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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Stille zu vertreiben, die sich über der Tafel ausgebreitet hatte. »Wisst Ihr, wer das ist?«
    »Das ist Beatrice de Planisolles. Sie ist die Gemahlin von Berenger de Roquefort, dem Kastellan von Montaillou, und interessiert sich wie Ihr für unseren Glauben. Eines Tages wird auch sie das Consolamentum erhalten.«
    Das war das Wort, das Sayd genannt hatte!
    »Was ist das Consolamentum?«
    »Die erste Weihe, die der Gläubige erhält. Von da an darf er nicht mehr sündigen und muss damit beginnen, seine Seele zu reinigen. Er darf das Vaterunser sprechen und Menschen segnen, ihnen notfalls auch das Consolamentum erteilen.«
    »Aber diese Frau hat den Mann bereits jetzt gesegnet«, warf ich ein.
    »Sie erfreut sich als Kastellanin großer Beliebtheit und kennt sich sehr gut in unseren Riten aus. Die Leute erbitten ihren Segen, obwohl sie selbst noch nicht zu den Gläubigen gehört. Sollte sie ihnen den Trost verwehren?«
    Ich schüttelte den Kopf, worauf Giselle hinzufügte: »Der Parfait hat jedenfalls nichts dagegen, dass sie Segen spendet.«
    »Habt Ihr diese Weihe bereits erhalten?«, wollte Sayd nun wissen.
    Giselle schüttelte den Kopf. »Bisher nicht. Und Vater will auch nicht, dass ich das jetzt schon tue. Er spekuliert darauf, dass ich heirate und Kinder bekomme.«
    Das schien ihr großes Unbehagen zu bereiten.
    »Wollt Ihr denn nicht heiraten?«, fragte ich, woraufhin Giselle beschämt den Blick senkte.
    »Die Heirat und das Zeugen von Kindern ist eine der unreinsten Handlungen, die wir kennen. Ich bin nicht gewillt, meinem Leib dies anzutun. Aber zweifelsohne werde ich meine Seele wohl mit dieser Sünde beflecken müssen.«
    Ich hörte, wie Gabriel hinter mir scharf die Luft zwischen den Zähnen einsog. Die Ehe galt den Christen als eines der heiligen Sakramente. Noch ein weiterer Grund für sie, die Katharer auslöschen zu wollen.
    »Doch Euer Vater will trotz Eures Glaubens die Erbfolge seiner Familie sichern«, setzte Sayd hinzu.
    »Ja, das will er.« Giselle blickte auf, jedoch nicht zu ihm, sondern sie sah Jared direkt an. Was das wohl zu bedeuten hatte? Misstraute sie ihm von uns allen am meisten? Jagte er ihr Angst ein? Dabei trug er, seit wir im Abendland waren, nicht einmal mehr die schwarze Schutzpaste auf seinen Augen.
    »Verzeiht, dass ich Euch damit behelligt habe«, sagte sie und senkte den Blick wieder.
    »Das habt Ihr nicht«, entgegnete Jared. »Wir mögen Menschen, die ihr Herz nicht verschleiern.«
    Giselle lächelte ihm zu. »Das ist sehr freundlich von Euch. Würdet Ihr im Gegenzug erlauben, dass ich Euch einlade, auf dem Gut Quartier zu nehmen?«
    »Was wird Euer Vater dazu sagen?«
    »Mein Vater wird brummen wie ein alter Bär«, entgegnetesie lachend. »Doch es wird ihn freuen, Menschen zu treffen, die unserem Glauben gegenüber aufgeschlossen sind. Und vielleicht ...« Sie biss sich auf die Lippe, woraufhin ich ahnte, was sie sagen wollte. Doch wir würden sie enttäuschen müssen, keiner von uns könnte seinen alten Glauben zugunsten eines neuen aufgeben. Das schien ihr im nächsten Augenblick auch aufzugehen, denn sie vertrieb den Rest des Satzes mit einem Kopfschütteln und sagte dann: »Ninette wird Euch das Gästequartier im Nebengelass zeigen. Es ist zwar nicht besonders komfortabel, doch dafür seid Ihr unter Euch und werdet in Eurer Ruhe nicht gestört.«
    Auf die Frage, die mir auf der Zunge lag, warum sie uns nicht im Hauptgebäude unterbrachte, fand ich sogleich selbst eine Antwort: Sie wusste nicht, ob dies ihrem Vater recht wäre. Wahrscheinlich hätte ich ähnlich gehandelt. Wir bedankten uns also und folgten der Magd nach draußen.
     
    Das Gästequartier war besser eingerichtet, als zu vermuten gewesen war. Das aus grob behauenen graublauen Steinen errichtete Haus war recht geräumig und sauber gefegt. Die Mägde schleppten große Strohsäcke herein, bedeckten sie mit weißen Laken und gaben uns obendrein noch Decken gegen die nächtliche Kühle. Drei Öllampen drängten die Dunkelheit in ihre Ecken zurück.
    »Ein hübscher Ort«, meinte Jared, während er sich umsah. »Wenigstens wirkt es so, als würde uns das Ungeziefer nicht das Blut aus den Adern saugen.«
    »Als ob das Ungeziefer sich an dich heranwagen würde«, ich grinste spöttisch, denn in der Tat war es so, dass uns Wanzen, Moskitos und Flöhe wegen des fehlenden Körpergeruchs in Ruhe ließen.
    »Gesetzt den Fall, eine vorwitzige Wanze würde es wagen, wäre sie dann am Ende unsterblich?« Er blickte zu

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