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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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bemerken. »Ich verfüge über fünftausend Mann, da nenne ich dich, wie ich will, Bursche, kapiert?«
    Milo kochte. Er war auf seinem eigenen Schiff zahlenmäßig unterlegen, so wie er es vor annähernd zehn Jahren gewesen war, als der berüchtigte Pirat Deakin Lee und sein Stellvertreter, der hinterhältige Grub, sein Schiff gekapert hatten. Er konnte es nicht fassen.
    »Wir haben dich aufs Kreuz gelegt, Bursche«, sagte Kapitän Fry mit einem Grinsen. »Diese Blödmänner, die du losgeschickt hast, um die Ware zu holen – du hättest ihnen mehr bezahlen sollen. Jeder hat seinen Preis.«
    »Damit kennst du dich ja aus«, sagte Milo, der versuchte, sich aus dem Takelwerk zu befreien, sich aber nur noch mehr verhedderte.
    Kapitän Fry glotzte ihn an. »Weißt du was, Banda – ich vergesse niemals etwas. Zwei volle Wochen war ich in dem Boot, in dem ihr mich ausgesetzt habt, du und meine undankbare Besatzung, diese Verräter. Eine tote Möwe war alles, was ich zu essen hatte. Getrunken habe ich Regenwasser aus meinen Stiefeln.«
    »Ich hätte dich von deinen Leuten über Bord werfen lassen sollen, wie sie es wollten«, erwiderte Milo unbesonnen. »Grub!«
    »Hast du aber nicht!«, knurrte Kapitän Fry, dessen Augenbraue heftig zuckte. »Und jetzt schlägt die Stunde der Vergeltung. Tötet ihn!«, rief er den ersten vier Dschinn-Kriegern zu. »Tötet ihn!«
    Die Dschinn traten vor und richteten ihre Schwerter auf Milo. Septimus lief es kalt den Rücken herunter. Die Dschinn-Krieger hatten keine Hände – ihre Waffen waren Teil ihres Körpers. Die Ledermanschetten ihrer Waffenröcke gingen am rechten Handgelenk nahtlos in ein Kurzschwert und am linken Handgelenk in einen viereckigen Schild über.
    Vom erhöhten Achterdeck der Cerys sah Jenna, wie die Dschinn ihre Schwerter auf ihren Vater richteten. »Nein!«, schrie sie. »Nicht!« Sie rannte nach unten, aber auf dem Deck drängen sich die Besatzungsmitglieder, die vor den immer zahlreicher werdenden Dschinn zurückwichen. Jenna blieb in dem Gewühl stecken, und so entging ihr der seltsame Anblick, wie das herabgestürzte Takelwerk plötzlich ein Eigenleben bekam, Milo freigab und sich dafür Kapitän Fry widmete, der bald darauf in den Bootschnüren hing wie eine Fliege im Spinnennetz.
    Kapitän Fry sah die Dschinn-Krieger mit ihren kurzen rasierklingenscharfen Schwertern, deren Spitzen auf ihn gerichtet waren, näher kommen. Ihre leeren Blicke gingen durch ihn hindurch, und plötzlich begriff er, dass es für die Dschinn keine Rolle spielte, wer sich in dem Takelwerk verheddert hatte. Milo Banda oder Theodophilus Fortitude Fry – das war ihnen egal.
    Aber Kapitän Fry war es nicht egal. »Holt mich hier raus, ihr Idioten«, rief er den Crowes zu.
    Die Crowes rührten keinen Finger.
    Frys Stimme schwoll zu einem schrillen Kreischen an. »Stopp, stopp! O weh, wie lautet das Wort noch mal?« Die Angst verlieh Kapitän Fry vorübergehend eine ausreichende Menge Hirnschmalz, und er erinnerte sich, die vier Schwerter bereits schon an der Kehle, wieder an den Umkehrzauber.
    Milo wurde unterdessen von einer unsichtbaren Kraft, die stark nach Pfefferminz roch, über das überfüllte Deck gezogen. Irgendwo in der Menge fand ihn Jenna.
    »Autsch!«, jaulte die unsichtbare Kraft. »Mein Fuß.«
    »Entschuldige, Sep«, sagte Jenna.
    Septimus hob seinen Unsichtbarkeitschild auf, bevor ihm noch mal jemand auf die Zehen trat. Milo atmete bei seinem Anblick erleichtert auf – von etwas Unsichtbarem gepackt zu werden war keine angenehme Erfahrung. »Danke, Septimus«, sagte er. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    Sie führten Milo zu dem kleinen erhöhten Achterdeck, und Septimus kam gleich zur Sache. »Wie lautet die Erweckungsformel?«
    »Hä?«, fragte Milo, noch ein wenig durcheinander.
    »Die Erweckungsformel«, wiederholte Septimus ungeduldig. »Es ist Ihre Truhe, es sind Ihre Dschinn, dann werden Sie doch auch die Erweckungsformel kennen. Sagen Sie uns die Formel, damit wir sie aufhalten können.«
    Der nächste Schwung von zwölf Dschinn betrat das Deck, und Milo sah, wie die schwarze Flut der Krieger immer näher kam. Er beschirmte seine Augen vor dem grellen Licht, das sich in ihren Flügelhelmen spiegelte, und er begriff, dass das Schiff nicht mehr in seiner Gewalt war. Aber er sagte nichts.
    »Mr. Banda, bitte«, flehte Beetle. »Sagen Sie uns die Erweckungsformel.«
    Während Septimus Milo gerettet hatte, hatte Beetle alle auf dem erhöhten Achterdeck – wo sie Jim

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