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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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umschlang sie ihn noch fester, so dass jeder neue Atemzug flacher und mühsamer wurde. Langsam, ganz langsam quetschte sie das Leben aus ihm heraus.
    Simon schwebte daneben und sah grinsend zu – bis ihn ein spitzer Stein an der Hand traf. Verdutzt taumelte er nach hinten.
    »Du hast ihn getroffen!«, ertönte Jennas Stimme von unten. »Schnell, schieß noch mal!«
    Wolfsjunge brauchte keine Aufforderung. Seine Schleuder war bereits wieder geladen. Er zog das Band nach hinten und schoss einen kleinen runden Stein ab. Er traf Simon ins rechte Auge. Mit einem Schmerzensschrei stürzte er ab und schlug hart auf dem Boden auf. Die Schlange fiel von Septimus ab und folgte dem Beispiel ihres Meisters. Mit einem klatschenden Geräusch landete sie auf der Erde und kroch ins nahe Schilf davon. Halb ohnmächtig vom Sauerstoffmangel sank Septimus langsam nach unten. Jenna, Nicko und Wolfsjunge fingen ihn auf und legten ihn an den Wegrand. Sie waren so besorgt um ihn, denn er war leichenblass und hatte blau angelaufene Lippen, dass sie nicht bemerkten, wie Simon sich aufrappelte. Erst als Donners Hufschläge über den Dammweg dröhnten, schauten sie auf.
    In der einen Hand Donners Zügel, die andere vor dem verletzten rechten Auge, galoppierte Simon Heap davon, zurück in die Ödlande.

* 30 *
    30.  In den Marram-Marschen

    » J e tzt?«, fragte Stanley ungläubig. »Sie wollen, dass ich jetzt sofort zurückgehe?«
    »Hab ich doch eben gesagt«, erwiderte Tante Zelda barsch, die gerade Jennas Schärpe von Wolfsjunges verbrannten Händen gewickelt hatte und über das, was sie sah, nicht erfreut war.
    Stanley stand in der offenen Tür der Hüterhütte und blickte zu Jenna, Nicko und Septimus, die neben dem Drachenboot im Sonnenschein saßen. Jenna hatte einen sauberen weißen Verband um den Arm, und Septimus bekam wieder Farbe, nachdem er einen von Tante Zeldas Schlangenschutzkuchen gegessen hatte. Nicko ließ fröhlich die Füße ins warme Marschwasser baumeln.
    Stanleys Blick wanderte weiter zum Drachenboot. Es war das schönste Boot, das er je gesehen hatte, und er hatte schon viele gesehen. Der Bug war ein langer geschwungener Drachenhals, den schillernde grüne Schuppen bedeckten. Der Kopf war aus glänzendem Gold, und die Augen leuchteten in dunklem Drachengrün. Der breite, glatte Rumpf schimmerte golden in der Sonne, und an den beiden Längsseiten lagen zusammengefaltet zwei lederne grüne Drachenflügel. Am Heck, wo die mächtige Ruderpinne aus Mahagoni angebracht war, ragte der Schwanz des Drachen in die Höhe, und seine goldene Spitze blitzte in der Sonne. Es war ein friedliches und fröhliches Bild. Hier, auf Tante Zeldas Insel, fühlte sich Stanley sicher. Er wollte nicht schon wieder fort. Aber Tante Zelda hatte andere Pläne.
    »Es hat keinen Sinn, hier Däumchen zu drehen«, sagte sie zu ihm. »Wenn Sie sofort aufbrechen, sind Sie noch vor Einbruch der Nacht aus den Marschen heraus. Heute ist der längste Tag des Jahres und der beste, um durch das Marschland zu reisen. Den meisten Geschöpfen ist es viel zu heiß. Sie stecken unten im Schlamm, wo es kühl ist.«
    »Bis auf die Wabberwanzen«, widersprach Stanley und kratzte sich nachdenklich am Ohr. »Auf dem Weg hierher wurde ich von einem ganzen Schwärm verfolgt. Es juckt mich jetzt noch. Widerliche Biester.«
    »Sind Sie Ihnen in die Nase gekrochen?«, fragte Jenna, die zu Stanley an die Tür kam.
    »Was?«, fragte Stanley.
    »Die Wabberwanzen. Ob sie Ihnen in die Nase gekrochen sind. Das tun sie nämlich. Sie kriechen einem in die Nase und holen den ganzen ...«
    »Jenna, bitte!«, rief Tante Zelda. »Erspar uns die Einzelheiten. Wir alle wissen zur Genüge, was Wabberwanzen tun.« Ihre Stimme kam unter der Treppe hinter einer halb geöffneten Tür hervor, auf der Unbeständige Tränke und Spezialgifte stand. Sie war in ihrem Tränkeschrank und suchte nach einer Brandsalbe.
    »Stanley aber nicht«, betonte Jenna.
    »Er braucht es auch nicht zu wissen«, erwiderte Tante Zelda und trat, ein großes Glas mit rosa Salbe in der Hand, aus dem Schrank. »Wabberwanzen tun Ratten nichts. Außerdem versuche ich ihn gerade dazu zu bringen, zu Marcia zurückzukehren und der armen Frau – und auch deinen Eltern – zu sagen, dass ihr alle in Sicherheit seid. Es besteht kein Grund, ihm vor den Wabberwanzen oder etwas anderem Angst zu machen.«
    »Will er denn nicht gehen?«, fragte Jenna.
    Stanley hob protestierend die Pfote. »Verzeihung«, sagte er, »aber noch bin ich

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