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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Holz und begann vor Erleichterung zu schluchzen. In diesem Augenblick war es mir egal, ob hinter mir ein Pfeil aus der Wand schießen würde. Ich drückte die Klinke hinunter und sog dankbar das Licht in mich auf, das den hinter der Tür liegenden Raum erfüllte. Erschöpft ließ ich mich gegen die Wand sinken. Stärke hin oder her, in diesem Augenblick verließ sie mich.

25
    D er Gang, in den ich wenig später trat, war verlassen. Hier gab es keinen Hinweis, keine Schriftrolle auf dem Boden, die wenigstens ein bisschen weiterhalf. Was sollte ich nun tun? Gegen den Wächter mit der Peitsche kämpfen – ohne Waffe? Was tut ein Kämpfer, wenn er keine Waffe hat? , wisperte mir da eine Stimme zu, die mich irgendwie an die meines Vaters erinnerte.
    Er sucht sich eine, war die einzige Antwort, die ich geben konnte. Und was macht er, bis er eine gefunden hat? Er verbirgt sich vor seinem Gegner.
    Dieser hatte inzwischen offenbar mitbekommen, dass ich den Fallengang hinter mir gelassen hatte, wie ich an den leisen Schritten hören konnte. Die Frage, ob der »Wächter« ein Mitglied der Bruderschaft war, stieg kurz in mir auf, aber es war wohl besser, wenn ich das noch nicht so genau wusste. Angesichts der ständig näher kommenden Schritte blieb mir keine andere Möglichkeit, als loszulaufen.
    Doch dabei kam das nächste Problem auf mich zu. Was war mein genaues Ziel? In diesem Teil der Feste war ich vorher noch nie gewesen. Wie sollte ich da den richtigen Weg finden?
    Das Knallen einer Peitsche ließ mich zusammenzucken. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich einen Moment lang stehen geblieben war, während mein Verfolger seinen Weg fortgesetzt hatte. Mein Herz begann zu pochen wie das eines flüchtenden Rehs.
    Wenn ich in diesem Gang blieb, würde er mich wohl bald ausfindig gemacht haben. Während ich weiterlief, suchteich fieberhaft nach einer Abzweigung. Schließlich fand ich eine, in die ich sofort einbog. Doch wie ich an dem Peitschenknallen hörte, hatte auch mein Verfolger diesen Weg genommen.
    Ich begann zu rennen, bis die nächste Ecke vor mir auftauchte, um die ich biegen konnte. Der Gang war etwas breiter, aber wesentlich dunkler, sodass ich eine hervorstehende Steinplatte erst dann bemerkte, als ich darüber stolperte und fiel. Ein scharfer Schmerz zog durch mein gerade genesenes Knie, sodass ich glaubte, es mir aufgeschlagen zu haben. Als ich nach einer Wunde tastete, wurde ich allerdings nicht fündig. Nur ein dumpfes Pochen erfüllte das Gelenk.
    Keuchend rappelte ich mich auf und lief weiter. Die modrige Luft schnitt in meine Lungen und Verzweiflung ergriff meinen Verstand. Was sollte ich nur tun? Wie lange sollte ich noch weglaufen? Das Surren der Peitsche holte mich aus meinen Gedanken fort. Geistesgegenwärtig sprang ich zur Seite. Als die Lederschnur, die mit Metall verziert war, neben mir gegen die Wand klatschte, schrie ich entsetzt auf. Wie konnte der Verfolger so schnell neben mir auftauchen?
    Im spärlichen Licht konnte ich nicht viel mehr als seine Umrisse ausmachen, doch das spöttische Lachen, das er ausstieß, kam mir bekannt vor. Rasch wirbelte ich herum und begann zu laufen. Die Peitsche knallte erneut, erwischte meine Wade und verursachte einen Schmerz, der mich aufschreien ließ.
    Am liebsten hätte ich innegehalten, doch ich hatte keine Lust, noch mehr Schläge abzubekommen. Obwohl meine Wade pochte und ich mir sicher war, dass die Peitsche meinen Stiefel zerfetzt hatte, lief ich weiter. Tränen schossen mir in die Augen, während die Verzweiflung erneut nach mir griff, diesmal noch unbarmherziger als zuvor.
    Ich schnappte nach Luft, denn während ich hörte, wie mir der Mann hinterherpolterte, hatte ich das Gefühl, als würde er mir mit seiner Peitsche bereits die Kehle zuziehen. Nun verlor ich vollkommen die Orientierung. Blindlings rannte ich drauflos, nur bestrebt, so viel Raum wie möglich zwischen mich und meinen Verfolger zu bringen. Sosehr ich mich anstrengte, es wollte mir nicht gelingen. Wieder ertönte das spöttische Lachen.
    Wahrscheinlich hätte er mich längst einholen und prügeln können, doch es machte ihm anscheinend Spaß, mich rennen zu sehen und vor allem meine Angst zu spüren.
    Der nächste Gang, in den ich einbog, war immerhin von Fackeln erleuchtet, die mir ein wenig die Orientierung erleichterten. An seinem Ende befand sich offenbar ein größerer Raum, aus dem mir sehr viel Licht entgegendrang.
    Als ich mich schon darüber freuen wollte, tauchte hinter mir erneut

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