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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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oder?«, fragte Jenna.
    »Nein«, antwortete Nick. »Ich schätze, so ist er immer. Ist schon in Ordnung.«
    »Hoffentlich«, sagte Jenna.
    Sie gingen weiter um die Insel herum, bis sie ans stumpfe Ende des grünen »Eis« gelangten. Es bestand aus einem großen Grashügel mit kleinen runden Dornbüschen. Sie erklommen den Hügel, blieben oben stehen und betrachteten eine Weile den unter ihnen wabernden Nebel.
    Jenna und Nicko hatten kein Wort mehr gewechselt, um den Boggart nicht zu stören, doch jetzt fragte sie: »Hast du auch so ein komisches Gefühl unter den Füßen?«
    »Meine Stiefel drücken etwas«, erwiderte Nicko, »jetzt, wo du davon sprichst. Ich glaube, sie sind noch feucht.«
    »Nein. Ich meine den Boden unter deinen Füßen. Er fühlt sich irgendwie ... äh ...«
    »... hohl an«, ergänzte Nicko.
    »Ja, genau. Hohl.« Jenna stampfte kräftig mit dem Fuß auf.
    Der Boden war leidlich fest, aber irgendwie fühlte er sich anders an.
    »Das muss an den vielen Kaninchenhöhlen liegen«, sagte Nicko.
    Sie kletterten den Hang hinunter und hielten auf einen großen Teich mit einem hölzernen Entenhaus am Ufer zu. Ein paar Enten bemerkten sie und kamen in der Hoffnung durchs Gras gewatschelt, dass sie Brot mitgebracht hatten.
    »He, wo ist er denn hin?«, fragte Jenna plötzlich und sah sich nach Junge 412 um.
    »Wahrscheinlich ist er zur Hütte zurückgegangen«, antwortete Nicko. »Ich glaube, er ist nicht gern mit uns zusammen.«
    »Das Gefühl habe ich auch, aber sollten wir nicht auf ihn aufpassen? Vielleicht ist er in ein Schlammloch oder in einen Wassergraben gefallen, oder ein Braunling hat ihn sich geschnappt!«
    »Pst! Sonst weckst du noch den Boggart auf.«
    »Trotzdem, ein Braunling könnte ihn erwischt haben. Wir müssen ihn suchen.«
    Nicko war sich unschlüssig. »Tante Zelda ist bestimmt sauer, wenn wir ihn verlieren.«
    »Ich auch«, sagte Jenna.
    »Du magst ihn doch nicht etwa?«, fragte Nicko. »Dieser Blödmann hätte uns beinahe ans Messer geliefert.«
    »Er hat es nicht so gemeint«, sagte Jenna. »Inzwischen ist mir das klar geworden. Er hatte genauso Angst wie wir. Und überleg doch, er war wahrscheinlich sein Leben lang in der Jungarmee und hatte nie eine Mutter oder einen Vater. Nicht so wie wir. Ich meine, wie du«, korrigierte sie sich.
    »Du hattest immer eine Mutter und einen Vater, und du hast sie noch, du dumme Gans«, sagte Nicko. »Aber meinetwegen, suchen wir das Bürschchen, wenn du unbedingt willst.«
    Jenna überlegte, wo sie anfangen sollten. Sie schaute sich um, und dabei fiel ihr auf, dass sie die Hütte nicht mehr sehen konnte. Genau genommen konnte sie überhaupt nichts mehr sehen außer Nicko, und den auch nur, weil seine Laterne ein mattes rotes Licht warf.
    Der Nebel war gestiegen.

* 20 *
    20.  Junge 412

    J u nge 412 war in ein Loch gefallen. Es war keine Absicht gewesen, und er hatte keine Ahnung, wie es geschehen war, aber da saß er nun, irgendwo tief unter der Erde.
    Kurz bevor er in das Loch gefallen war, hatte er es endgültig satt gehabt, der Prinzessin und dem Zaubererjungen hinterherzulatschen. Die wollten ihn ja ohnehin nicht bei sich haben. Außerdem fror er und langweilte sich. Und so beschloss er, sich fortzustehlen und zur Hütte zurückzukehren. Vielleicht konnte er Tante Zelda eine Weile ganz für sich alleine haben.
    Und dann stieg der Nebel.
    Wenn er bei der Jungarmee etwas gelernt hatte, dann, mit solchen Situationen fertig zu werden. Oft war sein Zug in einer nebligen Nacht im Wald ausgesetzt worden und hatte allein zurückfinden müssen. Natürlich fanden nie alle zurück. Es war immer ein Pechvogel darunter, der auf hungrige Wolverinen stieß oder den Wendronhexen in die Falle ging, aber Junge 412 hatte immer Glück gehabt. Er wusste, wie man zügig und unauffällig durch Nacht und Nebel marschierte. Und so hatte er sich, lautlos wie der Nebel selbst, auf den Rückweg zur Hütte gemacht. Irgendwann kam er so dicht an Nicko und Jenna vorbei, dass sie ihn mit ausgestreckten Händen hätten berühren können, doch er schlüpfte leise vorbei, denn er genoss seine Freiheit und das Gefühl der Selbstständigkeit.
    Nach einer Weile gelangte er auf den grasbedeckten Hügel am Ende der Insel. Das verwirrte ihn, denn er war überzeugt, dass er ihn bereits überquert hatte und inzwischen der Hütte ganz nahe sein musste. Ob dies ein anderer Hügel war? Vielleicht gab es am anderen Ende der Insel auch einen. Er überlegte, ob er sich verirrt haben

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