Septembermann: Lovestory (German Edition)
kein schlec htes Omen ist. Hatten Jane und Cora das nahende Donnergrollen geahnt und haben deshalb frühmorgens am Telefon rumgealbert? Jane! Coras Verstand schaltet sich ein. Sie muss ihre Stiefschwester warnen vor dieser sich anbahnenden Katastrophe. Sie ist allein im Haus, ihre Eltern sind mit Tino und Ben in den Stuttgarter Zoo gefahren.
Cora greift geistesgegenwärtig zum Telefon. Geh ran, Jane! Sie werkelt gewiss im Garten, seit sie ihren grünen Daumen en tdeckt hat und das Handy liegt verwaist in der Wohnung.
Cora beschließt, eine halbe Stunde zu warten, bevor sie zu Jane geht. Es wird ein Antrittsbesuch, der mit einem freundl ichen Hallo beginnt und einem liebenswerten Ade endet, redet sie sich ein. Sie sind erwachsene Menschen. Punkt. Warum zittert sie dann am ganzen Leib vor Aufregung?, fragt sie sich.
*
An diesem Freitag den Dreizehnten klingelt es ebenso an Janes Haustür. Sie vernimmt Struppis Begrüßungswauwau. Da sie Peter später erwartet, vermutet sie es ist Veronika vom gegenüberliegenden Grundstück. Sie zieht gelassen im Gehen ihr Top über das Bustier und flutscht durch die geräumige Diele, in der die Sonnenstrahlen auf dem Parkett tanzen zum Hauseingang. Sie bringt keinen Ton über die Lippen und verblüfft schnellen ihre Augenbrauen nach oben.
„Du siehst blendend aus“, verkündet der Besucher und gibt ihr einen Wangenkuss. Ein Freudenschwall durchfl utet seinen Körper.
„Die Schwangerschaft steht dir exze llent. Du wohnst bei Schneiders? Cora hat es mir verklickert. Das ist ein imposantes Anwesen.“
Sein Blick wandert zum malerischen Bi rkenwäldchen am Wegrand gegenüber der blühenden Wiese und er drückt beeindruckt den Zeigefinger auf die Oberlippe.
„Ausreichend Platz für zwei Familien. Wie geht es dir?“, wendet er sich zu Jane und überreicht ihr einen Somme rblumenstrauß.
Zwei Familien? Bei Schneider? Jane ist konsterniert und überbrückt ihre Ratlosi gkeit, indem sie Sascha hereinbittet und die Tür freigibt. Er folgt ihr in das Wohnzimmer, das auf ihn eine behagliche Atmosphäre ausstrahlt.
„Darf ich dir etwas anbieten?“ Sie setzt sich ihm gege nüber auf die Armlehne.
„Es ist b equemer für uns.“
„Für uns?“
„Ich erwarte Zwillinge.“
„Meine Süße, es fällt mir schwer, mit wenigen Worten mein Erlebtes seit meinem Weggehen auf einen Nenner zu bringen, deshalb das Wichtigste vo rweg, ich stehe zu allem.“
„Sascha, das ist unerheblich. Ich bin glücklich, so wie es ist.“
„Du willst alles allein bewerkstelligen? Dein verdammter Stolz!“
Ihr Ehering blitzt sichtbar, warum reagiert Sascha mit Ign oranz?
„Ein Pärchen? Jane, wer, wenn nicht ich, ist der Vater unserer B abys?“
„Ich habe dich während unserer Beziehung nie betrogen. Am Tag vor unserem Musicalbesuch bin ich einem Mann begegnet und es ist passiert“, erklärt sie ihre neue Lebenssituation und windet sich auf der Sesselkante.
„Er? Wer ist dieser Kerl? Der Vater? Lachhaft.“
Die Zornesfalte an der Schläfe seines hübschen braun gebrannten Gesichtes läuft rot an und seine nussbraunen Samtaugen hetzen über Janes Körper.
Jane kennt diese aufgepeitschte feurige Blic kzange. Es droht ein Gefühlsdonner und im nächsten Moment springt er aus dem Dreisitzer.
„Du rassige Schönheit mit Traumkurven“, haucht er verwegen.
Janes Herz, das Peter gehört, schlägt bis an die Gurgel. Sascha ist Vergangenheit. Er sieht mit seinen verliebten schokoladenfarbenen Glutaugen in ihr Dekolleté. Jane will sich von der Sessellehne aufrichten aber der Babybauch hindert sie daran und sie weicht mit dem Oberkörper demonstrativ zurück. Ihr Hals wird immer länger. Ihr Exfreund berührt ihren Nacken, seine kräftigen Handbewegungen sind allumfassend und das Spiel seiner Lippen hektisch heiß. Er giert sich, verloren aller Sinne, an ihrem Mund fest und rutscht in den Ausschnitt.
„Ich habe ein Recht sie zu berü hren.“
„Was hast du? Du bist von uns gegangen , über Nacht. Ohne ein persönliches Wort über das Warum.“
Er überhört ihre Vorwürfe. Seine Welt, die Wochen vergebl ichen Sehnens nach seiner Süßen, kracht über ihn zusammen. Schweißperlen bilden sich auf seiner gleichmäßigen Stirn, als er Jane umarmt.
„Zeig mir bitte deinen Busen, ich muss ihn sehen.“
Er wird sein eigen Fleisch und Blut ernähren. Ihre Kurven machen ihn schwindelig und unverfroren greift er zu. Immer, immer wieder.
„Janie, ich liebe dich“, säuselt er
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