Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
hier. Und ich habe nicht direkt gesagt, dass ich nicht gehen würde, Eure Majestät. Nur dass ich lieber nicht gehen würde. Wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Doch, es macht mir etwas aus«, sagte Jenna. »Und Tante Zelda auch.«
    »Aha. Hab ich mir halb gedacht. Dann gehe ich jetzt. Soll ich der Außergewöhnlichen etwas Spezielles ausrichten?«, fragte Stanley geknickt.
    »Sagen Sie Marcia, dass wir wohlbehalten in Tante Zeldas Hütte sind und dass ich rechtzeitig zum Mittsommerbesuch hier war.«
    »Wird gemacht, Eure Majestät.«
    »Gut«, sagte Jenna. »Danke, Stanley. Das werde ich Ihnen nicht vergessen, versprochen. Ich weiß, dass Sie die Marschen nicht mögen.«
    »Nein.« Stanley hüpfte von der Türschwelle.
    »Einen Augenblick noch«, rief Tante Zelda. Stanley drehte sich um in der Hoffnung, dass sie es sich anders überlegt hatte. »Möchten Sie vielleicht ein Sandwich mitnehmen? Ich habe vom Mittagessen noch welche übrig.«
    »Äh, was ist denn drauf?«, erkundigte sich Stanley misstrauisch.
    »Kohl. Ich habe ihn den ganzen Vormittag kochen lassen, damit er schön weich ist.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, aber nein, danke. Ich muss jetzt los.« Und damit lief er den Weg hinunter, huschte über die Mott-Brücke und verschwand in den Marram-Marschen.
    »Hoffentlich kommt er heil durch«, sagte Tante Zelda.
    »Das hoffe ich auch«, sagte Jenna.
    Am Spätnachmittag bekam Wolfsjunge Fieber. Er lag, die Hände mit Brandsalbe eingeschmiert und frisch verbunden, auf Tante Zeldas Sofa, redete wirr und verlor immer wieder das Bewusstsein. Septimus saß neben ihm und kühlte ihm mit einem feuchten Lappen die Stirn, während Tante Zelda in einem dicken abgegriffenen Buch blätterte, dem Arzneibuch für Hexen und Hexenmeister.
    »Die Brandwunde ist mit Schwarzer Magie verunreinigt, das ist mal sicher«, murmelte sie. »Ich wage gar nicht daran zu denken, was dieser Simon Heap im Schilde führt. Wenn er einen Fährtensucherball erschaffen hat, noch dazu einen sehr tüchtigen, dann möchte ich nicht wissen, was er sonst noch kann.«
    »Fliegen«, sagte Septimus bedrückt, der sich wünschte, dass das Fieber von 409 endlich fiel.
    »Fliegen?« Tante Zelda schaute von ihrem Buch auf und hob die Augenbrauen. Ihre hellblauen Hexenaugen waren voller Entsetzen. »Richtig fliegen? Bist du sicher, dass er nicht nur geschwebt ist? Bestimmt war es nur eine Illusion. Auf die Kunst der Täuschung verstehen sich die Schwarzkünstler gut.«
    »Nein, ich bin mir ganz sicher. Ich meine, sonst hätte er es doch gar nicht bis zu uns geschafft. Immerhin musste er die Marram-Marschen überqueren.«
    Mit nachdenklicher Miene blätterte Tante Zelda weiter in dem dicken Arzneibuch und suchte nach dem richtigen Trank. »Also, ich kann es einfach nicht glauben«, sagte sie, während sie Seite um Seite engbeschriebenen Pergaments überflog und die gesuchten Zeichen zu entdecken hoffte. »Ich meine, wie hat er es denn gelernt?«
    »Marcia sagt, dass der Flug-Charm nicht mehr existiert«, erwiderte Septimus. »Der Letzte Alchimist hat ihn in einen Ofen geworfen, sagt sie. Er soll ihn geopfert haben, um Gold zu machen.«
    »Vielleicht«, erwiderte Tante Zelda. »Vielleicht auch nicht.«
    »Wieso?«, fragte Septimus, den es immer interessierte, was Tante Zelda über Zauberei zu sagen hatte. Im Vergleich zu Marcia betrachtete sie alles von einer erfrischend anderen Warte, und manchmal wusste sie erstaunliche Dinge, die Marcia nicht wusste.
    Tante Zelda schaute von dem Arzneibuch auf und sah Septimus gedankenvoll an. »Was ich dir jetzt sage, muss unter uns bleiben.«
    Er nickte.
    »Es gibt einen Bericht«, fuhr sie fort, »wonach der Letzte Alchimist den Flug-Charm gar nicht geopfert, sondern für sich behalten hat. Er bestand nämlich aus dem schönsten Gold, das es gibt, aus reinen, von Aurumspinnen gesponnenen Goldfäden. Der Alchimist liebte den Charm und konnte den Gedanken nicht ertragen, sich von ihm zu trennen. Darum hat er ihn versteckt.«
    »Wo?«, fragte Septimus.
    Tante Zelda zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Im Wipfel des höchsten Baums im Wald? Unter seiner Matratze? In seinen Socken?«
    »Oh«, gab Septimus enttäuscht von sich. Er hatte mehr erwartet.
    »Aber ...«, fuhr Tante Zelda fort.
    »Ja?«
    »Ich war immer davon überzeugt, dass der Flug-Charm hier irgendwo ist.«
    »Hier?«, fragte Septimus atemlos. »In der Hüterhütte?«
    »Pst. Ja.« Tante Zelda blätterte noch eine Seite um und warf einen Blick auf die

Weitere Kostenlose Bücher