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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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voneinander trennte. Belemoth stürmte erneut auf mich zu, doch ich tauchte unter seiner Klinge weg, rammte meine Schulter in seine Magengrube und schlug mit dem Schwert nach seiner Waffenhand.
    Ich erwischte das Messer kurz unterhalb seiner Finger, woraufhin Belemoth es losließ. Die Klinge streifte polternd die Brücke, dann verschwand sie in der Tiefe. In der Annahme, dass er mich jetzt beißen würde, sprang ich zurück.
    Belemoth lachte aber bloß auf, dass seine Zähne im Sonnenlicht aufleuchteten, dann warf er sich zur Seite gegen die Seile. Beim Vorbeigehen sahen wir uns kurz in die Augen, dann kehrte ich ihm den Rücken zu und setzte meinen Weg fort.
    Der Nächste, auf den ich traf, war Jared.
    »Willst du mich etwa auch angreifen?«, fragte ich gleich im Voraus, denn auch in seiner Hand lag eine Waffe. Der Säbel wirkte fremdartig, wahrscheinlich entstammte er seiner ägyptischen Heimat.
    »Glaubst du wirklich, ich will meine Waffe einbüßen? Dies ist ein uralter Scimitar !«, entgegnete er und zog dasStück Papyrus hervor, auf dem ich am ersten Tag bei ihm meine Runen niedergeschrieben hatte. Offenbar hatte er meine Schrift noch immer nicht entziffert. »Sag mir, was deine Runen hier wirklich heißen, und ich lasse dich durch.«
    »Es hat dir keine Ruhe gelassen, was?«
    »Ich kann es nicht leiden, wenn ich etwas nicht weiß.«
    »Und warum hast du mich in der Schreibstube nicht danach gefragt?«
    »Sagst du es mir nun oder muss ich dich von der Brücke stoßen?«
    Jared funkelte mich einen Moment lang finster an, dann warf er sich so schnell zur Seite, dass ich den Halt verlor und ebenfalls in die Seile fiel. Beinahe hätte ich Fenrir in dem Bestreben, einen Halt zu finden, fallen gelassen. Während die Brücke schaukelte, warf ich einen Blick in die Tiefe, der meinen Magen zu einem schmerzhaften Klumpen werden ließ.
    »In Ordnung, ich sag es dir!«, presste ich hervor, während ich mich an die Seile klammerte. Was war auch dabei? Ich verriet damit ja kein Geheimnis.
    »Thor Odinson …« Beim Sprechen merkte ich, wie seltsam fremd mir meine Muttersprache auf einmal vorkam. »Herre över åska och blixt.«
    Als ich geendet hatte, blickte mich Jared verwundert an. »Das entziffere ich so nie im Leben.«
    »Wenn du mich durchlässt, zeige ich es dir morgen in der Schreibstube.«
    Jared überlegte eine Weile. »Also gut, meinetwegen geh durch!«, sagte er dann lachend, während er sich mit beiden Händen festhielt und die Brücke weiter in Schwingungen versetzte. Da ich spürte, dass er erst aufhören würde, wenn ich an ihm vorbei war, schob ich Fenrir, so gut es ging, in meinen Gürtel und hangelte mich dann an ihm vorbei. DieSchwingungen der Brücke hielten noch eine Weile an, dann konnte ich meinen Weg endlich fortsetzen.
    Gegen Saul, Vincenzo und David musste ich ebenfalls kämpfen, kurz und nur auf Entwaffnung bedacht; der bärengleiche Ashar, der als Nächster wartete, gab mir zu meiner großen Überraschung ein Rätsel zu lösen:
    »Ein Sultan, der mit Willkür über sein Volk herrscht, bietet, um eine Revolte zu verhindern, seinen unschuldigen Gefangenen eine Möglichkeit, freizukommen.
    In einen Samtbeutel steckt er zwei Rosen, eine rote und eine weiße. Zieht der Gefangene die rote, wird er hingerichtet. Zieht er die weiße, ist er frei. Nachdem sämtliche Gefangene rote Rosen gezogen haben, munkelt das Volk, dass in dem Beutel, den der Sultan selbst füllt, stets nur zwei rote Rosen stecken.
    Ein alter Weiser kommt daraufhin an den Hof und verlangt, selbst in diesen Beutel zu greifen. Der Sultan, der spürt, dass der Alte ihm Betrug nachweisen will, reicht ihm den Beutel, aber nur unter einer Bedingung. Wenn er die rote Rose zieht, soll er wie die Gefangenen hingerichtet werden. Der Alte willigt ein und greift in den Beutel. Wie soll er verhindern, dass er hingerichtet wird?«
    Angesichts dieser Geschichte wäre es mir lieber gewesen, wenn Ashar mit mir gekämpft hätte. Doch Ashar schüttelte den Kopf. »Ich will nur, dass du das Rätsel löst. Gegen mich kannst du anrennen, wie du willst, du kommst nicht vorbei.«
    Ich wollte mich schon großtun, dass ich ihn ja nur von der Brücke zu stoßen brauchte, aber wahrscheinlich wäre ich diejenige gewesen, die in den Abgrund geflogen wäre.
    Ich begann also zu überlegen. Da der Sultan einen schurkischen Charakter hatte, würde er gewiss zwei rote Rosen in den Beutel stecken, die den Alten zum Tod verdammten. Da der Alte kein Zauberer war, der die

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