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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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mit Magie.
    Meine Messer gruben sich bis zum Heft in seinen Bauch. Warm, fast heiß strömte sein Blut über meine Hände. Ich drehte die Klingen und stieß sie aufwärts, um mehr Schaden anzurichten.
    Tristan brüllte wie ein Stier und verankerte beide Arme hinter meinem Rücken. Als sich seine Zähne in meinen Hals gruben, schrie auch ich.
    Meine Arme waren eingeklemmt. Er hielt mich so dicht an sich gepresst, dass ich auch meine Beine nicht mehr richtig einsetzen konnte.
    Die Möglichkeiten waren begrenzt. Ich verbiss mich ebenfalls in seinem Hals, trank sein heißes Blut, zerfetzte, zerstörte. Er zuckte zurück. Sofort ließ ich ein Messer los, umfassteden Griff des anderen mit beiden Händen und stieß es mit aller Kraft höher.
    Tristan taumelte und schrie seine Qual in mein Fleisch, doch er ließ nicht los. Die Klinge stieß gegen Knochen, es mussten die Rippen sein. Tristans Zähne zerrten an mir wie ein wütender Köter an einem Stück Fleisch. Muskeln rissen, und ich schrie auf.
    Während ich meinem Schmerz Luft machte, rammte ich das Messer tiefer und tiefer in seinen Brustkorb. Er röchelte, und als ich die Lunge durchpflügt hatte, war ich plötzlich frei.
    Der Rhythmus seines Herzens donnerte verzweifelt gegen den Stahl. Tristan hatte ausgekämpft. Er stand vor mir und hatte die Hände sinken lassen.
    Verwunderung mischte sich in seinen Blick, dann neigte er seinen Kopf und bot mir die unversehrte Seite seines Halses dar.
    Erwartete er wirklich Schonung von mir? Das war so absurd, dass ich trocken auflachte.
    Mein Gegner hob erschrocken den Kopf. Blut rann aus seinem Mund, meines, aber mehr noch sein eigenes. »Bitte, Gnade«, würgte er, als hätte ich den Sinn der ritualisierten Geste nicht verstanden.
    Die Luft war getränkt von Blut und dem säuerlichen Geruch nach Eingeweiden.
    »Kein Pardon. Es endet jetzt«, knurrte ich.
    Tristan nickte. Er würde nicht mehr kämpfen und auch nicht um sein Leben betteln. Gefasst schloss er die Augen und erwartete einen schnellen Tod.
    Ich legte die Linke um seinen Nacken, fasste das glitschige Messer fester und rammte es mit einem letzten Stoß in sein Herz. Der Trommelschlag endete abrupt.
    Als Tristan zu Boden fiel, ging die Tür auf.
    Ich fuhr herum und hielt noch immer das Messer in meinerHand. Zu meinen Füßen lag Tristans verrenkter Körper in einem See aus Blut.
    Gordons Diener Nate richtete eine Pistole auf mich. Ich stand völlig ohne Deckung. Bei meinem Anblick öffnete der Mann überrascht den Mund, dann krachten zwei Schüsse.
    Er hatte nicht einmal geblinzelt.
    Ich brach zusammen und brüllte mir die Seele aus dem Leib. Beide Beine, er hatte mir in die Knie geschossen! Ich hörte meine eigene Stimme nicht, so laut waren die Schüsse in dem kleinen Raum gewesen. Meine Ohren waren taub, und die dumpfe Stille wurde nur von einem hohen Pfeifen durchbrochen.
    Ich wälzte mich schreiend auf dem Boden und umklammerte meine Oberschenkel. Das Messer war mir längst aus den Händen gefallen.
    Nate trat es zur Seite.
    »Verfluchter Dreckskerl«, schrie er mit Blick auf die toten Vampire. »Gordon!«
    Noch immer hielt er die Waffe mit beiden Händen und zielte vage in meine Richtung. Als er sah, dass von mir keine Gegenwehr mehr zu erwarten war, trat er nach meinem Gesicht.
    Ich riss viel zu spät die Arme hoch. Die Schuhspitze traf mich an der Stirn. Die Arme über den Kopf gekrümmt erwartete ich weitere Tritte, doch Nate wandte sich zur Tür.
    Verschwommen nahm ich wahr, dass andere Vampire hereinkamen, darunter Gordon.
    Eine dunkelhaarige Frau riss mir die Stiefel von den Beinen, während zwei andere mich festhielten. Diesmal durchsuchten sie mich gründlich und fanden auch meine letzten Messer.
    Gordon blieb in der Tür stehen und beobachtete das Spektakel.
    Ichbiss und schlug wie rasend um mich. Aber jetzt war ich kein ernstzunehmender Gegner mehr. Sie schleiften mich zu den Ketten. Ein Eisen nach dem anderen schloss sich um meine Gelenke. Die Ketten waren kurz und für einen stehenden Gefangenen gedacht.
    Doch Nate hatte mir die Beine zerschossen. Ich konnte nicht stehen!
    Ich weinte und flehte wie ein Kind, doch Gordons Vampire lachten nur. Zuletzt hielten zwei meinen Kopf zurück, während die Dunkelhaarige einen engen eisernen Ring um meinen Hals legte.
    Ich hatte meinen Widerstand aufgegeben. Die Vampire traten und schlugen mich, doch dies war nichts gegen den Schmerz in meinen Beinen.
    »Da hast du ihn«, sagte die Unsterbliche und schlich zu ihrem

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