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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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einem Bankett so lustig zuging.
    Septimus hielt mit der einen Hand den benommenen Hugo fest und packte mit der anderen Jenna. »Das bist doch du, Jenna, nicht?«, fragte er, und seine Augen leuchteten vor Erregung. Ein wunderbares Gefühl der Hoffnung und des Glücks überkam ihn. Jenna wiederzusehen war für ihn so, als habe man ihm seine Zukunft zurückgegeben.
    »Ja, ich bin es, Sep. Aber ich kann nicht glauben, dass du es bist!«
    »Marcia hat meinen Brief gefunden, stimmt’s?«
    »Was für einen Brief? Komm, verschwinden wir von hier, solange wir noch können.«
    Niemand bemerkte, wie sich die beiden Servierjungen und Prinzessin Esmeralda aus dem Getümmel davonstahlen. Zurück blieben ein aufgeregter Schwärm von Palastdienern und eine wutentbrannte Etheldredda, die Marcellus anbrüllte, er solle »sofort aufstehen«. Unter dem tumultartigen Lärm im Ballsaal schlichen sie auf Zehenspitzen durch die kleine Tür in der Wandverkleidung hinter dem Podium, die zum Ruheraum für königliche Damen führte. Dorthin konnten sie sich zurückziehen, wenn sie sich von den Folgen übermäßigen Essens und Trinkens zu erholen wünschten.
    Jenna verriegelte die Tür hinter sich, lehnte sich dagegen und sah Septimus fassungslos an. Das Entlein bewegte sich, und Feuchtigkeit sickerte durch die Tasche ihres Gewands. Kein Zweifel, dachte sie, das Entlein war echt – und Septimus erstaunlicherweise auch.

* 38 *
    38.  Das Sommerhaus

    » D a s Ding wird nicht lange halten, Jenna«, sagte Septimus und musterte den schwachen, fein gearbeiteten Riegel, dessen alleiniger Zweck darin bestand, die Tür zum Ruheraum für königliche Damen zu verschönern. »Wir sollten zusehen, dass wir schleunigst hier herauskommen.«
    Jenna nickte. »Ich weiß, aber im Palast wimmelt es nur so von Menschen. Du wirst es nicht glauben, Sep, aber alles ist ganz anders. Du kannst nirgends hin, ohne dass dich jemand sieht und einen Knicks macht und ...«
    »Wetten, dass vor mir niemand einen Knicks macht, Jenna?«, erwiderte Septimus. Zum ersten Mal seit hundertneunundsechzig Tagen lächelte er, und plötzlich war er wieder der Septimus, den Jenna kannte.
    »Nicht solange dein Haar wie ein Rattennest aussieht. Was hast du nur damit gemacht?«
    »Ich habe mich nicht gekämmt. Ich sehe nicht ein, wozu. Und diesen doofen Topfschnitt lasse ich mir ganz bestimmt nicht verpassen. Außerdem kann ich Marcellus damit ärgern. Er ist in solchen Dingen nämlich ziemlich pingelig ... Was ist denn, Hugo?« Hugo zupfte ihn am Ärmel.
    »Horchet ...«, flüsterte der Junge, der von seiner Beinaheerdrosslung noch blutunterlaufene Augen hatte und totenbleich im Gesicht war. Jemand rüttelte an der Türklinke.
    Sir Hereward verriegelte die Tür mit seinem abgebrochenen Schwert und erschien jetzt auch Septimus und Hugo, worüber der ohnehin schon verängstigte Hugo so erschrak, dass er einen Luftsprung machte. »Prinzessin Jenna«, verkündete der Ritter feierlich, »ich werde Euch und Eure treuen Gefolgsleute bis zum Letzten beschützen.«
    »Vielen Dank, Sir Hereward«, sagte Jenna. »Aber wir müssen schnell von hier verschwinden. Sep, mach du das Fenster auf, ich lege inzwischen eine falsche Spur.« Sie rannte zu einer kleinen Tür, die in den Langgang führte, öffnete sie und ließ sie offen stehen.
    »Mach schon«, sagte sie zu dem benommenen Hugo und stieß ihn in Richtung Fenster. »Hinaus mit dir, Hugo.« Die drei zwängten sich durch das Fenster und sprangen hinab auf den Weg, der hinten um den Palast herumführte. Ganz leise zog Jenna das Fenster zu.
    Sir Hereward schwebte durch die Scheibe und stand gleich darauf neben ihnen. »Wohin darf ich Euch das Geleit geben?«, erkundigte sich der Geist.
    »Ganz egal«, flüsterte Jenna. »Nur weg von hier, und rasch.«
    »Viele benutzen den Fluss zu solchem Behufe«, sagte Sir Hereward und deutete zum Ufer, das in ungewohnter Weise von Zedern gesäumt war.
    »Genau«, sagte Jenna, »zum Fluss.«
    Hätte sich im Ballsaal jemand die Mühe gemacht, aus dem Fenster zu schauen – was nicht der Fall war, denn die Gäste waren zu erregt und zu sehr damit beschäftigt, die Ereignisse der letzten Minuten zu besprechen –, so hätte er zwei Servierjungen und die Prinzessin über den Rasen zum Fluss rennen sehen. Allerdings war unter den Gästen an diesem Abend kein Geisterseher, der auch den alten Geist hätte sehen können, der, in zerbeulter Rüstung und das abgebrochene Schwert hoch erhoben, den dreien voranstürmte, als

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