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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Septimus, warum Königin Etheldredda ihn aufgefordert hatte, sich mit Marcellus Pye zu treffen: damit ihm der Alchimist das Rezept für das Gegenmittel gegen die Seuche geben konnte.
    Es war erst gegen halb elf. Ihm blieb noch genug Zeit, um vor Mitternacht in die Schlangenhelling zu kommen.

* 6 *
    6.  Auf dem Aussenpfad
     

    S e ptimus beschloss, den um die Burgmauer herumführenden Außenpfad zu nehmen, falls Marcia trotz ihrer Kopfschmerzen unerwartet zu einem Zaubernotfall gerufen wurde – bei seinem Pech würde er ihr dabei bestimmt in die Arme laufen. Mit wachsender Erregung überquerte er die Werft, vermied aber jeden Lärm, um Jannit nicht zu stören. Bald gelangte er zu einem alten Flussboot, das kieloben aufgebockt war, schlüpfte dahinter vorbei und fand, was er suchte – die steilen Stufen, die zum Außenpfad hinaufführten.
    Der Außenpfad war ein schmaler, bröckelnder Felssims nur zwei, drei Meter über dem dunklen Wasser des Burggrabens. Er war nicht als Fußweg angelegt worden, sondern verlief dort, wo das mächtige Fundament der Ringmauer endete und die etwas dünnere Mauer begann, die aus kleineren, schöner behauenen Steinen errichtet war. Als Septimus noch in der Jungarmee diente, waren die älteren Jungs häufig als Mutprobe auf dem Außenpfad entlanggelaufen. Er selbst hatte sich das nie getraut – bis heute. Nun aber, mit dem Selbstvertrauen seiner eineinhalb Jahre als Außergewöhnlicher Lehrling und in der Gewissheit, dass er seinen Flug-Charm benutzten konnte, falls er ausrutschen und stürzen sollte, stieg er die Stufen zum Pfad hinauf.
    Der Pfad war schmaler, als er erwartet hatte. Septimus ging langsam, setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und tastete dabei nach lockeren Steinen. Er war dankbar für das Licht des abnehmenden Vollmonds, das vom Wasser zurückstrahlte und die fahlen Steine der Mauer beschien. So war der Weg leicht zu erkennen. Zudem war er hier, auf der Windschattenseite, vor dem Ostwind geschützt. Er konnte sehen, wie sich die Wipfel der Bäume bogen, aber unten am Wasser wehte kein Lüftchen.
    Weit drüben auf der anderen Seite des Burggrabens, beängstigend nahe am Wald, waren die Lichter des Spitals zu sehen, eine lange Reihe kleiner, von flackernden Kerzen erleuchteter Fenster. Septimus blieb stehen und beobachtete, wie sich Sarahs Laterne, von Nicko gerudert, langsam, aber stetig dem Ufer auf der Waldseite näherte. Die Laterne war nur ein kleiner Lichtpunkt vor der großen dunklen Masse der Bäume. Hoffentlich erwartete Alther sie bereits, wenn sie auf der Waldseite anlandeten.
    Ein paar Minuten später erreichte die Laterne das andere Ufer, und Septimus sah Althers Silhouette in ihrem Schein. Erleichtert setzte er seinen Weg fort. Bald machte der Pfad eine Biegung, das Spital entschwand seinem Blick, und vor ihm lag ein langes und verlassenes Stück Weg. Verwundert stellte er fest, dass von der Schlangenhelling noch nichts zu sehen war. Offensichtlich hatte er die Krümmung der Ringmauer unterschätzt. Dennoch ging er weiter. Die Aussicht, mit Marcellus Pye sprechen zu können, trieb ihn an.
    Im Gehen – und er musste jetzt langsamer gehen, als ihm lieb war, denn der Pfad war sehr holprig – spürte er die Kühle, die vom Burggraben heraufstieg, und die Feuchtigkeit des träge fließenden Wassers stieg ihm in die Nase. Direkt über dem Graben bildete sich eine Nebelschicht, die vor seinen Augen immer dichter wurde, bis er die Wasseroberfläche nicht mehr sah. Mit dem Nebel kehrte eine sanfte Stille ein, die nur gelegentlich vom Ächzen des Windes in den Baumwipfeln am Waldrand durchbrochen wurde.
    Seine Begeisterung, Marcellus Pye zu begegnen, schwand, aber er ging weiter. Ihm blieb auch gar nichts anderes übrig, denn der Pfad wurde nun so schmal, dass es gefährlich gewesen wäre, sich umzudrehen. Nachdem er zweimal auf losen Steinen ausgerutscht war und um ein Haar ins Wasser geplumpst wäre, sah er ein, dass es töricht gewesen war, den Außenpfad auszuprobieren. Er blieb stehen, lehnte sich an die Mauer, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, und tastete in seinem Lehrlingsgürtel nach dem Flug-Charm. Er blieb mit der Hand in der kleinen Tasche hängen, in der er den Charm aufbewahrte, und als er versuchte, sie herauszuziehen, bekam er das Übergewicht und fiel nach vorn. In panischem Schrecken fasste er nach den Steinen hinter sich, und im letzten Moment gelang es ihm, den Sturz abzufangen.
    Es war ein dummer Fehler gewesen, den Außenpfad

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