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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Khadija.«
    »Meine Gründe sind andere«, gab Hakim zurück. »Ich spüre, dass er Malkuth verraten will. Dass er die Herrschaft an sich reißen will. Was das für mich bedeuten könnte, weißt du.«
    »Sayd hat dich nie akzeptiert«, sagte Malik. »Doch wir beide sind immer gut miteinander ausgekommen.«
    Das stimmte. Hakim konnte sich nicht darüber beklagen, dass Malik ihn verachtet oder geschnitten hätte wegen der Tat, die ihn in den Kerker gebracht hatte.
    »Also, was ist, weihst du mich in deinen Plan ein?«, setzte Malik hinzu, nachdem er ihn eine Weile angesehen hatte. »Was auch immer es ist, du könntest Verbündete brauchen. Und ich werde Sayd ganz sicher nicht unterstützen.«
    Hakim lächelte ihn breit an. Er erinnerte sich wieder, wie er den Dolch gegen Sayd erhoben hatte.
    »Einen Plan gibt es nicht, wohl aber eine Aufgabe«, sagte er und zog Malik mit sich in die Schatten. »Eine Aufgabe, durch die du dir bei unserem Herrn besondere Ehren verdienen kannst.«

28
    D u kannst mir doch sicher auch nichts über die nächste Probe sagen, oder?«, fragte ich Jared an diesem Nachmittag, als ich wieder einmal zum Schreibunterricht erschien. Das Chaos in seiner Kammer hatte noch mehr zugenommen, mittlerweile konnte ich die Käfige mit seinen Käfern und Skorpionen nicht mehr unter dem Wirrwarr von Dokumenten ausmachen.
    Er funkelte mich schelmisch an, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, so leid es mir tut, denn diesmal werde ich ein Teil der Probe sein. Bei einem Auftrag weißt du auch nicht, was dich erwartet. So ist es hier. Sei froh, dass es Gabriel erlaubt war, es dir überhaupt zu verraten.«
    Ich schnaufte verdrossen in meine Schreibfeder und machte mich dann wieder daran, ein Liebesgedicht zu kopieren, dessen Inhalt ich vor lauter Grübeln gar nicht so recht mitbekam.
    An diesem Abend ging ich in meiner Kammer nervös auf und ab. Insgeheim wünschte ich mir, dass Gabriel mir nicht von der nächsten Probe erzählt hätte. Denn nun hatte ich vor allem Angst davor.
    Schließlich war ich dermaßen ermüdet von meinem Hin-und-her-Gehen, dass ich mich auf mein Bett niederließ. Meine Augen hielt ich aber offen und starrte an die Decke, bis ich glaubte, rot glühende Augen und Gespenstergesichter zu sehen.
    Als ich schließlich eine leise Stimme vernahm, dachte ich schon, dass es so weit sei. Rasch erhob ich mich und schlich auf Zehenspitzen zur Tür. Tatsächlich vernahm ich weitere Geräusche, die darauf hindeuteten, dass sich die Männer in dem runden Vorraum versammelten.
    Sollte ich mich wieder schlafend stellen? Oder die Assassinen damit überraschen, dass ich wach war?
    Gespannt blieb ich noch eine Weile neben der Tür stehen und lauschte. Die Geräusche schienen sich zu entfernen. Wollten sie doch nicht zu mir?
    Ich beugte mich hinab und spähte durch das Schlüsselloch. Dabei erkannte ich im Fackellicht gerade noch eine schwarze Djellaba, die im Gang verschwand.
    Neugier erfasste mich. Was hatten die Männer vor? Mein Verstand sagte mir, dass es besser sei, hierzubleiben. Doch eine kleine Stimme wisperte mir zu: Wenn du nie etwas wagst, wirst du beim nächsten Mal wieder unangenehm überrascht.
    Bevor ich noch einmal nachdenken konnte, griff meine Hand auch schon zur Klinke und drückte sie hinunter. Der runde Vorraum war verlassen. Auch Schritte hörte man nicht mehr. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Assassinen schon verschwunden waren. Gabriel und Sayd hatten mir gezeigt, wie leise sie sich bewegen konnten. Vielleicht schaffte ich es, ihnen unbemerkt zu folgen.
    Ohne zu zögern, schlüpfte ich aus dem Raum und huschte in die Richtung, in der der Gewandzipfel verschwunden war. Nur ein Gang führte weg von den Frauengemächern, also folgte ich ihm. Viel sehen konnte ich nicht, denn sämtliche Fackeln waren gelöscht worden. Wahrscheinlich führten die Assassinen ihre eigene Lichtquelle mit, die es mir ermöglicht hatte, etwas zu erkennen.
    Doch nachdem ich eine Weile gelaufen war, kam ich an eine Abzweigung – ohne eine Spur von den Männern zu haben. Welchen Weg mochten sie genommen haben?
    Mittlerweile wusste ich, dass der rechte Gang in den Fallenkeller führte. Durch den linken gelangte man zu den Werkstätten und anderen Räumen, von denen ich vielleicht gerade die Hälfte kannte.
    Wo würden sich die Assassinen treffen, um über meine Probe zu beraten? Der Fallenkeller war meine erste Idee, die ich aber schnell wieder verwarf, denn sie würden mich nicht zweimal der gleichen Probe

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