Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
schnappte sich eine Scheibe Toast und stellte zu seiner Überraschung fest, dass er einen Mordshunger hatte. Tante Zelda kehrte mit einem Krug heißer Milch zum Kamin zurück.
    »Nicko!«, lächelte sie. »Wie groß du geworden bist, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe! Damals warst du noch ein kleines Kind. Das waren noch Zeiten, als ich deine Eltern regelmäßig in den Anwanden besuchte. Glückliche Zeiten.«
    Tante Zelda seufzte und reichte Nicko seine Milch.
    »Und unsere Jenna erst!« Tante Zelda schenkte ihr ein breites Lächeln. »Ich wollte euch immer mal besuchen kommen, aber als die ... aber dann wurde alles so schwierig. Aber Silas hat die verlorene Zeit wieder aufgeholt und mir alles über euch erzählt.«
    Jenna lächelte ein wenig schüchtern, froh, dass Tante Zelda »unsere« gesagt hatte. Sie nahm den Becher, den die Tante ihr hinhielt, und blickte verschlafen ins Feuer.
    Eine zufriedene Stille kehrte ein, die nur durch das Schnarchen von Maxie und Silas im Obergeschoss und das Mampfen der Kinder im Erdgeschoss unterbrochen wurde. Jenna, die neben dem Kamin an der Wand saß, meinte nach einer Weile ein leises Miauen aus der Wand zu hören. Da sie aber dachte, das sei unmöglich, nahm sie an, dass es von draußen kam, und achtete nicht weiter darauf. Doch das Miauen hörte nicht auf. Es wurde sogar immer lauter und, wie Jenna fand, immer ungehaltener. Sie legte ein Ohr an die Wand und vernahm deutlich das Miauen einer ärgerlichen Katze.
    »Da ist eine Katze in der Wand ...«, sagte Jenna.
    »Erzähl weiter«, sagte Nicko, »den kenne ich noch nicht.«
    »Das ist kein Witz. Da ist wirklich eine Katze in der Wand. Ich kann sie hören.«
    Tante Zelda sprang auf. »Ach du grüne Neune! Ich habe Berta ganz vergessen. Jenna, Liebes, würdest du Berta bitte die Tür aufmachen?«
    Jenna sah sie verwirrt an. Tante Zelda deutete auf eine kleine Holztür unten an der Wand neben ihr. Jenna zog an der Klappe. Sie flog auf, und herein watschelte eine zornige Ente.
    »Tut mir furchtbar Leid, liebe Berta«, entschuldigte sich Tante Zelda. »Hast du lange warten müssen?«
    Berta wackelte über den Haufen Decken und setzte sich ans Feuer. Die Ente war beleidigt. Sie kehrte Tante Zelda absichtlich den Rücken zu und plusterte die Federn auf. Tante Zelda bückte sich und streichelte sie.
    »Darf ich euch meine Katze Berta vorstellen«, sagte sie.
    Drei Augenpaare starrten sie entgeistert an. Nicko verschluckte sich an der Milch und bekam einen Hustenanfall. Junge 412 zog einen Flunsch. Er hatte gerade angefangen, Tante Zelda zu mögen, und jetzt stellte sich heraus, dass sie genauso verrückt war wie alle anderen.
    »Aber Berta ist doch eine Ente«, sagte Jenna. Einer musste es aussprechen, und zwar ganz offen, bevor sie alle anfingen, so zu tun, als sei die Ente eine Katze, nur um Tante Zelda ihren Willen zu lassen.
    »Ach so! Selbstverständlich ist sie momentan eine Ente. Genau genommen ist sie schon eine ganze Weile eine Ente, habe ich Recht, Berta?«
    Berta antwortete mit einem leisen Miauen.
    »Wisst ihr, Enten können fliegen und schwimmen und das ist in den Marschen ein großer Vorteil. Außerdem ist mir noch nie eine Katze begegnet, die es mag, wenn sie nasse Pfoten bekommt, und Berta bildet da keine Ausnahme. Also hat sie beschlossen, eine Ente zu werden und sich mit dem Wasser anzufreunden. Und das hast du doch, Berta, nicht wahr?«
    Sie bekam keine Antwort. Als richtige Katze war Berta vor dem Kamin eingeschlafen.
    Jenna streichelte der Ente versuchsweise das Gefieder, um festzustellen, ob es sich wie Katzenfell anfühlte, doch es war weich und glatt und fühlte sich genau an wie das Gefieder einer Ente.
    »Guten Tag, Berta«, flüsterte Jenna.
    Nicko und Junge 412 sagten nichts. Keiner von den beiden wollte mit einer Ente reden.
    »Arme alte Berta«, sagte Tante Zelda. »Sie muss oft draußen warten. Aber seit die Wabberschlammbraunlinge durch die Katzenklappe hier eingebrochen sind, verschließe ich die Klappe mit einem Zauber. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das für ein Schock für mich war, als ich an jenem Morgen die Treppe runterkam und das ganze Zimmer von diesen scheußlichen kleinen Kreaturen waberte. Wie ein Meer aus Schlamm. Sie saßen an den Wänden, steckten überall ihre langen knochigen Finger rein und glotzten mich mit diesen roten Knopfaugen an. Sie fraßen alles, und was sie nicht fressen konnten, machten sie schmutzig. Und natürlich brachen alle in dieses schrille Gekreische

Weitere Kostenlose Bücher