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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Wellen, die gegen die kalten Steine schlugen. Plötzlich fühlte sie sich sehr allein. Sie drehte sich um und kehrte am verschneiten Flussufer entlang zum Cafe zurück, aus dessen Fenstern gelbes Licht fiel und ihr entgegenleuchtete.
    Die Gesichter einiger Gäste blickten in die Nacht heraus, aber sie schienen von der kleinen Gestalt, die durch den Schnee stapfte und den Steg hinaufeilte, keine Notiz zu nehmen.
    Als Sally die Tür aufstieß und in die warme, von Geplapper erfüllte Cafestube trat, bemerkten einige Gäste, die häufiger bei ihr einkehrten, dass sie irgendwie anders war als sonst. Und sie hatten Recht. Es war ungewöhnlich für Sally, dass sie nur einen Gedanken im Kopf hatte.
    Wie lange würde es dauern, bis der Jäger auftauchte?

* 10 *
    10.  Der Jäger
     

    G e nau acht Minuten und zwanzig Sekunden, nachdem Sally der Muriel am Kai nachgewinkt hatte, traf der Jäger mit seiner Meute auf der Müllkippe Schönblick ein. Sally hatte jede dieser fünfhundert Sekunden mit einer wachsenden Angst im Bauch durchlitten. Und was hatte sie getan?
    Sie hatte nach ihrer Rückkehr kein Wort gesprochen, doch etwas in ihrem Verhalten hatte die meisten Gäste veranlasst, rasch ihr Bier auszutrinken, die letzten Reste Gerstenkuchen hinunterzuschlingen und zügig in der Nacht zu verschwinden. Nur die Nordhändler waren noch da. Sie saßen vor ihrem zweiten Krug Springo Spezial und unterhielten sich leise in ihrem trauervollen Singsang. Selbst der Spüljunge war weg.
    Sally hatte einen trockenen Mund, und ihre Hände zitterten. Sie kämpfte gegen das überwältigende Verlangen an, einfach davonzulaufen. Beruhige dich, Mädchen, sagte sie sich. Da musst du durch. Du weißt von nichts. Der Jäger hat keinen Grund, dir zu misstrauen. Aber wenn du jetzt wegläufst, weiß er, dass du in die Sache verwickelt bist. Und er wird dich finden. Er findet jeden. Bleib, wo du bist, und verlier nicht die Nerven.
    Der Sekundenzeiger der großen Cafeuhr tickte weiter.
    Tick ... tick ... tick ...
    Vierhundertundachtundneunzig Sekunden ... Vierhundertundneunundneunzig Sekunden ... Fünfhundert.
    Der gleißende Strahl eines Suchscheinwerfers strich über die Kuppe des Müllbergs.
    Sally rannte zum Fenster und sah mit pochendem Herzen hinaus. Dunkle Gestalten, deren Umrisse sich gegen das Scheinwerferlicht abhoben, schwärmten über den Hügel. Der Jäger hatte seine Meute mitgebracht. Wie Marcia befürchtet hatte.
    Sally beobachtete die Gestalten und versuchte zu erkennen, was sie taten. Sie hatten sich um die Rattentür versammelt, die Marcia mit einem Schließ- und Schweißzauber blockiert hatte. Zu Sallys Erleichterung hatten sie offenbar keine Eile, ja, es hatte ganz den Anschein, als ob sie sich köstlich amüsierten. Vereinzelte Rufe wehten zum Cafe herüber. Sally spitzte die Ohren. Was sie verstand, ließ sie erschauern.
    »... Zauberergesindel ...«
    »... die Ratten sitzen hinter der Rattentür fest...«
    »... lauft nicht weg, ha-ha. Wir kommen euch holen ...«
    Sally sah, wie die Gestalten an der Rattentür immer aufgeregter wurden, da die Tür all ihren Versuchen, sie zu öffnen, widerstand. Etwas abseits wartete eine einsame Gestalt und sah zu. Der Jäger, wie Sally richtig vermutete.
    Plötzlich verlor der Jäger die Geduld. Er stapfte zu der Rattentür, entriss einem seiner Leute eine Axt und hieb wütend auf die Tür ein. Lautes Scheppern drang zum Cafe herunter. Schließlich wurde das verbogene Gitter der Rattentür auf die Seite geworfen, und einer aus der Meute musste in die Röhre kriechen und sich durch den Abfall graben. Ein Scheinwerfer wurde direkt auf den Ausgang gerichtet, und die Meute versammelte sich darum herum. Sally sah im grellen Licht ihre Pistolen funkeln. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Bald mussten sie entdecken, dass die Beute entwischt war.
    Es dauerte nicht lange.
    Eine schmutzige Gestalt tauchte aus dem Müllschlucker auf. Der Jäger war offensichtlich außer sich. Er packte den Mann, schüttelte ihn heftig und schleuderte ihn zur Seite, sodass er den Müllberg herunterpurzelte. Dann kauerte er sich nieder und spähte ungläubig in den leeren Müllschlucker. Mit einem Wink befahl er dem Kleinsten aus der Meute, in die Röhre zu kriechen. Der Betreffende zauderte, wurde aber hineingestoßen, und zwei Meutenwächter postierten sich mit gezückten Pistolen am Eingang.
    Der Jäger schritt langsam zum Rand der Müllkippe. Er musste seine Fassung wiedergewinnen, nachdem er festgestellt hatte, dass

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