr. Meinen Worten war es allem Anschein nach nicht gelungen, ihn wieder zu beruhigen. Im Gegenteil. Mir war so, als nähme ich ihm mit jedem weiteren Versuch mich zu erklären, ein weiteres Stück Vertrauen, als würde der Argwohn, welcher sich in seinen Augen widerspiegelte, größer und größer werden. Hielt Krister mich für nicht mehr zurechnungsfähig? Sein Zweifeln erfüllte mich mit Bestürzung. Ich bereute es schon wieder, so schonungslos ehrlich gewesen zu sein.
    „So gut wie gar nicht. Ich kann das ganze selbst noch nicht ganz glauben, eben weil ich sehr wenig von ihm mitbekomme. Jedoch mache ich ihn für die Träume und Visionen verantwortlich.“ Kristers skeptischer Blick ärgerte mich plötzlich. „Krister, ich bin nicht verrückt. Alles, was ich darüber weiß, sagte ich bereits. Ich verheimliche nichts. Meiner Meinung nach ist der Sentry schon seit Anbeginn ein Teil von mir. Nur scheint seine Zeit jetzt gekommen, aktiv zu werden. Ich weiß nicht genau, warum... er will hinüber auf die Feuerinsel. Ich auch. Wir beide wollen es. Verstehst du? Sowohl er als auch ich müssen dorthin. Aber nicht du. Nicht Luke.“
    „Bis gestern nahm ich an, auch auf diese verfluchte Insel zu wollen. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Ich weiß nicht mehr, was ich von all dem halten soll.
Ich weiß nicht einmal mehr, wer du bist.“
    Wir sahen einander hart an. Sein Vertrauen hatte Risse bekommen. Noch tags zuvor hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten und entsprechend stark schmerzte es. Ich schluckte schwer, wählte meine nächsten Worte mit Bedacht.
    „Ich habe mich nicht verändert. Ich bin der, der ich immer war. Ich biete dir völlige Ehrlichkeit an. Du kannst mir das nicht mit Misstrauen vergelten. Das wäre nicht fair.“
    Krister antwortete ohne zu zögern.
    „Ein gewisses Maß an Misstrauen darfst du mir nicht übel nehmen. Warum erfahre ich erst jetzt von alldem? Wieso hast du es nicht früher erzählt?“
    Er hatte ja Recht. Aber wie um alles in der Welt hätte ich von etwas berichten können, das ich selbst nicht glauben wollte, ablehnte, bekämpfte? Antwort darauf war schwer zu finden.
    „Ich weiß es nicht, vielleicht wäre es besser gewesen.“
    „In der Tat wäre es besser gewesen!“ Kristers Ton wurde rauer. Er machte einen Schritt auf mich zu, als wollte er die nächsten Worte, die doch unüberhörbar waren, vor Luke geheim halten. „In dieser Situation, in der wir uns befinden, allemal!“ zischte er vorwurfsvoll.
    „Sei mir gegenüber nur nicht so selbstgerecht!“ hielt ich ihm unbesonnen entgegen. „Wenn es um Ehrlichkeit geht, solltest du dich erst einmal an die eigene Nase fassen! Oder wie war das mit dir und Avalea?“
    Krister stutzte. Ein kurzer unsicherer Blick in Richtung Luke, der der ganzen Konversation stumm folgte, verriet seine Verlegenheit.
    „Wie meinst du das?“ kam der zögerliche Versuch zu verbergen, was nicht mehr zu verbergen war. Ich wollte nicht weitergehen, es hätte alles nur noch verschlimmert und schlug sofort versöhnliche Töne an.
    „Verzeih mir. Wie du siehst, birgt jeder so sein kleines Geheimnis, über das er nicht zu sprechen wagt, aus welchen Gründen auch immer. Ich nehme es dir nicht übel, Krister, ich verstehe dich sehr gut. Aber du musst auch mich verstehen. Ich kann erst jetzt über diese Sache sprechen, wo ich hinter ihr stehe. Du offensichtlich noch nicht. Vielleicht irgendwann später

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