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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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Urteil.
    »Brüder und Schwestern im Blute, hört meine Entscheidung«, begann er. »Der Meistervampir Gordon und all die, die von seinem Blut sind, und all jene, die ihm folgen, gleich ob Mensch oder Vampir, sind des Todes! Niemand soll verklagt werden, der einen der ihren tötet. Wird Gnade gewährt, so liegt das im Ermessen eines Meisters. Daniel Gordon selbst ist des Todes und hat kein Recht auf Pardon, er ist hiermit vogelfrei. Kein Clan ist verpflichtet, diejenigen von Mereley und Leonhardt in ihrer Vendetta zu unterstützen, aber es ist auch untersagt, Gordon in irgendeiner Weise beizustehen. Wer das tut, fällt ebenfalls unter dieses Urteil.
    Das heilige Messer bleibt vorerst in der Obhut des Jägers JuliusLawhead, bis der Rat anderes entscheidet oder der Jäger aufgrund seines Vergehens gerichtet wird.
    Da Adrien Mory aus dem Hause Mereley nicht mehr unter uns weilt, benötigt der Distrikt Los Angeles einen neuen Jäger. Jeder Clan ist verpflichtet, einen Vampir aus seiner Mitte vorzuschlagen, der die Aufgabe bestmöglich erfüllen kann. Bis der Rat zu einer Entscheidung gekommen ist, wird Julius Lawhead sämtliche Urteile vollstrecken.«
    Curtis erhob sich und neigte den Kopf vor Andrassy. »Mein Fürst, darf ich das Messer gegen Gordon ins Feld führen?«
    »Es ist in deinem Clan, du magst darüber verfügen.«
    Liliana Mereley schien erleichtert, doch die anderen Meister sahen einander überrascht an. Dem Fürst entging die Unruhe nicht. Er stand auf und sah in die Runde. »Möchte jemand etwas sagen?«
    Niemand sprach, zwei Clanherren wichen sogar seinem Blick aus.
    »Dann ist diese Ratssitzung hiermit beendet.« Damit zog der Fürst sich zurück.
    Amber kam das alles noch völlig unwirklich vor. Ein Krieg, mitten in LA! Und womöglich würde es kein Mensch mitbekommen, der nicht Verbindung zur geheimen Welt der Vampire hatte.
    Curtis tauschte einen Blick mit Liliana, dann klopfte er mit der Hand auf den Tisch. Die Vampire, die zum Teil schon aufgestanden waren, wandten sich erneut ihm zu.
    »Meister Daniel Gordon wird noch heute Nacht erfahren, was es heißt, uns anzugreifen! Wir werden seinen Clan zerschlagen! Ihn vernichten! Von euch erbitten wir nur eines«, er sah in die kalten Gesichter der anderen Meister. »Lasst keinen aus seinem Clan in eure Reviere entkommen.«
    Eine blonde Meisterin nickte. »Bei meiner Ehre, keiner aus seiner Brut wird lebend mein Territorium durchqueren.«
    Dieanderen Meister leisteten ähnliche Versprechen, aber mehr Unterstützung gaben sie nicht. Dann löste sich die Versammlung endgültig auf.
    Kapitel38
    Wir verließen die Villa.
    Die Mereleys und Leonhardts blieben zurück, während sich der Parkplatz langsam leerte. Ich hielt mich mit meiner kleinen Camarilla etwas abseits von den anderen, unsicher, was von mir erwartet wurde.
    Curtis und Liliana standen still wie Statuen. Sie hatten Kontakt zu ihren Dienern aufgenommen, um alle verfügbaren Kämpfer zu alarmieren und nach Downtown in Gordons Revier zu schicken, wo wir mit ihnen zusammentreffen würden.
    Ich war Amber dankbar für die Kraft, die sie mir geliehen hatte. Jetzt hielt ich sie im Arm und gab ihr als warmen, wohltuenden Strom zurück, was ich ihr so ruppig genommen hatte.
    Endlich sah Curtis zu mir hinüber und musterte uns vier.
    » Julius, komm mit mir « , befahl er, und meine Angst war mit einem Schlag zurück. Würde er mich entgegen meiner Vermutung doch jetzt richten? Würde er mich am Ende sogar für meinen Verrat töten?
    »Curtis ruft mich, Amber. Warte hier mit Brandon und Christina. Komm auf keinen Fall zu mir, ganz gleich, was geschieht.«
    Amber sah mich erschrocken an. Ich drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn, vielleicht den letzten, und ging zu meinem Meister.
    »Folgemir«, sagte Curtis knapp.
    Wir gingen ein Stück und blieben dann im Schatten eines efeubewachsenen Torbogens stehen. Curtis’ Augen leuchteten in der tintenschwarzen Dunkelheit. Hier war die Nacht so dicht und schwer, dass nicht einmal das Mondlicht herfand.
    Nach der kleinen Hölle im Rat erschien mir die Konfrontation mit Curtis wie der drohende Weltuntergang, mit Pauken und Trompeten. Mein Herz schlug zum Zerspringen.
    Eine Weile sah er mich nur an, und ich merkte, wie müde er war. Es war eine Müdigkeit nicht von Tagen, sondern Jahrhunderten. Doch dann spürte ich seine Emotionen wie Nadelstiche.
    »Du hast mich vor dem Rat blamiert, Julius. Du hast meine Position in Frage gestellt.«
    Ich hielt den Blick

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