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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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seine Wachen nicht mehr allzu fest um sich halten. Ihr wisst doch sicher, dass es den Männern von Scheich Sinan auch gelungen ist …«
    »Schweig mir von diesem alten Trottel!«, brauste Malkuth auf. »Die einzige Macht, die er besitzt, ist die der Täuschung. Er gaukelt seinen Gefolgsleuten vor, dass sie in das Paradies der Assassinen kommen, wenn sie nur seine Befehle ausführen und für ihn sterben. Und dem Unverschämten hat er vorgegaukelt, dass er zaubern könne. Dieser Dummkopf von einem Thronräuber hat ihm diesen Spuk sogar abgenommen und lässt ihn nun in Ruhe, obwohl er ihm zuvor nach dem Leben getrachtet hat!«
    Sayd erkannte deutlich den Neid in Malkuths Stimme. Während Sinan von Saladin gefürchtet wurde, nahm derSultan von ihm keine Notiz. Die Morde an Saladins Unterstützern und Würdenträgern schrieb man dem Alten vom Berge zu. Das hatte Malkuth anfänglich auch so gewollt, doch Sayd meinte zu spüren, dass es ihn jetzt reute, nicht selbst zum Schrecken des Sultans geworden zu sein.
    »Also gut«, lenkte Malkuth schließlich nach weiterem Umherlaufen ein. »Wir werden nach Hattin reisen. Du wirst Jared Bescheid geben, dass er die anderen benachrichtigen soll.«
    »Ja, mein Gebieter«, gab Sayd zurück und versuchte sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. Wenn sie reisten, würden sie keine neuen Aufträge bekommen, Saladin zu ermorden. Und wenn sie dem Sultan nahe kamen, konnte er seine Vision überprüfen und vielleicht auch neue sehen, die ihm zeigten, was aus diesem Mann werden würde.
    »Gut, dann geh! Ich werde auf den Turm steigen und mir den Wind um die Nase wehen lassen, bevor ich in dieses verdammte Kellerloch muss!«
    Sayd erhob sich nun und verneigte sich noch einmal. Dann verließ er den Raum. Die Anwesenheit des Mannes im Schatten vor Malkuths Gemach nahm er wohl wahr, dennoch strebte er scheinbar seelenruhig der Treppe zu, die ihn hinunter auf den Hof führen würde.
    Leise wie ein Schatten löste sich Hakim von der Mauer und blickte dann zu der Tür, die Sayd gerade hinter sich geschlossen hatte. Während des gesamten Heimwegs hatte er sich darüber geärgert, dass sie Saladin verschont hatten, obwohl es doch der Befehl ihres Gebieters gewesen war, ihn tot zu sehen.
    Für ihn war es offensichtlich, dass Sayd den Emir hintergehen wollte. Das durfte er, Hakim, auf keinen Fall zulassen! Letztlich hatte er es Malkuth zu verdanken, dass erunsterblich gemacht worden war. Wenn es nach Sayd gegangen wäre, hätte er in seinem Kerkerloch verfaulen können.
    All die Jahre hatte er versucht etwas herauszufinden, das Sayd beim Emir in Misskredit bringen könnte. Doch ihr Anführer war über alle Verdächtigungen erhaben gewesen. Zu wenig wusste jeder Einzelne über ihn, zu sehr schätzte Malkuth seine Dienste. Doch das könnte sich mit seinem jetzigen Widerspruch geändert haben. Vielleicht kann ich das zu meinem Vorteil nutzen , ging es Hakim durch den Sinn. Was würde sein, wenn ich das Heer der Unsterblichen anführte?! Welche Ehren könnten mir zuteilwerden, wenn ich für Malkuth Jerusalem einnehme und vielleicht irgendwann die ganze Welt?! Dieser Gedanke gefiel ihm immer besser. Vielleicht überträgt mir Malkuth einen Teil der Herrschaft. Wir könnten Franken und auch Muslime unterjochen und riesige Reichtümer aus den Menschen pressen. Und ihr Blut. Hakim spürte, wie seine Augen vor Erregung aufleuchteten.
    Er durfte nicht mehr zögern!
    Entschlossen griff er nach der Türklinke und drückte sie hinunter. Wenn er richtig verstanden hatte, wollte der Emir auf den Turm, diesen erreichte er durch einen Geheimgang, der an seine Gemächer angrenzte.
    Tatsächlich war das Gemach leer, als er es betrat. Ein leichter Windzug strömte ihm entgegen und wehte ihm ein wenig Sand ins Haar. Während er die Wendeltreppe erklomm, die in den Turm hinaufführte, legte er sich zurecht, was er Malkuth vorbringen wollte. Ein paar Spinnweben streiften dabei sein Gesicht, aus dem Augenwinkel heraus sah er ein Tier über den Stein huschen. Schnell wie eine Spinne werde ich zuschlagen , ging es ihm durch den Sinn. Sayd wird mir nicht entkommen!
    Schließlich erreichte er die Turmspitze.
    »Was willst du?«, fragte Malkuth schroff, während er auf der Zinne der Festung auf und ab ging. Sein Gewand umwehte ihn wie eine Fahne, während über ihm das blutgetränkte Banner flatterte. Der Wind hier oben war schneidend und kräftig, sodass man fürchten musste, vom Turm geweht zu werden. Doch Malkuth

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