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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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zum Großen Tor kommt, ihr zu den Ställen und ihr, ihr Tölpel, verfüget euch zum Fluss mit euern Plattfüßen. Trödelt nicht – fort mit euch.«
    Während Jenna, Septimus und Hugo hinter dem Sommerhaus kauerten, erschall ein Ruf von der Gruppe der Plattfüße. »Sehet da! Spuren im Raureif. Wir haben sie. Sie sind unser!«
    Der Suchtrupp stürmte, dicht gefolgt vom Truchsess, über den Rasen zum Fluss. Verzweifelt versuchte Septimus, die Tür des Sommerhauses zu öffnen. Sie war abgeschlossen. »Ich schlage ein Fenster ein, Jenna«, sagte er und wickelte sich das weiße Serviertuch, das die Schüssel mit der Orangensoße bedeckt hatte, um die Hand.
    »Nicht, Sep«, zischte Jenna. »Das würden sie hören. Und wenn du ein Fenster einschlägst, wissen sie, dass wir drin sind.«
    »Wenn Ihr erlaubet, junger Herr«, sagte Sir Hereward. Er war noch immer stolz darauf, dass er Jennas Zimmertür entriegelt hatte. Er legte die Hand auf das Schloss, und die anderen warteten ängstlich und lauschten. Der Suchtrupp war jetzt an der königlichen Barke.
    »Bitte, beeilen Sie sich«, flüsterte Jenna.
    »Meine Kräfte sind nicht mehr das, was sie einmal waren«, sagte der Ritter nervös. »Dies Schloss gebet nicht nach.«
    »Sir Hereward, lassen Sie mich mal etwas probieren«, sagte Jenna, die es bereute, dass sie der endlos plappernden Jillie Djinn nicht genauer zugehört hatte, und zog den Schlüssel zum Königinnengemach aus ihrem Gürtel. Doch ihre klammen und zitternden Finger waren ungefähr so brauchbar wie tiefgefrorene Würstchen, und der Schlüssel fiel ihr ins reifbedeckte Gras, wo er golden und smaragden im Mondschein glänzte. Septimus schnappte ihn sich, steckte ihn ins Schloss und drehte ihn um, und im nächsten Augenblick stürzten alle nach drinnen. Septimus schloss hinter ihnen ab, und dann standen sie an der Tür und lauschten den dumpfen Schritten, die von den Zedern her nahten und den Boden erzittern ließen.
    Plötzlich packte Hugo Septimus fest am Arm.
    Zwei grüne Augen funkelten in der Dunkelheit, und ein langes, tiefes Knurren erfüllte das Sommerhaus.
    »Ullr?«, flüsterte Jenna, doch im nächsten Moment fiel ihr wieder ein, wo sie war. Das konnte doch unmöglich Ullr sein?
    Aus dem Dunkel drang eine Stimme, die sie kannte. »Ruhig, Ullr. Ruhig«, sagte Snorri keuchend. Aber Ullr beruhigte sich nicht. Die große Katze, verstört durch die seltsamen Gerüche und Geräusche in dieser anderen Zeit, war über den spitzen Schrei eines Küchenmädchens von der Nachtschicht erschrocken und durch ein Labyrinth von Gängen geflüchtet. Snorri hatte sie zu ihrer großen Erleichterung gerade erst eingeholt. Jetzt hielt sie den knurrenden Panther fest und kraulte ihm das gesträubte Fell im Nacken.
    »Alles in Ordnung, Sep«, flüsterte Jenna. »Das sind nur Snorri und NachtUllr.«
    Septimus verstand kein Wort von dem, was Jenna sagte, aber wenn ein knurrender Panther sie nicht störte, wollte er sich ebenso wenig von ihm stören lassen. Im Moment hatten sie andere Sorgen. Zum Beispiel rief jetzt die raue Stimme des neuen Truchsesses aufgeregt: »Die Spur ist deutlich zu erkennen, Männer. Die Beute wartet unser im Sommerhaus der Königin.«
    Ein heftiges Rütteln an der Türklinke, dann der Ruf: »Die Tür ist verriegelet, Herr Truchsess.«
    »So schlag sie ein, du Muttersöhnchen und Unglücksrabe – schlag sie ein!«
    Etwas krachte gegen die dünne Holztür und ließ das Sommerhaus erzittern. Sir Hereward schwang drohend sein Schwert und sagte: »Seid unbesorgt, an mir kömmt keiner vorbei.« Jenna blickte ängstlich zu Septimus – die Schergen des Truchsesses würden den Ritter nicht einmal bemerken. Sie würden einfach durch ihn hindurchmarschieren, als sei er überhaupt nicht vorhanden.
    »Wir können von hier in die Küche fliehen«, sagte Snorri rasch, »aber sie werden uns verfolgen. Ich habe eine Idee. Jenna, gib mir bitte deinen Umhang.« Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Jenna es abgelehnt, ihren schönen Umhang herzugeben, doch als es erneut einen lauten Schlag gegen die Tür tat und das dünne Holz splitterte, riss sie sich den Umhang herunter und gab ihn Snorri. Sie konnte es kaum mitansehen, wie Snorri den Umhang entzweiriss, dann auf den schmutzigen Boden warf, darauf herumtrampelte und ihn schließlich Ullr gab mit den Worten: »Hier, Ullr.« Der Panther schnappte nach dem zerfetzten Umhang und klemmte ihn sich zwischen die großen weißen Reißzähne.
    »Bleib hier, Ullr. Pass auf.« Ullr

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