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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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sicherstellen, dass uns niemand belauscht.«
    »Aber wieso …«
    »Das Mädchen dort ist kein gewöhnlicher Mensch. Mehr erzähle ich dir nachher, jetzt sieh zu, dass der Schnüffler dort hinten nicht lange Ohren macht.« Ich deutete auf den sommersprossigen Burschen mit dem wirren rotbraunen Haarschopf, der in letzter Zeit auffallend häufig in unserer Nähe zu tun hatte.
    Als Gabriel nickte, gab ich ihm einen herzhaften Kuss und huschte davon.
     
    Sayd schwappte sich gerade einen beträchtlichen Wasserschwall auf Gesicht und Oberkörper, als ich eintrat. In der Mitte seines muskulösen Rückens zeichnete sich seine Wirbelsäule wie eine große Perlenkette ab. Die Narben, die ebenso wie die von Gabriel noch aus seiner Zeit als Sterblicher stammten, schimmerten silbrig.
    »Was gibt es, Sayyida?«, fragte Sayd, noch bevor er sich aufrichtete und dann nach einem Tuch griff, um sich abzutrocknen.
    »Es geht um Giselle«, sagte ich für alle Fälle auf Arabisch. Sayd nahm das Tuch vom Gesicht, wandte sich zu mir um und sah mich fragend an.
    »Was ist mit ihr?«, antwortete er in seiner Muttersprache.
    »Vorhin war ein Junge vom Felsen gestürzt, der Sohn des Stallmeisters.«
    »Deshalb der Lärm dort draußen.«
    »Er war sehr schwer verletzt, zu schwer, um zu überleben.«
    Eine Falte erschien zwischen Sayds Augenbrauen. »Worauf willst du hinaus?«
    »Nachdem ich ihn hinaufgetragen hatte, fand ich zahlreiche Brüche«, sagte ich. »Giselle forderte mich auf, über das zu schweigen, was ich gleich sehen würde. Dann hat sie dem Jungen die Hände auf die gebrochenen Rippen gelegt.«
    Sayd legte das Tuch über den Schemel und kam ein paar Schritte auf mich zu. »Du meinst, sie hat ihn geheilt.«
    »Mit ihren Händen. Ein weißes Licht strömte aus ihren Fingerkuppen und sickerte in die Haut des Jungen ein. Wie bei uns Blut. Anschließend war sie völlig erschöpft und brauchte Zeit, um sich zu regenerieren.«
    Sayd senkte nachdenklich seine Lider. »Und du bist dir sicher?«
    »Etwas ist an ihr, das spüre ich. Sie ist nicht wie die anderen Menschen. Vielleicht trägt sie Lamienblut in sich.«
    »Das ist unmöglich. Sonst wäre sie ...«
    »Eine Lamie, genau.«
    »Sie ist aber keine, nach allem, was ich weiß.«
    »Nein, vielleicht nicht, aber irgendwer aus ihrer Ahnenreihe.«
    »Mit der Annahme unserer Gabe verlieren Frauen die Fähigkeit,Kinder zu gebären, und Männer die Fähigkeit, Kinder zu zeugen. Dieses Gesetz müsstest du kennen.«
    »Dennoch ist dieses Mädchen auf irgendeine Art besonders. Und sie ist sich dessen bewusst, sonst hätte sie mich nicht gebeten, niemandem etwas zu erzählen.«
    »Die Leute würden sie für eine Hexe halten«, stimmte mir Sayd zu und schüttelte dann missbilligend den Kopf. »Menschen vermuten in solchen Gaben immer den Einfluss des Teufels und nicht den eines Gottes.«
    »Könnte es denn sein, dass ihre Gabe göttlich ist? Und dass deine Vision etwas mit ihr zu tun hat?«
    »Möglicherweise. Allerdings muss sich dahinter noch etwas anderes verbergen. Nur wegen eines einzelnen Menschen mit besonderen Fähigkeiten schickt mich Allah nicht auf den Weg.
    »Ich möchte herausfinden, woher diese Fähigkeit kommt.«
    »Dann tu das. Wissen ist immer von Nutzen für uns.
    »Wo willst du eigentlich hin?«, fragte ich, als ich die Kleider auf seiner Bettstatt bemerkte. Auch dass er sich am Nachmittag wusch, deutete darauf hin, dass er etwas vorhatte.
    »Beatrice de Planisolles und der Parfait wollen im Nachbardorf einem Sterbenden das Consolamentum erteilen und haben mir erlaubt, dem beizuwohnen.«
    »Und das, obwohl du des Teufels bist?«, schmunzelte ich.
    »Sie hegen noch immer die Hoffnung, mich zu ihrem Glauben bekehren zu können.«
    »Und du tust nichts, um ihnen diese Hoffnung zu nehmen?«
    »Du weißt, dass ich genau wissen will, wer diese Leute sind. Und obendrein ...«
    »… gefällt dir die Kastellanin, nicht wahr?«
    Einmal hatte ich sie aus der Ferne in Augenschein nehmen können. Sie war noch recht jung, hatte langes, schwarzesHaar und ausdrucksvolle dunkle Augen, mit denen sie beinahe wie eine Araberin wirkte.
    Ein verräterisches Lächeln huschte über Sayds Gesicht. Doch laut sagte er: »Mein Interesse gilt ausschließlich unserer Mission.«
    »Und du möchtest nicht doch eine Begleitung? Ich könnte beispielsweise alles über diesen Ritus aufzeichnen.«
    Sayd schüttelte den Kopf. »Nein, das würde das Vertrauen stören, das Beatrice in mich hat. Und es würde Autier

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