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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Schicksal der Katharer verhält es sich anders. Wenn ich Menschen sterben sehe, ist das ein sehr deutlicher Hinweis, einzugreifen. Al-Haruns Informationen haben eine sehr klare Sprache gesprochen. Diese Menschen sind in wirklicher Gefahr.«
    Ich nickte und atmete tief durch.
    »War das alles, was du wissen wolltest?«, fragte Sayd lächelnd.
    »Ja, alles.« Damit erhob ich mich wieder. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Sayyida«, entgegnete er und legte sich wieder hin. Ich spürte, dass sein Blick mir folgte, bis ich die Kammertür hinter mir zugezogen hatte.

     
    Eigentlich stand Malkuth nicht der Sinn danach, seinen Spitzel zu empfangen und sich womöglich von ihm die Laune verderben zu lassen. Aber da ihn nach dem geglückten Versuch, Hassan zu steuern, ein regelrechtes Hochgefühl überfallen hatte, ließ er ihn in die große Halle kommen.
    Der Spitzel warf sich vor ihm auf die Knie. »Herr, ich habe neue Kunde aus Alexandria.«
    Malkuth zog die Augenbrauen hoch. »Ich weiß bereits, dass David und seine Freunde auf dem Weg nach Rom sind.«
    »Aber ihr kennt gewiss nicht den Grund.«
    Den kannte Malkuth in der Tat nicht. »Sprich«, forderte er den Mann auf.
    »Einer von ihnen trug eine Tasche bei sich, die sehr schwer wirkte. In der Annahme, dass sie Diebesgut enthielt, verlangte der Hafenmeister sie zu sehen. Zunächst weigerte sich der Träger, doch um endlich auf das Schiff gelangen zu können, fügte er sich. Die Tasche enthielt Kelche und andere Gegenstände, in einige davon war das Templerkreuz eingraviert. Der Mann, der sich David nannte, erklärte, dass sie vorhätten, diese Gegenstände ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Der Hafenmeister war ein wenig verwundert darüber, ließ die Männer aber an Bord gehen.«
    »Ein Templerkreuz, sagst du?«
    »Der Hafenmeister schien sich genau damit auszukennen. Ich habe mir das, was er so nannte, beschreiben lassen und es stimmt mit dem überein, was ich selbst gesehen habe.«
    Kelche und andere Dinge aus dem Templerschatz. Malkuth überlegte. Was konnten sie damit vorhaben? Es war doch eigentlich unwahrscheinlich, dass Sayd und seine Männer Beute zurückgaben.
    Während er so nachdachte, kroch aus den hintersten Winkeln seines Verstandes eine alte Geschichte, die er einst gehört hatte. Demnach seien die Templer auf den sogenannten Heiligen Gral gestoßen, jenes Gefäß, mit dem das Blut Isa ibn Mariyams bei der Kreuzigung aufgefangen worden war. Hatten Sayd und seine Gefährten diesen Gral, dem man nachsagte, Unsterblichkeit zu verleihen, gefunden?
    Plötzlich fühlte sich Malkuth, als würde der Dschinn nicht nur Hassans Körper, sondern auch seinen eigenen Verstand beleben. Hatten die Worte des Spions zunächst nicht vielSinn ergeben, so setzten sich die einzelnen Bruchstücke jetzt wie ein Mosaik vor seinem geistigen Auge zusammen.
    Kein Zweifel, David, Vincenzo und die anderen führten den Heiligen Gral mit sich und wollten ihn wohl dem Anführer der Christen übergeben. Aus welchem ekelerregend noblen Ziel auch immer. Vielleicht wollten sie sogar ein paar Juden freikaufen, die im Christenland verfolgt wurden.
    Malkuth war das vollkommen egal. Er wollte nur eines: den Heiligen Gral in seine Finger bekommen und prüfen, ob er wirklich Unsterblichkeit verlieh.
    »Du kannst gehen«, sagte er zu dem Spitzel, den er über seine Gedanken beinahe vergessen hatte. Der Mann blickte verwundert zu seinem Herrn auf, doch dann erhob er sich und verließ den Saal.
    Malkuth folgte ihm nur wenige Augenblicke später. Aisha Qandisha bereitete sich gewiss schon auf ihre Abreise vor.
    Vor Aisha Qandishas Quartier schwebten die beiden Wächter-Dschinn und musterten ihn feindselig.
    »Ich muss eure Herrin sprechen. Es ist wichtig.«
    Dank der Verbindung, die sie zu ihrer Herrin hatten, war es nicht nötig, dass sie ihn meldeten. Nach einigen Augenblicken, die die Dschinnkönigin wohl brauchte, um sich zu entscheiden, wandten sie sich zur Seite und öffneten die Tür.
    Aisha stand an einem der Fenster und blickte auf die Wüste hinaus.
    »Ich beneide dich, Malkuth«, sagte sie, als wüsste sie nicht, dass er wegen eines Anliegens hier war. »Diese Aussicht ist wahrhaft prächtig. Wenn ich daheim zum Himmel blicken will, muss ich auf einen Berg steigen. Ansonsten sehe ich nur Felsen ringsherum.«
    »Euch stünde es frei, einen anderen Palast zu wählen«, entgegnete er, woraufhin sich Aisha umwandte.
    »Nein, diese Freiheit habe ich nicht. Du weißt vielleicht, wie

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