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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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winkte, doch sie schienen sie nicht zu bemerken. Sie wirkten geistesabwesend und taumelten leicht, als sei ihnen schwindlig. Nun, da sie näher kamen, konnte Sally sehen, dass sie sich bei den Personen nicht geirrt hatte.
    »Silas Heap!«, schrie sie zornig.
    Die fünf erschraken und starrten sie an.
    »Pst!«, zischten fünf Stimmen so laut, wie sie zu zischen wagten.
    »Von wegen pst!«, rief Sally. »Was fällt Ihnen ein, Silas Heap? Ihre Frau verlassen wegen dieses ... Flittchens.« Sally drohte Marcia mit dem Zeigefinger.
    »Flittchen?« Marcia schnappte nach Luft.
    »Und auch noch diese armen Kinder mitnehmen«, sagte Sally zu Silas. »Wie können Sie nur?«
    Silas watete durch den Müll zu Sally. »Wovon reden Sie eigentlich?«, fragte er. »Und würden Sie bitte leiser sein!«
    »Pst!«, machten drei Stimmen hinter ihm.
    Sally beruhigte sich.
    »Tun Sie es nicht, Silas«, flüsterte sie heiser. »Sie dürfen Ihre liebenswerte Frau und Ihre Familie nicht verlassen. Bitte!«
    Silas blickte verwirrt. »Will ich doch gar nicht. Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Nicht?«
    »Nein!«
    »Pst!«
    Auf dem beschwerlichen Weg nach unten erklärte er Sally, was geschehen war. Sie machte große Augen und sperrte den Mund auf. Er erzählte ihr so viel, wie er für nötig hielt, um sie auf ihre Seite zu ziehen – und das war praktisch alles. Silas begriff, dass sie nicht nur auf Sallys Verschwiegenheit angewiesen waren, sondern auch ihre Hilfe gut gebrauchen konnten. Aber Marcia war davon nicht so überzeugt. Sally Mullin gehörte nicht unbedingt zu den Menschen, die sie um Hilfe bitten würde. Marcia beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    »Also«, sagte sie mit gebieterischer Stimme, als sie am Fuß des Müllbergs angelangt waren und wieder festen Boden unter den Füßen hatten. »Wir müssen damit rechnen, dass der Jäger und seine Meute jeden Augenblick unsere Verfolgung aufnehmen.«
    Angst huschte über Sallys Gesicht. Sie hatte schon vom Jäger gehört.
    Marcia blieb ruhig und dachte praktisch. »Ich habe den Müllschlucker wieder mit Abfall gefüllt und die Rattentür mit einem Schließ- und Schweißzauber belegt. Mit etwas Glück glaubt er, wir sitzen noch in der Falle.«
    Nicko erschauderte bei der Vorstellung.
    »Aber lange wird ihn das nicht aufhalten«, fuhr Marcia fort. »Und dann wird er sich auf die Suche machen – und Nachforschungen anstellen.« Marcia sah Sally an, als wollte sie sagen: Und bei dir wird er damit anfangen.
    Alle wurden still.
    Sally erwiderte standhaft Marcias Blick. Sie wusste, worauf sie sich einließ. Gut möglich, dass sie sich eine Menge Ärger aufhalste, aber sie war eine treue Freundin.
    Sie würde es tun.
    »Also gut«, sagte Sally entschlossen. »Bis er hier ist, müsst ihr möglichst weit weg sein, richtig?«
    Sally führte sie zur Schlafbaracke hinter dem Cafe, in der schon viele erschöpfte Reisende ein warmes Bett für die Nacht gefunden hatten, und auch saubere Kleidung, sofern sie welche benötigten. Um diese Abendstunde war die Baracke leer. Sally zeigte ihnen, wo die Sachen zum Anziehen lagen, und forderte sie auf, sich so viel zu nehmen, wie sie brauchten. Es werde eine lange kalte Nacht werden. Rasch füllte sie einen Eimer mit heißem Wasser, damit sie den gröbsten Schmutz abwaschen konnten, dann eilte sie hinaus mit den Worten: »Wir sehen uns in zehn Minuten unten an der Anlegestelle. Ihr könnt mein Boot haben.«
    Jenna und Nicko waren froh, aus ihren schmutzigen Sachen zu kommen, doch Junge 412 stellte sich quer. Er hatte heute schon oft genug die Kleider gewechselt und wollte partout das anbehalten, was er jetzt trug, auch wenn es nur ein feuchter und verdreckter Zaubererpyjama war.
    Schließlich war Marcia gezwungen, einen Reinigungszauber anzuwenden und den Jungen mithilfe eines Kleiderwechselzaubers in einen dicken Seemannspullover nebst Hose und Schaffelljacke zu stecken. Silas hatte zudem einen hellroten Filzhut für ihn gefunden.
    Marcia war sauer, weil sie diese Zauber anwenden musste. Sie wollte ihre Kräfte schonen, denn sie hatte das ungute Gefühl, dass sie später noch ihre ganze Energie benötigen würde, um sie in Sicherheit zu bringen. Gewiss, sie hatte ein wenig Energie für ihren Sekunden-Schnellreinigungszauber verbraucht – wegen des widerlichen Zustands ihres Umhangs war ein Minuten-Schnellreinigungszauber daraus geworden, und dennoch waren nicht alle Soßenflecken herausgegangen. Aber in Marcias Augen war der Umhang eines

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