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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Temperatur sank beträchtlich, und die Luft lud sich elektrisch auf. Bald rollte warnend ein erster Donner über den Himmel, und große Regentropfen fielen. Jenna blickte über das graue Wasser und fragte sich, wie sie nach Hause finden sollten.
    In der Ferne, auf einer der Inseln, die am weitesten weg waren, sah Junge 412 einen flackernden Lichtschein. Tante Zelda entzündete ihre Sturmkerzen und stellte sie in die Fenster.
    Die Kanus nahmen Geschwindigkeit auf und hielten auf das Licht zu, als der nächste Donner grollte und ein Wetterleuchten den Himmel erhellte.
    Tante Zeldas Tür stand offen. Sie erwartete sie.
    Sie machten die Kanus am Schuhabkratzer neben der Vordertür fest und gingen hinein. In der Hütte war es merkwürdig still. Tante Zelda war in der Küche beim Boggart.
    »Wir sind wieder da!«, rief Jenna.
    Tante Zelda kam aus der Küche und schloss leise die Tür hinter sich. »Habt ihr ihn gefunden?«, fragte sie.
    »Gefunden? Wen denn?«
    »Na, den Lehrling. Septimus.«
    »Ach so, den.« Seit ihrem Aufbruch am Morgen war so viel geschehen, dass Jenna ganz vergessen hatte, warum sie eigentlich losgefahren waren.
    »Gott sei Dank«, sagte Tante Zelda, »ihr habt es noch geschafft. Es wird schon dunkel.« Sie eilte zur Tür, um sie zu schließen.
    »Ja, es ist...«
    »Hilfe!«, schrie Tante Zelda, als sie das Wasser sah, das über ihre Türschwelle schwappte. Und die beiden Kanus, die draußen schaukelten.
    »Alles ist überflutet! Die Tiere! Sie ertrinken.«
    »Es geht ihnen gut«, versicherte ihr Jenna. »Die Hühner hocken alle oben auf dem Hühnerboot – wir haben sie gezählt. Und die Ziege ist aufs Dach geklettert.«
    »Aufs Dach?«
    »Ja, wir haben sie gesehen. Sie frisst das Dachstroh.«
    »Oh. Oh, schön.«
    »Die Enten sind wohlauf, und die Kaninchen, na ja, ich glaube, ich habe sie herumschwimmen sehen.«
    »Herumschwimmen?«, rief Tante Zelda. »Kaninchen schwimmen nicht herum.«
    »Die aber schon. Ich bin an einigen vorbeigekommen, die sich einfach auf dem Rücken treiben lassen. Als würden sie ein Sonnenbad nehmen.«
    »Ein Sonnenbad?«, kreischte Tante Zelda. »In der Nacht?«
    »Tante Zelda«, sagte Jenna streng, »vergiss die Kaninchen. Ein Unwetter zieht herauf.«
    Tante Zelda beruhigte sich und musterte die drei durchnässten Gestalten. »Entschuldigt. Wo bin ich denn nur mit meinen Gedanken? Kommt, trocknet eure Sachen am Kamin.«
    Als Jenna, Nicko und Junge 412 dampfend am Kamin standen, spähte Tante Zelda wieder hinaus in die Nacht. Dann schloss sie leise die Haustür.
    »Da draußen sind dunkle Kräfte am Werk«, raunte sie. »Ich hätte es merken müssen, aber Boggart ging es schlecht, sehr schlecht ... und dann die Vorstellung, dass ihr da draußen seid ... ganz auf euch allein gestellt.« Tante Zelda erschauderte.
    »Das war DomDaniel«, erklärte ihr Jenna. »Er ist ...«
    »Was ist er?«
    »Furchtbar«, antwortete Jenna. »Wir haben ihn gesehen. Auf seinem Schiff.«
    »Ihr habt was?«, rief Tante Zelda und sperrte den Mund auf. Sie traute ihren Ohren nicht. »Ihr habt DomDaniel gesehen? Auf der Vergeltung ? Wo?«
    »Am Deppen Ditch. Wir sind einfach raufgeklettert und ...«
    »Wo raufgeklettert?«
    »Na, die Strickleiter. Wir sind auf das Schiff ...«
    »Ihr ... ihr wart auf der Vergeltung ?« Tante Zelda konnte es nicht fassen. Jenna bemerkte, dass ihre Tante erbleicht war und ihre Hände leicht zitterten.
    »Kein gutes Schiff«, sagte Nicko. »Riecht schlecht und macht überhaupt einen schlechten Eindruck.«
    »Du warst auch dabei?«
    »Nein«, antwortete Nicko, der er es jetzt bereute, dass er nicht mitgegangen war. »Ich wollte, aber mein Unsichtbarkeitszauber war nicht gut genug, darum bin ich unten geblieben. Bei den Kanus.«
    Tante Zelda brauchte ein paar Sekunden, um das alles zu verarbeiten. Sie sah Junge 412 an.
    »Also, du und Jenna, ihr wart auf dem Schiff dieses Schwarzkünstlers ... ganz allein ... zwischen all dieser schwarzen Magie. Wozu denn?«
    »Na ja, wir haben Alther getroffen, und ...«, versuchte Jenna zu erklären.
    »Alther?«
    »Ja, und er hat uns gesagt, dass Marcia ...«
    »Marcia? Was hat denn Marcia damit zu tun?«
    »Sie ist doch von DomDaniel gefangen genommen worden«, sagte Junge 412. »Und Alther meinte, sie sei vielleicht auf dem Schiff. Er hatte Recht. Wir haben sie gesehen.«
    »Du liebe Zeit. Das wird ja immer schlimmer.« Tante Zelda sank in den Sessel vor dem Kamin. »Was ist nur in diesen alten Plagegeist gefahren?«, schimpfte

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