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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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allerdings hielt den Atem an. Wie knapp ich dem Tod entronnen war!
    »Hol besser wieder Luft und beruhige dich!«, sagte Gabriel lächelnd, während er mir auf die Schulter klopfte.
    »Der Balken könnte jemanden getroffen haben!«, presste ich panisch hervor und spähte dann in die Tiefe.
    »Hat er nicht«, gab Gabriel ungerührt zurück. »Sonst hättest du schon längst Geschrei gehört. Die Leute sind noch immer beim Gebet.«
    »Und wie sollen wir jetzt wieder zurückkommen?«
    »Wir werden schon einen Weg finden. Und jetzt komm, bevor das Gebet vorüber ist. Wenn der Gesandte die Stadt bereits betreten hat, wird er in einer der Moscheen sein. Und wenn nicht, betet er vor der Stadt auf seinem Gebetsteppich. Doch wenn das Gebet vorüber ist, kehren alle rasch wieder zu ihren Geschäften zurück. Die Straßen werden überfüllt sein und Sayd damit praktisch nicht mehr zu finden.«
    Damit fasste er mich bei der Hand und zerrte mich mit sich. Nachdem wir weitere Hausdächer hinter uns gebracht hatten und glücklicherweise keine weiteren Balken überqueren mussten, tauchte vor uns die Moschee auf, in der Gabriel den Gesandten vermutete.
    Das Gebet war noch im Gange, die Straße beinahe menschenleer. Nur ein paar verschleierte Frauen waren zu sehen. »Gehen die Frauen denn nicht zum Gebet?«, wunderte ich mich, denn ich hatte keinen Zweifel daran, dass diese Frauen ebenfalls dem muslimischen Glauben angehörten.
    »Nein, die Moschee ist nur für die Männer da. Diese unterrichten die Frauen im Glauben, wenn sie wieder heimkehren.«
    »In deinem Land ist das aber nicht so, oder?« Icherinnerte mich, dass wir im Frankenland einmal beobachtet hatten, wie die Menschen einen der Tempel ihres einzigen Gottes, den sie Kirche nannten, besucht hatten. Ich meinte, dort auch Frauen gesehen zu haben.
    »Nein, bei uns kann jeder, ob Mann oder Frau, Gottes Wort lauschen.«
    »Und warum hier nicht?«
    »Die Imame , die Vorbeter, fürchten, dass die Anwesenheit einer Frau die Männer ablenken könnte. Sie würden dann nur noch auf sie sehen und die Worte des Korans darüber nicht mitbekommen.«
    »Sind die Männer hier denn so glaubensschwach?«
    Gabriel lächelte. »Unter den Schleiern sieht man nicht sehr viel von ihnen, doch die Frauen hier sollen sehr schön sein. So wie du, wenn man dich in Frauenkleider stecken würde.«
    Die letzte Bemerkung war ihm wohl herausgerutscht, denn seine Wangen röteten sich nun ein wenig. Und auch mein Gesicht glühte plötzlich. Rasch blickte ich woandershin, damit er es nicht bemerkte.
    Ein helles Geschrei zog meine Aufmerksamkeit schließlich auf sich. Zunächst glaubte ich, das Weinen eines Kindes zu vernehmen, dann jedoch sah ich, wie zwei Katzen hinter einer Hausecke hervorschossen, eine schwarze und eine gestreifte.
    Die schwarze Katze machte abrupt halt und drehte sich herum, während die gestreifte ebenfalls stehen blieb und ihre Gegnerin abwartend musterte. Die Schwarze ließ nun ein bedrohliches Knurren vernehmen, presste sich gegen den Boden, während ihr Schwanz hektisch hin und her schwang und Staub aufwirbelte.
    Die Gestreifte hatte ihre Ohren angelegt, das Fell allerdings gesträubt, wodurch sie ein wenig größer wirkte. Ichglaubte, dass das schwarze Tier durch das Ducken seine Unterwerfung zeigen wollte, doch da täuschte ich mich.
    Plötzlich schnellte es in die Höhe und ging mit den ausgefahrenen Krallen der Vorderpfoten auf seine Gegnerin los. Beide Tiere stellten sich auf die Hinterbeine, doch das bewahrte die Gestreifte nicht davor, dass die Schwarze ihr die Krallen ins Gesicht hieb. Beide Katzen schrien nun wieder markerschütternd, während sie aufeinander einschlugen und sich schließlich ineinander verkeilten.
    Schließlich gelang es der gestreiften Katze sich aus der Umklammerung zu befreien. Fauchend lief sie davon, während die schwarze nun die Verfolgung aufnahm. Schließlich verschwanden die beiden Tiere in der Menschenmenge, doch ich blieb wie vom Donner gerührt stehen und starrte auf die Stelle, wo die Katzen gerade noch miteinander gerungen hatten.
    War es einem Menschen möglich, diese Schnelligkeit nachzuahmen? Könnte ich Sayd mit einem ähnlichen Täuschungsmanöver wie dem der schwarzen Katze überraschen? Vielleicht schaffte ich es, zu üben, ohne dass er mich beobachtete.
    Plötzlich zog mich Gabriel am Ärmel.
    »Da hinten ist er!«, sagte er, und deutete auf die Straße unter uns.
    Beinahe konnte man die Gestalt in dem weißen Gewand zwischen den

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